ServiceWüste

Digitalisierung im Gesundheitswesen

Krankenkasse

Endlich hat die Digitalisierung Einzug in mein persönliches Gesundheitswesen gehalten. Nein, vom E-Rezept noch keine Spur und von der elektronischen Gesundheitsakte ist auch noch nichts zu sehen.

Aber, wenn ich bislang zum Röntgen oder einer anderen bildgebenden Untersuchung gegangen bin, habe ich am Ende immer eine CD in den Händen gehalten. Nachdem die Untersuchung vorüber war, führte kein Weg daran vorbei, dass man noch einmal eine halbe Stunde im Wartezimmer auf die CD-Rom mit den „Bildern“ warten musste.
Diese habe ich dann brav nach Hause getragen und stets auch brav meinem Arzt vorgelegt.

Der weigert sich aber, so eine CD auf seinem Rechner einzulesen, da er sich sein EDV-System vor vielen Jahren einmal dadurch mit einem Virus verseucht hat. Extra für diesen Zweck einen günstigen 200-Euro-Rechner hinzustellen, mit dem man eben nichts anderes macht, als die digitalen Röntgenaufnahmen anzusehen, nein, dafür hat ein Arzt kein Geld.
Würde dieser Rechner wider Erwarten dann von einem Virus verseucht, könnte man ihn mittels eines einmalig eingerichteten Boot-Sticks wieder komplett neu aufsetzen und von allen Viren befreien. Aber wem erkläre ich das…

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Nun habe ich ihn natürlich gefragt, wie er sich die Bilder denn dann anschaut. Ja, das gehe online. Er bekomme den Befund vom Radiologen und da sei ein Zugangscode dabei, um sich die Bilder direkt auf dem Server der Radiologiepraxis anzusehen.

Als ich vor 14 Tagen in der Radiologie war, gab es noch eine CD-Rom zum Mitnehmen. Vorgestern war ich wieder dort, bekam aber nur einen Zettel mit einem QR-Code. Fortschritt!

Eigentlich müsste es beim Bundesgesundheitsministerium einen zentralen Server für alle Bürger geben. Dort werden alle Befunde, Verschreibungen, Rezepte, Röntgenbilder und was weiß ich für jeden Patienten passwortgeschützt abgelegt. In der Cloud sozusagen. Das würde dem Stand der heutigen Technik entsprechen.
Denn so ähnlich funktionieren Bankkonten und was uns für unser liebes Geld gut genug ist, sollte auch für unsere Gesundheitsdaten gut genug sein.

Kommst Du zu einem Arzt, steckt er Deine Gesundheitskarte in sein Lesegerät und hat Zugriff. Gehst Du in die Apotheke, sieht der Apotheker sofort, was Du sonst noch alles einnimmst, was Du jetzt bekommen sollst und welche Unverträglichkeiten es gibt.
Ein anderer Arzt muss wichtige Untersuchungen nicht noch einmal machen, weil er auf die vorhandenen Ergebnisse zurückgreifen kann, Röntgenaufnahmen müssten nicht doppelt und dreifach gemacht werden und im Notfall entfallen Nachfragen bei Angehörigen, das Vorbeibringen der Medikamentenliste und unnötige Nachfragen bei Haus- und Fachärzten.

Das ist doch alles eine Selbstverständlichkeit.

Warum es das so alles noch nicht oder nur halbherzig gibt? Inkompetenz, Eifersüchteleien, Lobbyismus und zu viele privatversicherte Politiker. Das sind die Gründe.


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ServiceWüste

In der „Servicewüste“ navigieren wir durch die oft trockenen Landschaften des Einzelhandels, der Behörden und des Online-Shoppings, wo Kunden sich vernachlässigt oder ungerecht behandelt fühlen. Diese Rubrik beleuchtet prägnante Beispiele solcher Erfahrungen. Doch es geht nicht nur um Kritik: Wir heben auch jene Oasen hervor, wo Unternehmen sich durch außergewöhnlich guten Service abheben und beweisen, dass eine „Servicewüste“ nicht die Norm sein muss.

Entdecken Sie mehr darüber, wie einige Marken es schaffen, in einer Welt voller Herausforderungen positiv aufzufallen.

Lesezeit ca.: 4 Minuten | Tippfehler melden | Peter Wilhelm: © 29. August 2024

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