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Produkte testen -So machen wir das

Vorwerk

Vorwerk Tiger (altes Modell): Im Test der Stiftung durchgefallen, bei uns 25 Jahre supergut im Einsatz.

Ich teste immer wieder Produkte verschiedenster Hersteller.
Die Firmen nehmen dazu vorher Kontakt zu mir auf, stellen mir ihr Produkt vor und nachdem wir mehrmals alles besprochen haben, bekomme ich das Produkt zugesandt.
Ich freue mich dann darauf, und wenn der Postmann dann klingelt, geht’s ans Werk.

Wir packen das Produkt aus und schauen es uns an. Wir lesen die begleitenden Papiere, die Anleitung und bauen es dann auf.
Anschließend taste ich mich spielerisch und ausprobierend an die Funktionen heran. Das Gerät wird auf Herz und Nieren getestet. Dabei benötigen wir kein Testlabor und keine aufwendigen Meßgeräte. Solche Tests findet man im Netz meist zuhauf.
Mir persönlich geht es eher um die Verwendbarkeit aus Verbrauchersicht. Wie kommt ein ganz normaler Kunde mit diesem Produkt zurecht? Das ist die Frage, die ich mir stelle.
Kann das Produkt das, was der Hersteller verspricht? Gehen von dem Produkt sichtbare Gefahren aus? Welchen Nutzen hat es und steht der Anschaffungspreis in einem guten Verhältnis zum Nutzen?
Darauf möchte ich Antworten geben.

Danach schreibe ich einen Testbericht oder mache ein YouTube-Video dazu.

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Und was geschieht nach dem Test mit den teilweise sehr teuren Geräten?

In den allermeisten Fällen wollen die Firmen ihre Geräte wiederhaben. Woanders wartet schon ein weiterer Journalist darauf, es testen zu können.
Wenn mir ein Produkt besonders gut gefällt, dann kann ich es der Firma auch meistens abkaufen. Es ist dann etwas billiger als im Laden, denn schließlich ist es ja auch schon gebraucht (wenn auch durch mich).
In selteneren Fällen darf ich die Produkte auch einfach behalten. Das ist vor allem dann der Fall, wenn das Produkt nicht besonders hochpreisig ist. Das Hin- und Herschicken wäre viel zu aufwändig (Beispiel: Handyhüllen).
Manchmal verbraucht sich ein Produkt aber auch einfach und kann gar nicht zurückgeschickt werden (Lebensmittel, Aufkleber, Durckerpapier etc.).
Oft sind die Geräte nach einem vernünftigen Test auch nicht mehr verkehrsfähig, weil wir es aufgeschraubt und demontiert haben.
Es kommt aber auch vor, daß Geräte nach der ersten Anwendung nur noch mit großem Aufwand wieder in einen wie neu wirkenden Zustand gebracht werden können. Auch solche bleiben dann, schon wegen des Wertverlustes, manchmal hier.
Die Regel ist aber, daß die Geräte wieder zurückgeschickt werden, alles andere sind Ausnahmen.

Die Geräte, die hier bleiben, die unterscheiden sich.

Es gibt die Geräte, die uns dann als sogenannte „Dauerleihstellung“ überlassen werden. Sie werden uns also für „immer und ewig“ überlassen, gehören aber rein formal noch dem Hersteller.
Diese Geräte dürfen dann nicht einfach so verkauft werden.
Manchmal haben wir aber den sechsundfünfzigsten Bluetooth-Lautsprecher hier stehen. So viele braucht kein Mensch. Solche Geräte verschenken wir, manchmal stellen wir sie für einen kleinen Preis bei Ebay ein oder hin und wieder entsorgen wir sie auch.
Das Entsorgen ist dann der Fall, wenn bei unseren Tests herauskam, daß die Geräte nichts taugen und sogar eine Gefahr von ihnen ausgeht.
Wenige Geräte werden mir einfach geschenkt. Danke dafür. Damit kann ich dann machen, was ich will. Meistens verschenke ich sie, wenn ich sie nicht selbst gebrauchen kann, oder aber sie fließen in die Verlosung bei einem meiner Gewinnspiele hier, im Bestatterweblog oder bei YouTube ein.

Warum machen die Firmen das?

Es gibt viele Testzeitschriften und Testinstitute.
Bekannt ist die Stiftung Warentest. Sie gilt als unabhängige neutrale Institution.
Ich erzähle im Zusammenhang mit der Stiftung Warentest aber immer folgende Geschichte:

Vor Jahren wohnten wir in einer Wohnung, in der ein dunkelbrauner Teppichboden ganzflächig verlegt war. Weil er noch ganz neu war, lösten sich aus dem Rücken des Belags kleine helle Gummipartikel. Sie lagen immer wie ein dünner Sandbelag auf diesem Teppichboden. Das sah immer sehr häßlich und schmuddlig aus. Unser Staubsauger saugte das nicht richtig weg.
Da kam der Vorwerk-Vertreter. Er packte seinen Vorwerkstaubsauger aus und saugte uns den Boden ab. Wunderbar, der Vorwerk „Tiger“ schaffte das ganz wunderbar. Vor allem am Rand. Dort war er eine wahre Wunderwaffe.
Wir haben damals sogar gerade deshalb diesen Vorwerkstaubsauger gekauft.

