Anke die Allerliebste hat ihre Welt in Gut und Böse aufgeteilt. In Hell und dunkel in schwarz und weiß. Alles Gute, Helle, Weiße ist weiblich und alles Böse, Dunkle, Schwarze ist männlich. Frauen haben die Vernunft, den Verstand, die Logik gepachtet und Männer sind triebgesteuerte Dreibeine. Was das dritte Bein sein soll, überlasse ich der Phantasie des Lesers.
Nun bilde ich mir ein, überhaupt nicht in das Bild eines typischen Dreibeins zu passen. Diese Sorte Männer trinkt Bier, guckt Sportschau und behandelt ihre Frauen, wie niedere Arbeitssklaven (Tanja, bring mir mal ein Bier!).
„Das stimmt doch gar nicht!“, protestiert die Allerliebste, als sie die obigen Zeilen auf meinem Computer sieht. „Dreibeine sind ganz anders! Viel schlimmer!“
Das Schlimmste was ich mache ist, dass ich selten länger als 30 Sekunden telefoniere. Ich melde mich, höre mir an, wer da am anderen Ende ist und was er oder sie möchte Dann gebe ich meinen Kommentar ab und FERTIG.
Bei Anke ist das anders. Es ist überhaupt bei allen Frauen anders. Die Allerliebste kann mit jedem unendlich lang telefonieren. Beispielsweise wenn ihre Arbeitskollegin anruft. Mit der war sie den ganzen Tag zusammen und beide haben gemeinsam allerhand mit ihren Kunden erlebt. Während der Arbeit, in den Pausen und nach Feierabend sprechen die beiden Frauen natürlich über das, was alles vorgefallen ist. Es gibt aber für beide, die Allerliebste und ihre Kollegin, nichts Schöneres, als am Abend noch einmal zu telefonieren. Und zwar mindestens zwei Stunden lang. Während dieses Gespräches wird dann der gesamte Tagesablauf nochmals durchgehechelt. Erstaunlich ist es auch, in welcher Lautstärke das geschieht. Das Telefon überträgt die Stimme doch von ganz allein. Man muss doch dabei nicht schreien. Ich bin fest davon überzeugt, dass Anke und ihre Freundin zum Beispiel sich auch leicht verständigen könnten, wenn beide bloß im Wohnzimmer das Fenster aufmachen. Und das obwohl beide 12 Kilometer auseinander wohnen.
Wozu machen die das? Männer können so etwas nicht. Männer brauchen immer ein Thema! (Anm. der Ehefrau: Männer haben sowieso nur ein Thema: Frauen!)
Ich wüsste niemanden, mit dem ich mich in dieser Form unterhalten könnte. Wie gesagt, Telefonate dauern 30 Sekunden.
Die Allerliebste beschwert sich aber. „Mit dir kann man gar nicht schön telefonieren!“
Dabei sage ich ihr in jedem Telefonat, wie schön ich sie finde und wie sehr ich sie liebe. Deshalb dauern diese Telefonate auch 35 Sekunden. Ich finde, das ist doch schon ganz schön lang! Was sollte ich sonst mit ihr am Telefon besprechen? Wir sehen uns doch acht oder neun Stunden jeden Tag und verbringen diese Zeit doch nicht schweigsam.
„Du könntest mir was erzählen.“
„Was denn?“
„Ja irgendwas eben.“
„Wie, irgendwas?“
„Was du so machst.“
„Was ich mache?“
„Ja, zum Beispiel!“
„Ich mache das, was ich immer so mache. Du weißt das doch!“
„Klar, weiß ich das. Aber du könntest es mir doch erzählen.“
„Und warum?“
„Damit wir uns was erzählen.“
„Ja aber wir sehen uns doch nachher. Wenn irgendwas Wichtiges passiert, erzähle ich es dir dann.“
„Hast du Geheimnisse vor mir?“
„Häh? Wie kommst du denn darauf?“
„Weil du mir nichts erzählst.“
„Ich erzähle dir doch alles.“
„Aber nicht am Telefon. Mit dir kann man gar nicht schön telefonieren!“
Meinetwegen!
