Spott + Hohn

Donald Trump – Knapp vorbei ist auch daneben

Tanz Ums Goldene Kalb

Leute, ich bin Satiriker durch und durch. Kaum war die Meldung über das Attentat auf Donald Trump durch die amerikanischen Medien gegangen und kurz darauf auch bei uns bekannt geworden, hatte ich zwei Gedanken sofort im Kopf:

  • Voll daneben
  • Was, wenn das ein Fake ist?

Was ist geschehen?

Ein 20-jähriger robbt mit einem Gewehr auf dem Dach eines Hauses herum und zielt auf den designierten US-Präsidentschaftskandidaten Donald Trump. Er feuert fünfmal, bevor ihn ein Scharfschütze tötet.
Donald Trump wird am Ohr getroffen, duckt sich weg und wird von Sicherheitskräften des Secret Service geschützt. Bevor er weggebracht wird, ist Trump trotz blutendem Ohr und dem Schock so geistesgegenwärtig, die Situation recht medienwirksam für sich zu nutzen.
Zunächst ist er darum besorgt, seine beim ‚Handgemenge‘ mit den Secret-Service-Männern verlorengegangenen Schuhe wieder anzuziehen: „Let me get my shoes!“
Als die Männer ihn umringen und wegbringen möchten, ruft er ihnen mehrfach „Wait, wait“ zu, damit er die folgende Szene durchführen kann: Vor der amerikanischen Flagge reckt er die Faust in die Höhe und sagt mehrfach „Fight!“. Ein Bild, das sich einprägt, ein Bild, das um die Welt geht. Vermutlich ein Bild, das die Wahl entschieden hat.

Das alles ist exakt dokumentiert und in diesem Video zu sehen:

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Voll daneben

Jetzt ist Donald Trump in meinen Augen ein alt gewordenes Kind mit idiotischen, kindlichen und von großer Dummheit geprägten Ansichten. Du merkst, ich halte nicht viel von ihm und würde eine nächste, weitere Präsidentschaft dieses Angebers und Lügners für höchst gefährlich halten.
Aber das ist meine persönliche Meinung. Es ist aber eben nicht nur meine Meinung, sondern so denken viele. Und ganz viele sind angesichts der eben beschriebenen Ereignisse auch der Meinung, dass uns, den Amerikanern und der ganzen Welt möglicherweise viel erspart geblieben wäre, wenn der Schuss des Attentäters getroffen und Trump getötet hätte.
Solche Gedanken kommen einem unwillkürlich in den Sinn. Und ein Satiriker kann da durchaus auf Formulierungen wie „Voll daneben“ oder „knapp vorbei“ usw. kommen.

Nun geht es hier um einen Menschen, ein Menschenleben. Und, egal, um wen es sich handelt, ist es verwerflich, sich den Tod eines Menschen zu wünschen. Das ist ethisch absolut indiskutabel.

Achtung: Auf die Feinheiten kommt es an!

Aber es ist ja ein Unterschied, ob sich ein Satiriker hinstellt und beispielsweise etwas in der Form sagt, dass er sich wünschen würde, jemand würde Donald Trump umbringen, oder ob er angesichts der Tatsache, dass dieser Versuch nun tatsächlich unternommen worden ist, in satirischer Betrachtung darüber sinniert, dass „uns das viel erspart haben könnte“. Diese Aussage fußt ja insbesondere auch auf der Erkenntnis, dass Donald Trump eben nicht bei diesem Attentat ums Leben gekommen ist. Und genau das macht den Unterschied!

Der Moderator und Satiriker Sebastian Hotz ist unter dem Namen „El Hotzo“ in den sozialen Medien unterwegs und provoziert durch lustige Falschmeldungen, bissige Anmerkungen und spitze Kritik.

Der Beitrag
Nach dem Attentat auf Donald Trump am vergangenen Wochenende postete Hotz in der Nacht von Samstag auf Sonntag zwei Beiträge auf Elon Musks Social-Media-Plattform X. Im ersten Post suggerierte Hotz eine Gemeinsamkeit zwischen dem Attentatsopfer und einem »letzten Bus«: »beide knapp verpasst«, schrieb er. In seinem zweiten Post, der 15 Minuten später folgte, legte der Satiriker nach: »Ich finde es absolut fantastisch, wenn Faschisten sterben.« Später löschte Hotz die Beiträge, die jedoch in Form von Screenshots viral gingen.

