In der Anfangszeit der Computerei waren die Tastaturen meist fest mit dem eigentlichen Computer verbunden. Für mich war es tatsächlich der PC-XT (natürlich ein IBM-kompatibler Rechner mit 8086er System), der eine externe Tastatur hatte.
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- Was bedeutet eigentlich: Rote, braune oder blaue Tasten bei mechanischen Tastaturen?
- Die drei beliebtesten Switch-Typen
- Welcher Switch passt zu Dir?
- Pro-Tipp vom Dreibeinblog
- Der Siegeszug der losgelösten Tastatur
- Frühe Entwicklung: Tastatur war Bestandteil des Gehäuses
- IBM 5150 (1981): Der erste „echte“ PC mit externer Tastatur
- Die drei großen Meilensteine
- Standardisierung: PS/2-Anschluss (ab 1987)
- Model M: Der heilige Gral unter den Tastaturen
- Fazit
- Bildquellen:
Und gefühlt waren das damals die besten Tastaturen überhaupt. Von den normalen Heimanwendern, die sich einen PC kauften, dachte niemand daran, dass man Tastaturen auch mal ersetzen muss. Erstens waren die Tastaturen damals schwer wie Hölle und stabil wie Panzer. Und zweitens kaufte man damals noch für die Ewigkeit.
Doch nach einer gewissen Zeit mussten auch die damaligen Tastaturen mal ersetzt werden. Außerdem vergrößerte sich das Angebot und manch einer strebte nach mehr Komfort, anderer Tastenbelegung oder etwas Besonderem.
Ich stieß damals auf ein Uni-Klinikum im Rheinland, das aus Zertifizierungsgründen alle 2 Jahre sämtliche Tastaturen einer bestimmten Abteilung austauschte und die „alten“ für 5 Mark das Stück als Schrott verkaufte. Teilweise gehörten die Tastaturen auch zu Steuerrechnern, die ihr Dasein in einem Schrank fristeten und deren Tastaturen außer für die erstmalige Einrichtung nie benutzt worden waren. Auch die Tastaturen von Rechnern, die aus der Ferne übers Netzwerk gesteuert wurden, waren dabei.
Ich kaufte das Zeug kistenweise und verkaufte die Tastaturen als gut erhaltene Gebrauchttastaturen für 30 Mark weiter. Das war damals ein schönes Geschäft.
Heute gibt es immer noch gute Tastaturen, aber man muss danach suchen, angesichts von Tastaturen, die beim „Chinamann“ ab 99 Cent (!) zu haben sind.
Ich persönlich haue mindestens eine Tastatur pro Jahr durch. Deshalb setze ich auf mechanische Tastaturen. Doch was gibt es bei mechanischen Tastaturen zu berücksichtigen und wie ist die Entwicklung der Tastaturen verlaufen?
Was bedeutet eigentlich: Rote, braune oder blaue Tasten bei mechanischen Tastaturen?
Du bist beim Stöbern nach einer neuen Tastatur über Begriffe wie „Red Switches“, „Brown Switches“ oder „Blue Switches“ gestolpert? Und nun fragst Du Dich, was zur Hölle das mit dem Tippgefühl zu tun hat? Willkommen im Kosmos der mechanischen Tastaturen!
Während Standard-Tastaturen mit Gummikappen und einer Art Kontaktmatte arbeiten, nutzt eine mechanische Tastatur pro Taste einen eigenen Schaltermechanismus – den sogenannten Switch. Und hier wird’s spannend, denn diese Switches gibt’s in unterschiedlichen „Geschmacksrichtungen“ – je nachdem, wie laut, klickend oder weich Du tippen willst.
Die drei beliebtesten Switch-Typen
Hier eine praktische Übersicht für Dich:
Eigenschaft | 🔴 Rot (Red) | 🟤 Braun (Brown) | 🔵 Blau (Blue) |
---|---|---|---|
Schaltertyp | Linear | Taktil | Taktil + Klick |
Klickgeräusch | Nein | Nein | Ja, deutlich hörbar |
Widerstand beim Tippen | Gleichmäßig | Spürbarer Druckpunkt | Spürbarer Druckpunkt + Klick |
Geräuschpegel | Leise | Mittel | Laut |
Für Vieltipper | Ja | Ja | Nur mit Lärmtoleranz |
Für Gaming | Optimal | Solide | Nicht ideal |
Welcher Switch passt zu Dir?
- 🔴 Rot: Du spielst gern Shooter, schreibst viel und willst niemanden wecken? Dann bist Du hier richtig.
- 🟤 Braun: Der Allrounder. Perfekt für den Alltag. Spürbar, aber nicht laut.
- 🔵 Blau: Du willst den vollen Schreibmaschinen-Klick? Und Dir ist es egal, ob andere Dich hören? Dann los.
Pro-Tipp vom Dreibeinblog
Falls Du in einem Mehrpersonen-Haushalt oder Großraumbüro sitzt: **Teste zuerst!** Es gibt auch „Silent“-Varianten oder Gummi-Ringe zum Nachrüsten, die die Lautstärke dämpfen. Und nicht vergessen: Eine gute Tastatur ist wie ein guter Stuhl – man merkt erst, was einem fehlt, wenn man’s mal ausprobiert hat.