Wenn das Telefon klingelt, mache ich zuerst den Fernseher leise. Anke versteht das nicht. Ich kann mich aber unmöglich auf den Fernseher und das Telefon gleichzeitig konzentrieren. Anke hat da keine Probleme mit. Sie kann telefonieren, einen Film anschauen, dabei ihre Nägel lackieren und gleichzeitig eine Suppe kochen oder einen Strumpf stricken.
Meine Theorie: Da wo wir Männer im Gehirn Routenpläne und Landkarten abgespeichert haben, herrscht bei Frauen Ebbe. Absolute Öde, Leere, Nichts! Sie brauchen diesen freien Speicherplatz, um so viele Sachen gleichzeitig bewältigen zu können. Ist doch so, oder?
Im Fernsehen läuft ein Boxkampf. Ein unglaublich muskulöser Neger verhaut einen gemein aussehenden Iren oder Schotten. Das finde ich spannend und schaue wie gebannt auf den Fernseher.
Anke kuckt auch dahin. Der Neger haut dem Gemeinen gerade so richtig auf die Fresse, da sagt meine Frau: „Die Äpfel sind auch wieder teurer geworden!“
Was??? Ich will mich jetzt nicht über Äpfel unterhalten! Da läuft ein Kampf um die Weltmeisterschaft im Schwergewicht!
„Hörst du mir überhaupt zu?“, fragt die Allerliebste.
„Ja doch! Aber ich will Boxen kucken!“
„Klar, kuck doch!“
„Ich kann mich aber nicht konzentrieren, wenn du von Äpfeln erzählst.“
„Und warum nicht? Ich kuck doch auch und hör dir zu.“
„Ich sag doch gar nichts!“
„Eben, mit dir kann man sich gar nicht unterhalten!“
Inzwischen liegt der Neger auf dem Boden und der Ringrichter zählt ihn aus. Ich habe den entscheidenden Schlag des Gemeinen nicht gesehen. Ich schmolle! Die Allerliebste hat kein Verständnis. „Du könntest dich doch mit mir unterhalten und trotzdem kucken!“
„Nee, kann ich nicht!“
„Das liegt daran, dass es dich gar nicht interessiert, was ich sage?“
„Doch es interessiert mich, aber eben nicht während eines Boxkampfes.“
Während dieses Dialoges habe ich die zwei Zeitlupen des entscheidenden Schlages auch wieder verpasst und schalte den Apparat entnervt aus.
„Typisch Dreibein!“, schimpft meine Frau beleidigt. Ich ärgere mich maßlos! Und zwar nicht darüber, dass meine Frau mich gestört hat, auch nicht darüber, dass ich einen großen Teil des Kampfes nicht gesehen habe, sondern darüber dass ich schon wieder den richtigen Moment verpasst habe, um sie im Affekt zu erschlagen!
Aber wahrscheinlich ist das Erschlagen im Affekt sowieso eine Sache, die erst vor Gericht entschieden wird. Da stehen die Chancen dann 50:50. Ist der Richter ein Mann, wird er nicht nur anerkennen, dass es nicht nur im Affekt geschah, sondern auch mildernde Umstände walten lassen, wenn ich nur das Wort Schwergewichtsweltmeisterschaft sage. Gerate ich an eine Richterin, sieht die Sache ganz anders aus. Das mit dem Kampf wird sie gar nicht zur Kenntnis nehmen, sondern nur entsetzt aufschreien: „Sie haben ihr nicht zugehört? Wie können sie nur! Wo doch die Äpfel teurer geworden sind!“ Und ich werde wahrscheinlich wegen besonderer Schwere der Tat lebenslänglich hingerichtet, oder so.
Dabei wäre das ja eine Vergeltung nach dem Motto Zahn um Zahn, also irgendwie doch schon gerecht. Eine ganz harte Strafe wäre es, würde man mich lebenslang beim wöchentlichen Stammtisch von Ankes Freundinnen anbinden.