Vorwerk Tiger (altes Modell): Im Test der Stiftung durchgefallen, bei uns 25 Jahre supergut im Einsatz.

Nun kam 14 Tage später ein Heft der Stiftung Warentest heraus, in dem Staubsauger getestet wurden. Erstaunlicherweise kamen die Tester zu einem völlig anderen Ergebnis. Sie bescheinigtem dem Staubsauger, den wir vorher hatten, und der nicht gut am Rand absaugen konnte, eine besonders gute Randabsaugung. Und der Vorwerk Tiger, der später über 25 Jahre gerade in der Randabsaugung glänzte, wurde von den Tester ausgerechnet im Punkt Randabsaugung schlecht bewertet.

So, lange Geschichte. Aber sie zeigt eins: Tester bewerten nach Kriterien, die manchmal praxisfremd sind, die nicht den wirklichen Gegebenheiten beim Verbraucher entsprechen oder die am Nutzen für den Verbraucher vorbei gehen.
Ein Drucker für den PC wurde in einem anderen Test als der Beste seiner Klasse bewertet, er bekam jedoch das Testurteil mangelhaft, weil seine Verpackung nicht dem damals aufflammenden Ökobewußtsein entsprach. Bitte, was interessiert das einen Kunden, der nur schön drucken will?

Und genau aus diesem Grund verlassen sich Unternehmen zunehmend auf Blogger, YouTuber und Facebookseiten-Betreiber.
Leute wie Du und ich, Leute die Produkte einfach ausprobieren. Vor allem aber Leute, die ehrlich sagen, was sie von den Produkten halten.
Die Hersteller haben viel mehr davon wenn ehrliche Meinungen geteilt werden.

Wir da nicht viel gemogelt, geschoben und getäuscht?

Ja. Vor allem auf YouTube, aber auch in Blogs sehe ich immer wieder gekaufte Jubelberichte und sehe, daß Blogger und YouTuber Artikel hochjubeln.

Das kann einen dieser Gründe haben:

  1. Der Autor wurde für die positive Darstellung bezahlt. Dazu gehören gesponserte Reisen, tolle weitere Geschenke und z.B. Kamera-Equipment usw.
  2. Der Hobbyist freut sich ein Loch in den Bauch, weil er ein Produkt geschenkt bekommt. Er befürchtet aber, keine weiteren zu bekommen, wenn er schlecht bewertet.
  3. Der Autor/Filmer möchte auf einer Welle mitschwimmen. Viele andere haben einen Artikel toll bewertet und er plappert das einfach nach.
  4. Der Test wurde von vermeintlich unabhängigen hippen YouTubern gemacht, deren Miete aber von diesem Hersteller bezahlt wird.

Und was ist bei Dir anders?

Ich brauche nix.
Das ist der Hauptgrund, aus dem ich sagen kann, daß das bei mir anders ist.
Ich habe alles, was ich mir wünsche. Wenn mir heute eine Firma ein Produkt zusendet, kann sie mich damit einzig und allein durch vorzügliche Produkteigenschaften beeindrucken. Der Wert des Produkts hingegen beeindruckt mich überhaupt nicht.

Außerdem bin ich ehrlich. Wenn ich ein Produkt scheiße finde, dann sage ich das auch!

So krass, wie in dem oben gezeigten Video sage ich das natürlich nicht immer.
Und das schätzen die Unternehmen auch. Ich urteile immer wohlwollend. Ich versuche in meinen Blogbeiträgen und Moderationen Wörter zu finden, die Mängel auf den Punkt bringen, aber die den Hersteller nicht schlecht aussehen lassen oder beleidigen.

Im Endeffekt habe ich die Erfahrung gemacht, daß es sich lohnt, sich intensiv mit einer Sache zu beschäftigen. Findet man Schwachstellen heraus und teilt das dem Hersteller mit, gibt es immer zwei Möglichkeit.
Im Falle der Firma „dnt“ ist es mir so gegangen, daß eine ganze Liste von Schwachpunkten an einem Gerät einfach niedergelabert und wegdiskutiert wurde. Man wollte das überhaupt nicht wissen. Egal was ich für gute Argumente anführte, man hatte kein offenes Ohr dafür.
Ganz anders lief es mit „devolo“. Dieser Hersteller von smart-home-Komponenten und Powerline-Produkten hat sich über viele Jahre meine Berichte durchgelesen und meine Videos angeschaut, und immer wieder wurde auch genau auf das, was ich sagte eingegangen. In einer der nächsten Versionen des Produkts oder der Firmware waren eben diese Mängel behoben.

Und wie verdient ihr dann Geld mit den Produkttests?

Auf jeden Fall nicht dadurch, daß uns die Firmen dafür bezahlen.
Wir schalten Werbung im Blog, wir haben Produktempfehlungen und verlinken Produkte.
Kauft dann jemand diese Artikel bekommen wir von Amazon eine kleine Provision.
That’s it!

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    Dann landen die Texte in der Rubrik „Allgemein“.

    Lesezeit ca.: 9 Minuten | Tippfehler melden | Peter Wilhelm: © 4. Juli 2017 | Revision: 3. Februar 2020

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