Die moderne Variante des Bankraubs ist das Sprengen von Geldautomaten.
Kein Tag, an dem in den Medien nicht von einem entsprechenden Verbrechen berichtet wird. Ganoven leiten Gas in Geldautomaten und bringen dieses zur Explosion. Dabei wird der Geldautomat zerstört, aus der Wand gesprengt und der Zugriff auf die Geldscheine ist frei.
Die kriminelle Energie und der Erfindungsreichtum der Verbrecher sind groß. Zwar rüsten die Banken und die Hersteller der Bankautomaten nach, jedoch gelingt es den Kriminellen immer wieder, die Sicherheitseinrichtungen zu überwinden.
Dabei kommt es zu einem hohen wirtschaftlichen Schaden durch das geraubte Geld, die zerstörten Automaten und durch gefährliche strukturelle Schäden an den betroffenen Gebäuden. Das kann so weit gehen, dass die Wohnungen über den Geldautomaten aus statischen Gründen unbewohnbar werden.
Die Verbrechen ereignen sich meist nachts, wenn sich die Gangster unbeobachtet fühlen, verlaufen bis zur Explosion nahezu geräuschlos und nach der Tat verschwinden die kriminellen Banden sofort.
Um diesem Treiben entgegenzuwirken, entschließen sich immer mehr Banken und Sparkassen, nachts den Zugang zu ihren Geldautomaten zu unterbinden. Die Filialen mit den innenliegenden Geldautomaten bleiben nachts verschlossen.
Wer also Bargeld benötigt, kann bei den betroffenen Banken nicht mehr einfach abends zum Geldautomaten gehen. Er muss dann bis zum nächsten Tag warten.
Bis zu einem gewissen Grad kann man das Problem abpuffern, indem man den Service mancher Supermärkte in Anspruch nimmt, und dort Geld an der Kasse „abhebt“. Das geht mit der normalen Bankkarte und kostet auch keine Abhebungsgebühr. Vorteil für den Kunden: Er bekommt problemlos auch noch spät Geld, soweit der entsprechende Laden lange geöffnet hat. Vorteil für den Händler: Sein Bargeldbestand sinkt, was für ihn günstig in Hinblick auf Geldtransporte werden kann. Vor allem aber nehmen die meisten Leute, die an der Kasse Geld abheben wollen, auch noch ein paar Produkte aus dem Sortiment des Geschäfts mit.
Auf abgeschlossene Automaten werdet ihr vor allem bei Sparkassen und Volksbanken treffen. In erster Linie sind ländliche Gebiete betroffen. In diesem Fall ist es Kunden nicht möglich, zwischen 23 Uhr und 6 Uhr Geld abzuheben.
Entweder sind die Automatenräume ganz für den Kundenverkehr gesperrt oder aber die Bankautomaten werden geleert und sind in dieser Zeit funktionslos abgesperrt.
Den Banken ist bewußt, dass diese Maßnahmen für manche Kunden Unbequemlichkeiten bedeuten. Aber tatsächlich ist die Nutzung der Bankautomaten nachts eher gering.
Nicht betroffen sind übrigens Geldautomaten an Stellen, die Tag und Nacht belebt sind, etwa im Bereich von 24 Stunden geöffneten Tankstellen, an Bahnhöhen usw.
Tankstellen sind neben lang geöffneten Supermärkten sowieso eine gute Alternative. Shell bietet an über 1300 Standorten den Kunden der Postbank, der Commerzbank, der Deutsche Bank und der Hypo Vereinsbank die Möglichkeit, an der Kasse Bargeld abzuheben.
Auch Aral hat an vielen Standorten ING DiBa-Bankautomaten aufgestellt. Auch in den Tankstellen von Esso, Jet, OMV, Spring, Avia, HEM, Eni, Tamoil und anderen Tankstellenbetreibern gibt es direkt am Eingang Geldautomaten.
Aber aufgepasst: Oft handelt es sich um Automaten von EuroNet oder anderen Bankhäusern, sodaß mit teilweise hohen Gebühren beim Abheben zu rechnen ist.
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