Aber außerdem hat die Allerliebste ja die Wurzeln ihrer Herkunft irgendwo jenseits des Regenbogens im Balkan. Schließlich habe ich mich ja bewusst für eine Frau entschieden, die aus einer ländlichen Gegend stammt, die sind etwas robuster und nicht so wehleidig. Beides, die balkanischen Wurzeln und die ländliche Gegend hier, könnten dazu führen, dass sie sich beim Erschlagen auch noch als besonders zäh erweist. Man müsste dann bestimmt ganz oft draufhauen und dann glaubt mir das mit dem Affekt sowieso keiner. Aber wie gesagt, ich habe den richtigen Moment zum Erschlagen ohnehin verpasst
Im Übrigen wüsste ich gar nicht, wohin mit der Leiche. Jegliche Entsorgung, bei der man ein Messer oder einen Fleischwolf braucht, finde ich viel zu unappetitlich und müsste dann hinterher auch noch stundenlang das Bad oder die Küche putzen.
Ich könnte sie in den nahen Fluss werfen. Wenn wir mal Schwimmen gehen, droht die Allerliebste immer unterzugehen. Ich wette, wenn ich sie gemeuchelt habe, schwimmt sie oben! Also scheidet auch das aus.
Obwohl, auf der anderen Flussseite ist eine Chemiefabrik. Da wird das Zeug gemacht, das Waschmaschinen länger leben lässt. Vielleicht könnte ich den Leichnam vor einem der Rohre ablegen, die in den Neckar führen und darauf hoffen, dass er sich auflöst.
Aber eigentlich liebe ich diese Frau ja! Warum sollte ich ihr also etwas antun? Ich würde ihr nie etwas tun! Aber ab und zu ein bisschen drüber nachdenken, das darf ich doch, oder? Vor allem wenn sie mir mit ihren Äpfeln einen Boxkampf zerlabert!
Es ist doch immer dasselbe! Zum Beispiel beim Klamotteneinkaufen. Ich kenne meine Größe, gehe in den Laden, nehme mir eine Hose oder ein Hemd, je nachdem, in meiner Größe und bezahle den Krempel. Falls es dann wider Erwarten nicht passt, bringe ich den Plunder irgendwann wieder zurück oder ich lasse ihn bei der freundlichen Griechin an der Ecke ändern oder schmeiße den Mist irgendwann in den Altkleidersack. Für mich und die meisten anderen Männer gibt es sowieso bloß ein paar Farben: weiß, schwarz, braun und grau. Vielleicht noch dunkelblau und dunkelgrün. Ich sage es jetzt mal ganz offen und hoffe, dass ein paar Klamottenhersteller das lesen: Ihr könnt euch alles schenken, was heller ist als dunkelblau und dunkelgrün und irgendwie gelb, pink, violett oder orange ist! Das wollen wir Männer nicht! Die paar Friseure und Balletttänzer können doch auch in einem Spezialgeschäft einkaufen. Ich jedenfalls habe noch nie rote Schuhe gekauft.
Auf jeden Fall brauche ich nur drei bis fünf Minuten im Klamottengeschäft.
Bei Frauen ist auch das anders! Kann sich eine Frau überhaupt vorstellen, wie ein Mann sich fühlt, wenn er mit einer Damentasche in der Hand und drei geblümten Sommerkleidern über dem Arm vor einer Umkleidekabine auf seine Frau warten muss?
Das ist Folter! Das ist Psychoterror! Ich fordere Amnesty International auf, diesem Treiben sofort ein Ende zu machen!
Anke will immer alles anprobieren. Sie probiert auch Sachen an, die sie gar nicht kaufen will. Einfach so! Das dauert Stunden. Warum machen Frauen so etwas? Um uns Männer zu foltern? Nein! Sie machen das, um es ihrer Freundin beim nächsten Telefonat erzählen zu können.
Ich habe viele Freunde. Und alle diese Freunde tragen normalerweise auch Klamotten. Wie ich vermute, kaufen meine Freunde diese Klamotten auch irgendwann. Aber ich habe mich noch nie mit irgendeinem meiner Freunde über meine oder ihre Klamotten unterhalten. Noch nie!
Ich stelle mir vor, wie das wäre, wenn ich meinen Freund Sascha treffe.
