Die Evolution der Glühbirne. So zumindest lautet der Titel dieses Bildes.
Links sehen wir eine herkömmliche, von der Politik verteufelte Glühbirne.
Die zweite von links ist eine Halogen-Lampe im Glühbirnendesign, die in einem Baumarkt als Öko-Lampe angepriesen wurde.
Die dritte Leuchte von links ist eine, von der Politik völlig zu unrecht bevorzugte, Energiesparlampe mit gewendelter Röhre.
Kandidatin Nummer vier ist eine LED-Lampe mit E27 Fassung.
Nun gut, was will uns das sagen?
Ich gehöre zu denen, die manchmal die „alten“ 100er und 60er Glühbirnen vermissen. Ihr helles Licht, das sofort nach dem Einschalten da war und die Lichtfarbe hatten einfach ihren Reiz.
Aber ich gehöre auch zu denjenigen, die den Stromverbrauch im Auge haben und die nicht einsehen, daß von den aus der Leitung geschlabberten 100 Watt ein Großteil einfach nur in Hitze umgesetzt wird und ungenutzt bleibt.
Solche Birnen haben wir nicht mehr im Haus. Abgesehen von Einzelfällen (getarnt als bruchsichere Glühbirne in Baumärkten usw.) bekommt man die 60er und 100er ja auch gar nicht mehr.
Die Variante 2, Halogen im Glühbirnenmantel scheint da eine Alternative zu sein, doch Obacht, der Schein trügt manchmal!
Von diesen Birnen habe ich einige im Vorbeigehen im Baumarkt mitgenommen, als wir vor einigen Wochen hier renoviert haben. Und auf einer Baustelle braucht man kein gemütliches Warmtonlicht mit Wohlfühllichttemperatur, sondern einfach nur Helligkeit.
Nun bin ich aber auf meiner Suche nach unnützen Stromfressern bei diesen Halogenbirnen auf wahre Teufelseier gestoßen, von Kuckuckseiern mag man da nämlich gar nicht mehr sprechen.
Im Baumarkt vom selben Stapel genommen habe ich nämlich Birnen erwischt, von denen einige rund 50 Watt verbraten und andere, bei gefühlt gleicher Helligkeit, stolze 160 Watt ziehen!
160 Watt! Das ist viel mehr, als die verbotenen 100 Watt Glühbirnen herkömmlicher Bauart verbrutzeln.
Da von Öko oder „Spar“ zu sprechen, ist eine Frechheit und Irreführung.
Die Dinger habe ich gleich aussortiert.
Nummer drei in der obigen Galerie ist die Energiesparlampe, die uns ja von allen Seiten so empfohlen wird.
Hergestellt mit einem ungeheuren Energieaufwand, ausgestattet mit oft nur funzeligen Leuchteigenschaften und zumeist von nur geringer Lebensdauer, sondern die auch noch u.U. giftige Substanzen ab, wenn sie explosionsartig ihren Geist aufgeben und halten somit in keinster Weise was sie versprechen.
Die auf der Verpackung angegeben Äquivalentwerte (soundsoviel Energeisparlampen-Watt entsprechen soundsoviel Glühbirnen-Watt) kann man getrost in der Pfeife rauchen. Das sind geschönte Idealwerte. Fakt ist, daß die Dinger nicht so hell sind, wie man es sich wünscht. Außerdem „zünden“ sie oft mit Verzögerung und leiden meist unter häufigem Ein- und Ausschalten.
Ja und sauteuer sind sie obendrein!
Die vierte Lampe, ganz rechts im Bild, ist die Lampe meiner Wahl! Es sind LED-Leuchtmittel in Glühbirnenform, die nur 9 Watt verbrauchen. Es gibt sie aber auch mit nur 1 Watt (!) für gemütliches Schummerlicht und mit wesentlich höheren Wattzahlen (15, 20 usw.) für richtig helles Licht.
Verabschieden muß man sich von der Zuordnung von Wattzahl zu Helligkeit.
Klar, früher war das einfach: Eine 20 Watt Glühbirne leuchtete schwächer als eine 40er und die wieder schwächer als eine 60er oder 100er.
Doch die vielen Lampentypen, die es heute gibt, machen den Vergleich anhand der reinen Wattzahl schwierig bis unmöglich.
Interessanter ist da die Lumen-Zahl.
Bei fast allen Leuchtmitteln wird diese heute mit angegeben. Da heißt es dann z.B. bei einer LED-Lampe 10 Watt, 720 Lm. Das bedeutet, daß diese „Birne“ in etwa so hell ist, wie eine frühere 60 Watt-Glühbirne.
