Fanta gehört zu den beliebtesten Limonaden überhaupt. Es gibt keinen Deutschen, der das Getränk nicht kennt. Dabei hat Fanta seine Ursprünge in der Nazi-Zeit.
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- Was ist Fanta?
- Wie ist Fanta entstanden?
- Im Krieg gab’s keine Rohstoffe
- Wertloses Milchwasser wird zur Limonade
- Ohne Mussolini hätte es das nicht gegeben
- Keine Cola mehr für das Deutsche Reich
- Es schmeckte nicht schlecht – nach irgendwas
- Molke – Auch heute noch in Limos
- Und heute? Fanta ein Erfolg aus Essen
- Langeweile? Einfach mal die Nazi-Keule schwingen
Was ist Fanta?
Fanta ist der Markenname für eine kohlensäurehaltige Limonade aus dem Hause Coca-Cola. Der Name des in Deutschland erfundenen Getränks leitet sich von „Fantasie“ ab. Früher wurde Fanta in einer lichtgeschützen braunen Ringelflasche verkauft, die vom französischen Industriedesigner Raymond Loewy gestaltet worden war. Seit 2004 gab es die Limo in der „Splash-Bottle“ zu kaufen und seit 2018 ist sie in der „Twisted-Bottle“ zu haben.
Wie ist Fanta entstanden?
Ich stamme ja aus Essen und kam mit der Straßenbahn sehr oft an der Coca-Cola-Fabrik vorbei. Genau dort ist Fanta erfunden worden, wurde uns einmal bei einer Werksführung erklärt.
Fanta ist also, nicht wie Coca-Cola ein Getränk, das aus Amerika zu uns gekommen ist. Vielmehr war es so, dass Hitler 1939 den Zweiten Weltkrieg anzettelte, indem die Deutsche Wehrmacht Polen überfiel.
Das wiederum führte dazu, dass Deutschland von vielen internationalen Lieferungen abgeschnitten wurde und wichtige Rohstoffe, wie Öl, Gummi und eben auch das amerikanische Coca-Cola-Konzentrat nicht mehr in Deutsche Reich gelangten.
Im Krieg gab’s keine Rohstoffe
Coca Cola konnte also nicht mehr im gewohnten Umfang produziert werden. Das Deutsche Reich war aber für die Coca Cola Company ein wichtiger Absatzmarkt und das Unternehmen wollte auch in Kriegszeiten nicht auf die Umsätze verzichten.
So wurde der deutsche Coca Cola Chefchemiker Wolfgang Schetelig in Essen beauftragt, aus leicht verfügbaren Zutaten ein Erstazprodukt zu schaffen.
Wertloses Milchwasser wird zur Limonade
Bei der Produktion von Molkereiprodukten fällt immer eine große Menge Milchwasser, die sogenannte Molke an. Die größten Mengen Molke werden einfach entsorgt. Sie gilt als relativ wertloser Restbestandteil. Erst in den letzten Jahrzehnten ist es der Molkereiindustrie gelungen, Molke tischfein zu machen und dem Verbraucher für viel Geld als Zutat oder Pur-Getränk zu verkaufen.
In der Kriegszeit war Molke aber leicht zu haben und so kam der Fanta-Erfinder Scheteling auf die Idee, diese Flüssigkeit als Grundlage für seine neue Limo zu verwenden. Obwohl die anderen Milchbestandteile als wertvoller gelten, ist auch die Molke durchaus ein wertvolles Lebensmittel, das noch viele gute Stoffe enthält und ohne weiteres als Zutat für alle möglichen Lebensmittel taugt.
Ohne Mussolini hätte es das nicht gegeben
Nun ist Molke pur eher weniger schmackhaft, sie schmeckt nicht schlecht, aber eben auch nicht großartig gut. Also musste Schetelig eine weitere Zutat finden, die dem Milchsaft eine fruchtige, spritzige Note verlieh. Hier kam er auf die Idee, die bei der Apfelsaftproduktion anfallenden Pressreste zu verwenden. Die enthalten immer noch eine Menge Säure, Zucker und Fruchtaromen. Es kamen noch weitere Zutaten, wie italienische Fruchtkonzentrate, Süßungs- und Säuerungsmittel hinzu und so stand ab etwa 1940 das neue Produkt bereit. Wie oben erwähnt bekam es auch einen aus dem Deutschen abgeleiteten Namen. Aus dem Wort Fantasie wurden die ersten beiden Silben entnommen und fertig war die Fanta.