„Na, grüß dich! Was hast du heute wieder für eine hübsche Jacke an!“
„Ja, toll nicht wahr? War im Angebot! Dein Hemd ist aber auch sehr hübsch!“
„Danke! Ich hab ja immer so Probleme, was Passendes zu finden, mir spannt ja immer alles so um die Hüften!“
„Da musst du mal zu Blömmer & Co. gehen, die haben da was super Hübsches!“
Nee, wirklich! Männer kommen sich bei so etwas doof vor. Ich bin froh, dass Sascha überhaupt irgendwas an hat und könnte in hundert Jahren niemals Auskunft darüber geben, was das im Einzelnen war. Vermutlich was Dunkelblaues.
Ich will es dem Leser ersparen, zu beschreiben, wie gemein und brutal das Ganze wird, wenn sich Anke keine Kleider, sondern Schuhe kauft.
Schuhe!
Frauen und Schuhe!
Meine Frau und Schuhe!
Dagegen ist es eine wahre Wonne, sich von einem blinden Akupunkteur den Geschlechtsmeridian punktieren zu lassen!
Wenn ich beim Einkaufen oder so irgendjemanden treffe, den ich kenne, dann schaue ich mir diesen Jemand kurz an, begrüße ihn und man wechselt ein paar Worte. Dann ist es gut.
Trifft Anke irgendjemanden, dann heißt es: „Ich sage ihr nur mal eben kurz Guten Tag.“
Ich kenne das! Dann stehe ich nämlich mit dem doofen Einkaufswagen etwa zwei Stunden zwischen Damenbinden und Haarfärbemitteln, während die Frauen reden und reden und reden.
Niemals trifft sie mal jemanden in der Nähe der Elektroabteilung!
Wage ich es aber, mich zu entfernen, dann heißt es hinterher, ich sei unhöflich zu ihren Bekannten und würde mich unmöglich benehmen.
Wieso eigentlich? Ich kenne die meisten ja nicht einmal!
Wollen wir über das Thema Autofahren sprechen? Ich meine Frauen und Autos! Okay, dann lasse ich Gnade vor Recht ergehen, denn dieses Thema würde meine männlichen Leser derartig in Rage versetzen, dass wir alle Gefahr laufen, dass dieses Buch in einem Anflug von Zorn zerrissen wird. Gleiches würde geschehen, wenn weibliche Leser diverse motoristische und motorische Unzulänglichkeiten vor Augen gehalten bekämen. Also klammern wir das besser aus.
Wie ist das eigentlich bei ihnen, wenn es um frühere Beziehungen geht? Die Allerliebste ist ja fest davon überzeugt, ich hätte mir früher für jede Eroberung eine Kerbe ins Bett gemacht. Ich widerspreche ihr nicht, denn es hat keinen Zweck, einer Frau zu widersprechen. Die Wahrheit aber ist, wenn ich das gemacht hätte, wäre mein Bett in kürzester Zeit in Sägemehl verwandelt worden.
Anke will ja immer wissen, mit wem ich alles mal zusammen war. Ich meine, mir macht es nichts aus, darüber zu sprechen, aber es ist mir auch kein inneres Bedürfnis. Ich will ja auch nicht wissen, mit wem sie früher zusammen war. Ehrlich nicht!
Das bewahrt nämlich einige meiner Geschlechtsgenossen davor, bei lebendigem Leib gehäutet, gevierteilt und gebraten zu werden, bevor ich sie in kleine Streifen schneide und dann den Krokodilen zum Fraß vorwerfe! Sollten gerade keine Krokodile zur Hand sein, könnte ich auch Forellen nehmen, die gibt es hier nämlich!
Sie wirft mir vor, ich würde schon innerlich hochgehen, wenn sie nur den Namen eines Ex-Freundes erwähnt. Das stimmt doch gar nicht! Oder doch?
Also bei mir ist das so: Ich hatte ja auch einige Beziehungen vor Anke. Ich sehe das aber als eine vom Schicksal gesteuerte Zeit der Reifung und Vorbereitung für die absolute und unübertreffliche Anke!