Aber auch das ist nur ein Anhaltspunkt, denn wie hell oder geeignet ein Leuchtmittel empfunden wird, hängt auch von der Leuchte ab, in die es eingeschraubt wird, vom Raum und vom persönlichen Geschmack.
Wir haben jetzt, soweit es geht, alles auf die neue LED-Technik umgestellt und 5-Watt bzw. 9-Watt-„Birnen“ im Einsatz.
Wo früher 24 Stück 60-Watt und 100-Watt Glühbirnen ihren Dienst versahen (gesamt: 1.920 Watt) sind es mithin heute 168 Watt.
Im Tankraum, in der Garage oder im Schuppen, wo allenfalls mal für Minuten eine Birne brennt, da dürfen die bisherigen alten Birnen noch so lange ihren Dienst tun, bis sie eines Tages sterben.
Dann werden sie durch die jetzt aussortierten Halogen- und Energiesparlampen ersetzt, bis auch diese kaputt gehen.
Die Zukunft gehört aber meiner Meinung nach eindeutig der LED-Technik.
Noch sind die Preise mit etwa 5 Euro pro 5-9-Watt-Birne (Ebay) bzw. knapp 10 Euro (Conrad/Fachhandel) recht hoch, aber wir stehen erst am Anfang der technischen Entwicklung auf diesem Bereich und werden da noch viel sparsamere, hellere und günstigere LED-Leuchtmittel erleben dürfen.
Übrigens: Auch für Aquarianer gibt es inzwischen sparsamere Alternativen zu den stromfressenden Hochdruck- und T5-Lampen! Hier habe ich schon einmal etwas darüber geschrieben: http://fisch-aquaristik.de/led-beleuchtung-an-unserer-3-becken-anlage/
Angesichts der unverschämten und derzeit künstlich hochgehaltenen Strompreise bleibt uns Verbrauchern nichts anderes übrig, als immer weiter im Haushalt auf die Suche nach Stromfressern zu gehen.
Da gibt es sehr viel Einsparpotential!
Nachtrag:
Bei LED-Lampen ist auch darauf zu achten, daß LEDs bauartbedingt nur in eine Richtung strahlen.
Es ist also sehr einfach möglich, mit hellen LEDs Strahler und Spots zu bauen. Um aber ein schönes Licht zu erzeugen, das rundherum abgestrahlt wird, müssen sich die Hersteller verschiedener Kniffe bedienen. Entweder gibt es spröde aussehende Sockel, die rundherum mit mehreren LEDs bestückt sind oder aber man packt um die mit LEDs bestückte Platine eine opalisierende Kunststoffhaube, die das Licht etwas streut. Manche Hersteller setzen auch auf teilverspiegelte Kappen.
Darauf ist beim Kauf zu achten! Sonst bekommt man zwar etwas, das wie eine Glühbirne aussieht, aber nur strikt nach unten strahlt. Gleißend hell wird der Fußboden oder Tisch beleuchtet, zu den Seiten oder gar nach oben strahlt aber fast nichts.
Noch zwei wichtige Hinweise!
In Kreuz- oder Wechselschaltungen, wo man also eine Lichtquelle von verschiedenen Stellen des Raums mit mehreren Schaltern ein- und ausschalten kann, kommt es immer wieder zu Problemen mit LED-„Glühbirnen“. Das gilt auch, wenn ein Lichtschalter angeschlossen ist, der ein kleines Lämpchen enthält. Solche Schalter verbaut man beispielsweise an Räumen, wo sich der Schalter außerhalb des Raumes befindet (Badezimmer z.B.) damit man von außen sehen kann, daß im Raum noch Licht brennt.
Billige LED-Lampen vertragen oft diese Schaltungen nicht und reagieren dann sehr merkwürdig: Sie gehen nach dem Ausschalten nicht aus oder beginnen im 5-Sekunden-Rhythmus zu blinken!
Abhilfe schaffen kann ein vorgeschalteter Kondensator, Ratschläge hierzu möchte ich aber nicht geben, da solche Arbeiten besser Fachleuten vorbehalten bleiben und ich keine Anleitung dazu geben möchte. Einschlägige Foren beschreiben aber wie das geht.
Hat man das Blitzphänomen in einer Lampe, die mit mehreren Birnen bestückt wird, kann es helfen, wenn man nicht alle Fassungen mit LED-Birnen bestückt, sondern eine Fassung mit einer Halogen-Lampe.
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