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Grieche in Viernheim

Grieche in Viernheim

Unser Lieblingsgrieche ist eine Seele von Mensch und ich glaube, seine Freundlichkeit ist das Geheimnis seines gastronomischen Erfolgs. Essen und Trinken, das er verkauft, ist gut, ohne Frage, aber es ist jetzt nicht so weltbewegend besser, als Speisen und Getränke bei anderen Griechen. Aber der Gastwirt ist eben so nett und vermittelt jedem Gast das Gefühl sein einziger und ganz persönlicher Freund zu sein. (Nachtrag 31. Mai 2017: Jetzt ist der Grieche in Viernheim.)

Jetzt ist auch in diesem Lokal was passiert, was ich für bemerkenswert halte.
Die Allerliebste neigt ja dazu, viel größere Augen als den dazugehörigen Appetit zu haben. Deshalb bin ich recht glücklich darüber, daß sie sich vor geraumer Zeit dazu entschlossen hat, nur noch kleine Portionen zu bestellen.

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Sie bestellt sich also „Elena Spieß“ als kleine Portion und ich, der ich ordentlich Hunger habe, bestelle Rinderleber. Soll ich ja nicht so oft essen, sagt der Arzt; iß es, sagt der Magen.
„Sie aber große, gell?“ fragt die Kellnerin noch und ich nicke, deute an, wie groß und kräftig ich bin und sage noch: „Ja, ganz groß, bitte.“

Okay, klassischer Küchenfehler, klassischer Gasto-Kommunikationsfehler: Sowohl die Allerliebste, als auch ich bekommen eine kleine Portion.
Nix Schlimmes, kann passieren.

Ich gucke, ich schaue, ich staune. Die Kellnerin: „Alles recht?“

Ich: „Warum krieg‘ ich denn so wenig zu essen?“

„Ach, Herrje, sie hatten ja ‚groß‘ bestellt…! Ui, ich sag’s dem Chef!“

So und nach dem Essen, ich habe aus Verzweiflung der Allerliebsten noch die Hälfte von ihrem Elena-Lendenspieß weggefuttert, kommt der Wirt, sagt sorry und es täte ihm leid und er würde das wieder gut machen.

Alles gut bis dahin.

Nur, meine Frage, wie macht man das wieder gut? Ich als Gast habe großen Hunger und bekomme nur eine Rentnerportion für frühverrentete Kinder.
Also wenn ich da der Wirt wäre, ich würde sage: „Wie? Sie sind nicht satt geworden? Kein Problem, was möchten Sie? Ich mache Ihnen noch eine große Portion!“
Das muß gar nicht auf Kosten des Hauses sein, das erwartet ja niemand, ich will bloß satt aus dem Lokal gehen.

Nun kommt der Freundliche und bringt ein Stückchen Kuchen und zwei kleine griechische Gebäckstückchen.

Superlecker! Supernett!

Aber ist das ein Ersatz für ein richtiges Essen, wenn man Hunger hat?

Bild: © Thomas Blenkers / pix elio.de

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    In der „Servicewüste“ navigieren wir durch die oft trockenen Landschaften des Einzelhandels, der Behörden und des Online-Shoppings, wo Kunden sich vernachlässigt oder ungerecht behandelt fühlen. Diese Rubrik beleuchtet prägnante Beispiele solcher Erfahrungen. Doch es geht nicht nur um Kritik: Wir heben auch jene Oasen hervor, wo Unternehmen sich durch außergewöhnlich guten Service abheben und beweisen, dass eine „Servicewüste“ nicht die Norm sein muss.

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    Lesezeit ca.: 3 Minuten | Tippfehler melden | Peter Wilhelm: © 15. Dezember 2013 | Revision: 31. Mai 2017

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