Aktuell steht nur noch ein Post aus der Nacht online. Hotz schreibt darin, dass niemand Mitleid mit Faschisten haben müsse. Quelle: SPIEGEL1

Wolfgang Kubicki rief sogleich nach der Staatsanwaltschaft, sogar Elon Musk meldete sich deswegen zu Wort und der RBB kündigte die Zusammenarbeit mit Sebastian Hotz auf.

Ich finde, dass das weit über das Ziel hinausgeht.

Anschläge auf US-Präsidenten

Wenn von Attentaten auf US-Präsidenten die Rede ist, denken wir zuerst an die tödlichen Attacken auf John F. Kennedy und Abraham Lincoln.
Aber da war noch mehr:

1. Abraham Lincoln (1865)

  • Datum: 14. April 1865
  • Ort: Ford’s Theatre, Washington D.C.
  • Attentäter: John Wilkes Booth
  • Ergebnis: Präsident Lincoln wurde tödlich verwundet und starb am nächsten Morgen.

2. James A. Garfield (1881)

  • Datum: 2. Juli 1881
  • Ort: Baltimore and Potomac Railroad Station, Washington D.C.
  • Attentäter: Charles J. Guiteau
  • Ergebnis: Garfield wurde schwer verletzt und starb am 19. September 1881, 79 Tage nach dem Anschlag.

3. William McKinley (1901)

  • Datum: 6. September 1901
  • Ort: Pan-American Exposition, Buffalo, New York
  • Attentäter: Leon Czolgosz
  • Ergebnis: McKinley erlag seinen Verletzungen am 14. September 1901.

4. Theodore Roosevelt (1912)

  • Datum: 14. Oktober 1912
  • Ort: Milwaukee, Wisconsin
  • Attentäter: John Flammang Schrank
  • Ergebnis: Roosevelt überlebte den Angriff, da die Kugel durch ein Manuskript und ein Brillenetui in seiner Jacke abgebremst wurde.

5. Franklin D. Roosevelt (1933)

  • Datum: 15. Februar 1933
  • Ort: Miami, Florida
  • Attentäter: Giuseppe Zangara
  • Ergebnis: Roosevelt blieb unverletzt, aber der Bürgermeister von Chicago, Anton Cermak, wurde tödlich getroffen.

6. Harry S. Truman (1950)

  • Datum: 1. November 1950
  • Ort: Blair House, Washington D.C.
  • Attentäter: Oscar Collazo und Griselio Torresola
  • Ergebnis: Truman blieb unverletzt. Einer der Angreifer wurde getötet, der andere schwer verletzt und später verurteilt.

7. John F. Kennedy (1963)

  • Datum: 22. November 1963
  • Ort: Dallas, Texas
  • Attentäter: Lee Harvey Oswald (offiziell)
  • Ergebnis: Kennedy wurde tödlich getroffen.

8. Gerald Ford (1975)

  • Anschlag 1:
    • Datum: 5. September 1975
    • Ort: Sacramento, California
    • Attentäterin: Lynette „Squeaky“ Fromme
    • Ergebnis: Ford blieb unverletzt, die Waffe funktionierte nicht richtig.
  • Anschlag 2:
    • Datum: 22. September 1975
    • Ort: San Francisco, California
    • Attentäterin: Sara Jane Moore
    • Ergebnis: Ford blieb unverletzt, dank der schnellen Reaktion eines Passanten.

9. Ronald Reagan (1981)

  • Datum: 30. März 1981
  • Ort: Washington D.C.
  • Attentäter: John Hinckley Jr.
  • Ergebnis: Reagan wurde schwer verletzt, überlebte jedoch den Anschlag.

10. George H. W. Bush (1993)

  • Datum: April 1993
  • Ort: Kuwait
  • Attentäter: Anschlag geplant von irakischen Geheimdienstagenten
  • Ergebnis: Der Plan wurde vereitelt, und Bush blieb unverletzt.

