Das ist Einkaufaktuell und so wirst Du es los
Jeden Samstag fluchen die Briefträger der Nation, wenn sie wieder einmal einen Teil der rund 18.000.000 (18 Millionen) Exemplare von „Einkaufaktuell“ in die Briefkästen stopfen müssen.
Ähnlich fluchen Sie nur noch, wenn das monatliche ADAC-Heft zugestellt werden muß. Aber das ADAC-Heft bekommt wenigstens nicht jeder. „Einkaufaktuell“ muß aber in fast jeden Briefkasten.1
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Bei „Einkaufaktuell“ handelt es sich um eine Reklamesendung der Deutschen Post AG. In einer PE-Plastikumhüllung enthält das Heft das TV-Programm der kommenden Woche einiger ausgewählter Fernsehsender.
Beigelegt sind regional unterschiedliche Prospekte von Supermärkten, Discountern oder Möbelgeschäften.
Seit nunmehr 14 Jahren werden die Deutschen mit diesem Pamphlet belästigt.
Dabei steht die Deutsche Post AG in der Kritik, mit Anzeigen-Dumpingpreisen den Tageszeitungen und werbefinanzierten Lokalblättern die Anzeigenkunden wegzunehmen.
Außerdem wird die PE-Verpackung von Umweltverbänden und Verbraucherorganisationen kritisiert. Pro Heft bekommt man ca. 2,3 Gramm PE-Folie und rd. 3.3 Gramm Papier (ohne Prospekte!) in den Briefkasten gestopft.
Da sehr viele Verbraucher das Heft nicht haben wollen, werfen sie es mitsamt der Verpackung ungelesen in die Altpapiertonne. Schlimm daran ist, daß die PE-Folie im Altpapier eigentlich nichts zu suchen hat.
Wie viel Folie und Papier das ist, wird erst deutlich, wenn man die Gesamtmenge betrachtet. Bei knapp 18 Millionen Auflage von „Einkaufaktuell“ kommen da rund 40 Tonnen Plastik und zwischen knapp 60 und 180 Tonnen Papier zusammen.
Der Witz: Wie man auf dem Titelbild erkennen kann, sind die Zusteller der Deutschen Post sehr penibel: Hast Du eine Tür, dann bekommst Du auch „Einkauf aktuell“, egal ob die Tür zugemauert ist oder nicht!
Hier erfährst Du, wie Du Einkaufaktuell verhinderst
Man kann sich gegen die Zustellung von „Einkaufaktuell“ zur Wehr setzen.
Bringt man einen Aufkleber „Bitte keine Werbung“ an seinem Briefkasten an, darf auch „Einkaufaktuell“ nicht eingeworfen werden.
Will man die andere Werbung während der Woche haben und nur „Einkaufaktuell“ nicht, kann man auch einen Aufkleber mit folgender Beschriftung anbringen: „Keine Einkaufkatuell-Werbung“.
Es genügt aber auch vollkommen, wenn man die Deutsche Post AG informiert, daß man „Einkaufaktuell“ nicht haben möchte, man muß keinen Aufkleber anbringen!
Mit diesem Aufkleber kannst Du Dich schützen
Unten verlinke ich noch weitere Aufkleber 2
Darum hast Du gute Karten gegen Einkaufaktuell
Da das Heft mit Reklame von anderen Geschäften gebündelt wird, gilt es als Werbezusendung und darf in entsprechend gekennzeichnete Briefkästen nicht eingeworfen werden.3
Zitat hierzu:
Am 4. November 2011 bestätigte das Landgericht Lüneburg, dass Postwurfsendungen gegen den Willen des Empfängers eine unzumutbare Belästigung darstellen (4 S 44/11).
Der Kläger hatte der Zusendung der Postwurfsendung „Einkaufaktuell“ gegenüber der Deutschen Post AG widersprochen.
Da die Zustellungen trotz Widerspruchs nicht eingestellt wurden, klagte der Geschädigte auf Unterlassung.
Die Deutsche Post AG wurde unter Androhung eines Ordnungsgeldes in Höhe von 250.000 EUR für jeden Fall der Zuwiderhandlung auf Unterlassung verurteilt.In der Begründung heißt es, dass „das Zusenden von Postwurfsendungen gegen den Willen des Empfängers … einen rechtswidrigen Eingriff in das Recht auf informationelle Selbstbestimmung“ darstell.
Und dass „Postwurfsendungen, die der Empfänger erkennbar nicht wünscht, … stets eine unzumutbare Belästigung darstellen.
„Für die Erkennbarkeit eines entgegenstehenden Willens des Empfängers genügt eine entsprechende Mitteilung an das werbende Unternehmen, es besteht keine Pflicht zum Anbringen eines Aufklebers »Werbung – Nein danke« auf dem Briefkasten.“gekürzt aus Quelle: Wikipedia
So setzen sich genervte Verbraucher zur Wehr
Manche Empfänger der unerwünschten Werbung schreiben jedes Mal nach Erhalt eine Beschwerdemail.
Andere beauftragen Anwälte.
Die einfachste Form, gegen „Einkaufaktuell“ anzugehen, sehen viele darin, die Hefte einfach mitsamt der Plastikhülle in den nächsten gelben Briefkasten zu werfen. So müsse sich der Verursacher der Werbeflut dann selbst um die Entsorgung kümmern. Würden das noch mehr Verbraucher machen, bekäme die Post das ganz schön zu spüren.
Mehr dazu hier: http://blog.blokey.de/einkauf-aktuell-zuruck-in-den-briefkasten.html
Dieser Aufkleber aus Facebook hilft nicht – im Gegenteil!
Wenn Haushalte den Briefkastenaufkleber „Keine Werbung in Plastiktüten! Der Umwelt zuliebe!“ auf den Briefkasten kleben, muss der Postbote sich nicht daran halten.
Denn dieser Aufkleber, der in Facebook verbreitet wurde, richtet sich nicht gegen Werbung als solche, sondern nur gegen die Verpackung! So entschied es das Oberlandesgericht (OLG) Frankfurt am Main (Az.: 25 U 106/11).
Info
1 Einkaufaktuell wird in knapp 18 Mio. Exemplaren in den Ballungsgebieten und ausgewählten Regionen verteilt. Also nicht grundsätzlich und überall.
2 Weitere Aufkleber gegen die Werbeflut gibt es hier bei kaufda.
3 Weitere Informationen zu diesem Thema gibt es über die Webseite der Verbraucherzentrale Berlin (www.vz-bln.de).
Ich habe noch einmal die wichtigsten Schlagwörter (Hashtags) dieses Artikels für Sie zusammengestellt, damit Sie sich besser orientieren können:
Schlagwörter: abbestellen, aufkleber, einkauf aktuell, einkaufaktuell, verbieten, verhindern, widerspruch