Satire

Bürgerwehr gegen Horror-Clowns

Horrorclown

Aus Amerika schwappt die Unsitte zu uns über den Atlantik, daß als Horror-Clown verkleidete Menschen andere Leute erschrecken.
In unserem Kulturkreis ist der Clown an sich als Spaßmacher und Freund der Kinder bekannt und taugt allenfalls als Lachnummer, weil wir mit dem Begriff Clown in erster Linie den „dummen August“ verbinden. Es ist jener Tollpatsch der klassischerweise mit Glatze, roter Knollennase und übergroßen Schuhen in den Umbaupausen des Zirkus für gute Laune und Ablenkung sorgt.
Dies ist aber nur eine der vielfältigen Clownsrollen, es gibt durchaus auch den traurigen Clown, den besserwisserischen und den gemeinen und hinterhältigen.
Gemeinsam ist aber allen Clowns, daß sie im Endeffekt für gute Laune sorgen, eben nicht für Angst und Schrecken.

Anders ist das in Amerika. Dort haben Clown zwar vom Ansatz her die selben Wurzeln, wie bei uns, jedoch haben amerikanische Kinder in viel stärkerem Maße Angst vor dem Clown.
Und das ist nicht erst seit Stephen Kings „Es“ so.

Der Clown ist also in den Vereinigten Staaten durchaus auch als Kinder- und Erwachsenenschreck bekannt, in ganz besonderer Weise, wenn er als sogenannter Horrorclown auftritt.
Zahlreiche Filme beschäftigen sich mit dieser amerikanischen Urangst vor Clown, beispielsweise die Verfilmung des schon genannten Romans „Es“ von King, aber auch die Clowns-Puppe in „Das Geschenk“ mit Michael Douglas und viele andere wären hier zu nennen.

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Nun ist es vor einigen Monaten in Amerika zu einem Spaß geworden, in einem Clownskostüm und mit gruseliger Gesichtsbemalung Leute zu erschrecken und dieses Tun auf Video zu bannen.
Die Filme erscheinen dann bei YouTube und noch mehr bei Facebook und alle Welt (wer auch immer das sein soll) lacht sich über die Reaktionen der Erschreckten scheckig.
Lustig mag das sein; in uns allen steckt die Schadensfreude. Aber eben nur, solange jemand anders den Schaden hat.

Ist ja klar, was woanders für viele Klicks auf YouTube und für viele „Likes“ auf Fratzbuch sorgt, wird auch von Deutschen nachgemacht.
Man mag nur an die vielen pubertären und spätpubertären Zappelheinis auf YouTube denken, die uns die Welt erklären wollen und im Grunde nur erfolgreiche amerikanische YouTuber nachahmen.
Die zappeln auch, aber die können es wenigstens…

Nun machen also Deutsche auch einen auf Horrorclown.
Und natürlich ist das auch gleich wieder ein Thema für die Medien, und der bayerische Innenminister fordert auch schon Gesetze und eine strenge Bestrafung.
In fast jeder Sendung treten dümmlich stammelnde Polizisten auf, die alle das Gleiche sagen: „Allein das Tragen von Clownskostümen ist nicht strafbar. Wir gehen energisch gegen die Horrorclows vor. Erschrecken allein ist kein Straftatbestand, wenn aber jemand einen Herzschlag bekommt, wäre das eine Körperverletzung.“

Wie immer, wird jetzt gleich das große deutsche Faß der Befindlichkeiten aufgemacht. Es darf bloß keiner irgendetwas Außergewöhnliches machen.
Ja, andere Leute erschrecken, das ist schlimm und ich persönlich würde dem Knollennasigen eins auf die selbe geben.
Aber das Theater, das die Medien jetzt gerade wieder um die paar Idioten macht, das ist die Sache nicht wert.

Vielleicht sollte man dieses Feuer mit Benzin und nicht mit Wasser bekämpfen!
Bürgerwehren sollten auf die Straße gehen. Zivilmilizen, bewaffnet mit Stockschirmen und Bratpfannen sollten Patrouille gehen, jawoll.
Und weil die Horrorclowns eine vom Grundsatz her lustige Figur ins Gegenteil verkehren, sollten die Bürgerwehren ganz besonders unlustige Masken tragen und die Clowns nicht erschrecken, sondern so lange zum Lachen bringen, bis es weh tut.

Mein Vorschlag für eine absolut unlustige Maskierung wäre das hier:

merkelclown

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    Satire ist eine Kunstform, mit der Personen, Ereignisse oder Zustände kritisiert, verspottet oder angeprangert werden. Typische Stilmittel der Satire sind die Übertreibung als Überhöhung oder die Untertreibung als bewusste Bagatellisierung bis ins Lächerliche oder Absurde.

    Üblicherweise ist Satire eine Kritik von unten (Bürgerempfinden) gegen oben (Repräsentanz der Macht), vorzugsweise in den Feldern Politik, Gesellschaft, Wirtschaft oder Kultur.

    Lesezeit ca.: 4 Minuten | Tippfehler melden | Peter Wilhelm: © 26. Oktober 2016 | Revision: 3. Februar 2020

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