11. Bill Clinton (1994)

  • Datum: 29. Oktober 1994
  • Ort: Washington D.C.
  • Attentäter: Francisco Martin Duran
  • Ergebnis: Clinton blieb unverletzt, der Angreifer feuerte Schüsse auf das Weiße Haus, wurde jedoch schnell überwältigt.

12. George W. Bush (2005)

  • Datum: 10. Mai 2005
  • Ort: Tiflis, Georgien
  • Attentäter: Vladimir Arutyunian
  • Ergebnis: Eine Handgranate wurde auf Bush geworfen, explodierte jedoch nicht.

Ist das alles nur Fake?

Böse Zungen behaupten, der jüngste Anschlag auf Donald Trump könnte inszeniert gewesen sein, um ihn zu einer Ikone zu machen und ihn dem Sieg bei den Präsidentschaftswahlen näher zu bringen.
Das wäre in der Tat der Clou! Diese Theorie besagt, man habe wieder einmal einen nützlichen Idioten gefunden, der auf einen US-Politiker anlegt. Es sei aber von vornherein so geplant gewesen, dass Trump nur anscheinend verletzt wird und der Täter keinesfalls entkommt.
Der scheinbar „unverwundbar“ aus dem Attentat hervorgehende Trump könne dadurch quasi ikonisch die Hand in die Höhe recken und „fight! fight! fight!“ rufen. Das alles inszeniert vor der US-Flagge und einem Weltpublikum, müsse ihm einen solchen Popularitätsschub geben, dass er gegen den immer seniler wirkenden Joe Biden gewinnen wird.

Die Behauptung, dass der jüngste Anschlag auf Donald Trump inszeniert sein könnte, um ihn zu einer Ikone zu machen und ihm den Sieg bei den Präsidentschaftswahlen zu erleichtern, gehört zu den Verschwörungstheorien, die in politischen Kreisen und sozialen Medien kursieren. Solche Theorien sollten immer kritisch hinterfragt und sorgfältig geprüft werden.

Mangel an Beweisen: Bisher gibt es keine handfesten Beweise, die die Theorie stützen, dass der Anschlag inszeniert war. Verschwörungstheorien gedeihen oft in einem Umfeld von Misstrauen und Unsicherheit, insbesondere in Zeiten politischer Spannung.
Motive hinter Verschwörungstheorien: Verschwörungstheorien können aus verschiedenen Gründen verbreitet werden, darunter politische Agenden, der Wunsch, Aufmerksamkeit zu erregen, oder schlichtweg Sensationslust. In Trumps Fall könnten solche Theorien dazu dienen, seine Anhänger zu mobilisieren und seine Gegner zu diskreditieren.
Geschichte und Präzedenzfälle: In der Geschichte gibt es Beispiele für inszenierte Ereignisse (sogenannte „False Flag“-Operationen), aber diese sind selten und schwer zu beweisen. Die meisten Anschläge und Attentate werden von Einzelpersonen oder Gruppen mit klaren politischen, ideologischen oder persönlichen Motiven durchgeführt.

Die Welt wird das alles im Auge behalten.
Egal, was man von Donald Trump hält, niemand hat es verdient, Opfer eines Mordanschlags zu werden. Das jemandem zu wünschen, ist höchst verwerflich.
Vergessen dürfen wir auch nicht, dass bei diesem Attentat mindestens zwei Menschen ihr Leben verloren haben und mindestens zwei weitere schwer verletzt wurden.


Ich habe noch einmal die wichtigsten Schlagwörter (Hashtags) dieses Artikels für Sie zusammengestellt, damit Sie sich besser orientieren können:

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Spott + Hohn

Spott (Verb: spotten oder verspotten) ist ein Stilmittel der Kommunikation. Mit Spott macht man sich lustig über einen Menschen, eine bestimmte Gruppe oder deren tatsächliche oder vermeintliche Werte. Spott ist scherzhaft gemeint und dem Hohn ähnlich.
Der Hohn soll wehtun, Spott dagegen nicht immer.

Lesezeit ca.: 10 Minuten | Tippfehler melden | Peter Wilhelm: © 18. Juli 2024

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