Mit dem faschistischen Italien stand Hitler ja auf gutem Fuß, sodass von dort die Fruchtkonzentrate und -aromen bezogen werden konnten, indes die Versorgungslage auch in Italien nicht gut war.
Keine Cola mehr für das Deutsche Reich
An 1942 gab es dann in Deutschland überhaupt keine Coca Cola mehr, die Produktion wurde komplett eingestellt. Wenn es in diversen Nachtclubs dennoch Cola gab, stammte diese aus Kleinstimporten aus dem Ausland und galt als große und teure Besonderheit.
Nach dem Krieg gab es Coca Cola die ersten Jahre nur als Gnadengabe/Geschenk von den amerikanischen Besatzungssoldaten. Die Produktion in Deutschland wurde erst 1949 wieder aufgenommen.
Es schmeckte nicht schlecht – nach irgendwas
Man kann sich heute nicht mehr vorstellen, wie Fanta damals geschmeckt hat. Mit dem heutigen Produkt hat das nämlich gar nichts mehr zu tun.
Ich persönlich habe noch eine entfernte Erinnerung an die Nachkriegs-Fanta. Denn die Molke-Fanta war noch bis Mitte der 60er-Jahre erhältlich.
Regulär kam eine modernere Fanta schon ab 1959 unter dem Namen „Fanta klar“ aus Italien und die schmeckte schon nach Orange. Die richtige moderne Fanta war ab 1965 verfügbar.
Im Laufe der Jahrzehnte ist die Rezeptur allerdings mehrfach geändert worden. Jedoch war seit 1965 immer Wasser und nicht mehr Molke der Grundbestandteil.
Molke – Auch heute noch in Limos
Übrigens: Ich mag ganz gerne zwischendurch mal einen Energy-Drink. Die Red Bull Sachen sind mir viel zu teuer. Aber bei LIDL gibt es eine damit nicht vergleichbare aber für mein Empfinden ganz leckere Alternative: Kong.
Kong ist viel billiger und bestand bis vor einiger Zeit, man höre und staune, auch aus Molke! Inzwischen hat auch dort Leitungswasser Einzug gehalten, aber das Beispiel zeigt, dass Wolfgang Scheteligs Idee die Nazi-Zeit überdauert hat.
Und heute? Fanta ein Erfolg aus Essen
Heute wird die Marke Fanta weltweit in mehr als 200 Ländern und in über 70 Geschmacksrichtungen vertrieben.
Langeweile? Einfach mal die Nazi-Keule schwingen
Anlässlich des 75. Geburtstages von Fanta kam 2015 Fanta Klassik auf den Markt. Diese Fanta-Sorte sollte an die Limonade von damals erinnern: weniger süß im Geschmack und mit Zutaten wie Molkenerzeugnis (30 Prozent) und Apfelextrakt. Sie war ausschließlich in der klassischen braunen Ringflasche aus Glas mit orangefarbenem „twin peak“-Logo erhältlich. In dem dazugehörigen Werbespot hieß es: „Diese deutsche Ikone wird 75 Jahre alt, und um das zu feiern, bringen wir das Gefühl der guten alten Zeit zurück.“
Was bei den Babyboomern und ihren Eltern nostalgische Erinnerungen an eine Limo hervorrufen sollte, wurde sogleich von überwachsamen Aufpassern in Bezug zum Zweiten Weltkrieg und dem Holocaust gesetzt. Coca-Cola wehrte sich mit der Begründung, es sei die Jugendzeit vieler Konsumenten gemeint, wie etwa die 1960er Jahre, aus denen das wiederbelebte Flaschendesign stamme. Aber der anhaltende Protest weniger führte dann dazu, dass der Werbespot zurückgezogen wurde und eine neue Version herauskam, in der nicht mehr von der „guten alten Zeit“ die Rede war.
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