Schreib uns gern in die Kommentare, welchen Switch Du nutzt – oder ob Du mechanische Tastaturen komplett überbewertet findest.
Der Siegeszug der losgelösten Tastatur
Erinnerst Du Dich an den C64 oder den Atari 800XL? Bei diesen Heimcomputern war die Tastatur direkt im Gehäuse eingebaut. Man hatte das Gefühl, auf einem Stück Technik zu tippen, das sich nie trennen ließ. Die Idee der abgesetzten, losgelösten Tastatur – wie wir sie heute selbstverständlich verwenden – war damals noch eine technische Kuriosität.
Frühe Entwicklung: Tastatur war Bestandteil des Gehäuses
In den 1970er und frühen 1980er Jahren waren Tastaturen meist fest ins Computergehäuse integriert. Beispiele:
- • Commodore PET (1977) – Tastatur eingebaut
- • Apple II (1977) – ebenfalls eingebaut
- • Commodore 64 (1982) – legendär, aber die Tastatur war Teil des Systems
Die Idee: Ein All-in-One-Gerät mit Tastatur und Rechner in einem Block.
Doch das sollte sich bald ändern. Und zwar mit einem unscheinbaren, aber revolutionären Gerät: Dem IBM 5150 Personal Computer.
IBM 5150 (1981): Der erste „echte“ PC mit externer Tastatur
Erster Massen-Computer mit abgesetzter, externer Tastatur:
IBM 5150 Personal Computer (1981)
- • Dieser Rechner (besser bekannt als der erste IBM PC) war der erste, der eine komplett externe Tastatur hatte – über ein 5-poliges DIN-Kabel verbunden.
- • Die Tastatur war mechanisch, sehr robust (Model F) und beeinflusste die Industrie stark.
- • Gewicht: fast 2 kg – ein echtes Gerät!
- • Layout: Noch keine Windows-Tasten, aber schon Cursorblöcke und Funktionstasten.
Warum wichtig? Weil IBM mit diesem Gerät den „IBM-PC-Standard“ begründete – der sich in der Folge weltweit durchsetzte.
Der IBM-PC war in vielerlei Hinsicht bahnbrechend – nicht zuletzt, weil seine Tastatur nicht ins Gehäuse integriert war, sondern per 5-poligem DIN-Stecker angeschlossen wurde. Die schwere, mechanische Tastatur war ein eigenes Gerät – und setzte damit einen Standard, der die PC-Welt bis heute prägt.
Hier ein kleiner Blick auf den historischen Verlauf:
Die drei großen Meilensteine
- 🧷 IBM 5150 (1981) – Erste externe Tastatur mit DIN-Stecker. Schwer, mechanisch, langlebig.
- 🌀 IBM PS/2 (1987) – Einführung des PS/2-Anschlusses, kleiner und technisch robuster.
- 🔌 USB (ab ca. 1996) – Der moderne Standard: Plug-and-Play, Hot-Swap, universell einsetzbar.
Standardisierung: PS/2-Anschluss (ab 1987)
Mit dem IBM PS/2-Modell (1987) führte IBM den heute namensgebenden PS/2-Anschluss ein – ein kleiner 6-poliger runder Stecker, der über Jahrzehnte für Maus und Tastatur verwendet wurde. Das war der Quasi-Standard bis USB kam.
Moderne Entwicklung: USB und drahtlos
• USB-Tastaturen wurden ab Mitte der 1990er Jahre Standard.
• Später kamen Funklösungen (Bluetooth, 2,4 GHz mit Dongle).
• Doch bis heute erkennt jeder PC mit BIOS-Unterstützung: PS/2- oder USB-Tastatur – kein Problem.
Model M: Der heilige Gral unter den Tastaturen
Wenn wir von losgelösten Tastaturen sprechen, dürfen wir die legendäre IBM Model M nicht vergessen. Diese 1985 eingeführte Tastatur war so langlebig und beliebt, dass sie bis heute als Inbegriff mechanischer Perfektion gilt. Viele Fans kaufen sie heute noch gebraucht – und schließen sie per Adapter an ihre modernen PCs an.
Fazit
Die externe Tastatur hat sich über Jahrzehnte hinweg zu einem selbstverständlichen Eingabegerät entwickelt – mit klaren Vorteilen bei Ergonomie, Wartung und Austausch. Was einst ein Designmerkmal der „großen“ IBM-Welt war, ist heute Standard – sogar bei kabellosen Keyboards und Notebooks mit externen Dockingstationen.
Und während die Technik sich wandelt, bleibt eines doch gleich: Das beste Tippgefühl kommt von einer Tastatur, die mehr ist als nur Plastik. Eine Tastatur, die sich stolz neben den Rechner stellt – nicht draufgesetzt wird.
Lang lebe die losgelöste Tastatur.
Bildquellen:
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- billige-tastatur: AliExpress
- computer-historisch: Peter Wilhelm KI
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