Bei Twitter tauscht man sich aus mit …
Tja, mit wem eigentlich?
Am Anfang haut man diese Kurzmeldungen theoretisch einfach so ins Blaue, in der Hoffnung, daß man die richtigen Themen und Hashtags erwischt, und dass in der Folge der eine oder andere sich entscheidet, einem zu folgen.
Jemandem bei Twitter zu folgen, das ist mehr, als bei Facebook bloß einen Like-Button zu klicken, denn ab diesem Moment steht man in Kontakt und liest die Twitter-Nachrichten (tweets) des Gefolgten.
Gefallen die einem irgendwann nicht mehr, dann kann man die Tweets desjenigen auch wieder abbestellen, man „entfolgt“ ihn, wie das bei Twitter in socialneudeutscher Art so heißt.
Nun freut man sich wie Bolle über jeden, der einem folgt. Man schaut vielleicht sogar jeden Tag auf die Liste der Follower und tippert jedem eine schöne Begrüßung.
Zum Beispiel „Hi, Dieter24, schön, daß Du mir folgst, ich freue mich darüber.“
Und Dieter24, oder wie auch immer der andere Twitterer heißen mag, wird sich darüber freuen, daß man das wahrgenommen und auch noch mit einer Zeile beantwortet hat.
Doch dies hält der von mir sehr geschätzte Perun nicht nur für überflüssig, sondern hält es für eine Unsitte und meint:
Prinzipiell habe ich nix gegen Begrüßung von neuen Followern, aber dann bitte im öffentlichen Kanal und nicht bei jedem neuen Kontakt. Stellt euch mal vor, es ist eine Feier, so 70-80 Leute und jemand geht zu jedem der ihn freundlich anguckt, schüttelt die Hand und flüsstert ins Ohr: „Sehr erfreut Sie kennen lernen zu dürfen. Besuchen Sie mich in meinem Laden. Gebrauchtwagen vom feinsten“.
In der Vergangenheit, habe ich mehrmals auf Twitter erwähnt, dass mich das stört und da bin ich nicht der einzige, dem das auf den Senkel geht. Da aber diese Leute anscheinend beratungsresistent sind, gibt es nur eine Möglichkeit: sie zu entfollowen (neudeutsch für: denen nicht mehr zu folgen).
Ja stellt Euch das mal vor: Ihr seid auf einer Feier und alle Leute, inklusive dem Gastgeber ignorieren völlig, daß Ihr gekommen seid.
Es ist doch völlig normal, daß man auf einer Feier von den anderen und insbesondere vom Gastgeber begrüßt wird. Der geht auf einen zu und schüttelt einem die Hand und sagt etwas wie: „Toll, daß Sie gekommen sind, ich freue mich.“
Es sei denn, es ist eine ganz große Feier, da steht dann ein Dienstbeflissener an der Tür, der einem die Einladung abnimmt und ein „Herzlich willkommen, ich wünsche Ihnen einen schönen Abend“ zufruft.
Und genau die Funktion dieses Dienstbeflissenen nimmt ein einfaches Skript ein, das bei Twitter jedem einzelnen neuen Follower ein kurzes „Hallo“ sendet.
Das empfinde ich als nette Freundlichkeit und fast schon als nette Selbstverständlichkeit.
Man sendet das einmal, exakt ein einziges Mal. Und so etwas, das man nur ein einziges Mal ganz gezielt bekommt, das ist kein Spam.
Ich persönlich freue mich über einen Willkommensgruß, wenn ich jemandem bei Twitter neu folge. Und ich kann auch nicht erkennen, ob ein „Hallo, schön, daß Sie mir folgen“ von einem Automaten stammt oder vom Twitterer persönlich eingetippt wurde.
Das mag Perun auf den Senkel gehen, der sein System auch noch so eingestellt hat, daß solche Nachrichten ihn eventuell dreimal erreichen, wenn ich das richtig verstanden habe; mich aber ärgert das nicht, denn ich folge ja nicht jeden Tag wahnsinnig vielen neuen Leuten, sodaß sich der Eingang automatischer oder handverfasster Begrüßungsmails sowieso in Grenzen halten würde.
Es ist dies eine selbst erfundene Regel und nur weil einige meinen, solche Regeln erfinden zu müssen, werfen sich immer wieder frische Lemminge vor den Zug der Gründlichkeit.
Die sozialen Netzwerke entwickeln eine gewisse innere Dynamik, die innerhalb der vom Systembetreiber vorgegebenen Möglichkeiten, weitestgehend durch die Teilnehmer selbst bestimmt und veranstaltet wird.
Hierbei sind die Regelungen der Systembetreiber oft störend oder werden zumindest so empfunden.
Da braucht es nicht noch Gouvernanten, die uns dann vorschreiben, wie man das richtig macht.
Es gibt hier keine beratungsresistenten Leute, es gibt nur welche, die Peruns Ansicht nicht teilen.
Im Falle von Perun kommt das bei mir selten vor, weil ich seine Arbeit sehr schätze, aber in diesem Fall schon.
Ich habe noch einmal die wichtigsten Schlagwörter (Hashtags) dieses Artikels für Sie zusammengestellt, damit Sie sich besser orientieren können:
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