Das Deutschlandradio ist mit seinen drei Programmen nicht mehr über das Vodafone-Kabelnetz empfangbar. Vor acht Tagen hat Kabelnetzbetreiber Vodafone die Einspeisung von Deutschlandfunk, Deutschlandfunk Kultur und Deutschlandfunk Nova beendet.
Deutschlandradio schiebt Vodafone den Schwarzen Peter zu und betont, dass diese Maßnahme einseitig und ohne Absprache erfolgt sei.
Doch, wenn man die Sache näher betrachtet, sieht es dann doch ein klein wenig anders aus.
Fakt ist, dass der Vertrag zwischen Vodafone und Deutschlandradio schlicht und ergreifend ausgelaufen ist. Er hätte ohne weiteres verlängert werden können, aber das war Deutschlandradio die Sache nicht wert, denn dafür hätte man bezahlen müssen.
Offenbar haben die Verantwortlichen bei Deutschlandradio darauf gesetzt, dass Vodafone sich das Programm der gern gehörten Sender nicht entgehen lassen würde und die drei Sender auch ohne Bezahlung weiterhin einspeisen würde.
Die Bedeutung von Kabelradio geht immer mehr zurück. Mittlerweile kommt jedes Billigradio mit glasklarem DAB+-Empfang daher und zu Hause hören viele Leute schon lange über das Internet und smarte Lautsprecher ihr Radioprogramm.
Eine eigene Verbreitung via Kabel ist deshalb für immer mehr Radiohörer uninteressant.
Großzügig hatte Deutschlandradio „Vodafone auch künftig gestattet, die Programme weiterhin einzuspeisen“, teilte das Deutschlandradio mit und wies zugleich auf „zahlreiche kleinere Kabelnetzbetreiber“ hin, die derzeit „von dieser Möglichkeit Gebrauch“ machten.
Da wollte Vodafone aber nicht mitspielen und hatte bereits im September 2024 mitgeteilt, „dass wir wunschgemäß zum Jahresende abschalten“.
Meiner Meinung nach hat Deutschlandradio hier zu hoch gepokert. Wie ich vermute, hatte man dort geglaubt, kein Kabelnetzbetreiber wolle auf das Programm dieser öffentlich-rechtlichen Sender verzichten und deshalb würde man auch ohne Bezahlung weiterhin eine Einspeisung vornehmen.
Das läuft aber nicht so, sagt Vodafone.
- vodafone-deutschlandfunk: Peter Wilhelm
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