Jedenfalls ist es doch immer so, dass wenn so eine frühere Beziehung auseinander gegangen ist, irgendjemand schuld daran war. Ich habe mir doch nicht wahllos irgendwelche Frauen ausgesucht, nur um mal eben eine Beziehung mit ihnen zu haben. Da stecken doch immer irgendwelche Pläne und Hoffnungen dahinter! Wenn das dann auseinander geht, gibt es immer einen Grund, dass ich auf die Frau oder die Frau auf mich böse ist, oder doch zumindest einer der beiden enttäuscht ist. Auf jeden Fall gibt es keinen erkennbaren Grund für mich, mit irgendeiner dieser Frauen auch nur ein einziges weiteres Wort zu wechseln.
Bei meiner Frau ist das anders. Sie stammt ja auch nicht, wie ich aus einer Großstadt, wo man sich nach dem Ende einer Beziehung ohnehin nicht mehr zwangsläufig sieht, sondern aus einem kleinen Dorf am Neckar, wo jeder mit jedem in die Schule gegangen ist. Außerdem ist sie nicht, wie ich über 300 Kilometer von ihrer Heimat weggezogen, sondern wohnt immer noch in eben diesem kleinen Dorf.
Sie meint, es sei doch gar nichts dabei, dass der eine oder andere Mann mal anruft und ‚nur so quatschen will’. HALLO! Wo gibt es denn so etwas? Es gibt definitiv keine Männer, die nur mal so quatschen wollen! Das machen Frauen untereinander!
Auf der einen Seite sind alle Männer, aus der Sicht meiner Frau, dumme, dreiste, dauergeile Dreibeine und auf der anderen Seite soll ich ihr abnehmen, dass ausgerechnet ihre früheren Bekannten die große Ausnahme von der Regel sein sollen?
Welche Regel ich meine? Na diese hier: Es gibt keine Freundschaft zwischen Mann und Frau!
Definitiv nicht! Männer wollen immer nur das Eine von einer Frau, immer und ausschließlich und ohne jeden Zweifel: DAS EINE!
100 Millionen Jahre Evolution haben die Urinstinkte des Mannes darauf getrimmt, der Frau als solcher hinterher zu steigen und das Weibchen ständig darauf abzuklopfen, ob es paarungsbereit ist. Hat der Neandertaler das noch gemacht, indem er dem Weibchen einfach kontrollierend zwischen die Beine fasste, so ist das heute so, dass man einfach mal bei einer Frau anruft und so tut, als wolle man nur mal so quatschen.
Der Anruf eines zeugungsfähigen Mannes bei einer Frau dient also einzig und allein dazu, herauszufinden, ob da was geht!
Erinnern sie sich? Männer telefonieren höchstens 30 Sekunden! Das ist so und das wird uns von den Frauen so vorgeworfen. Vor allem wird es mir von meiner Frau vorgeworfen! Unter 3 Milliarden Männern auf dieser Erde mag es vielleicht 5 geben, die gerne auch mal länger telefonieren. Lassen sie uns mal Olaf, den Friseur von Anke abziehen, der ist sowieso schwul. Da bleiben dann aber noch vier!
Und jetzt will meine Frau mir weismachen, ganz durch Zufall würden diese Null-Komma-Irgendwas-Prozent der männlichen Weltbevölkerung ausgerechnet zu ihrem Bekanntenkreis gehören? Die wollen nur mal so quatschen? So ein Nonsens!
Die Namen der ehemaligen Bekannten meiner Allerliebsten sind mir in gewisser Weise geläufig. Unter anderem erzählt sie hin und wieder von einem Sven. Ist ja gut! Ich weiß jetzt alles über diesen Sven und damit ist es okay. Jetzt ist jetzt, finde ich.
Ich soll mich doch nicht so anstellen, meint die Allerliebste. Das sei doch vorbei und der Typ würde sowieso nicht mein Niveau erreichen. „An dich kommt doch kein anderer Mann heran!“, sagt sie. Na also!
Eines Tages beim Einkaufen geht Anke rechts zu den Nudeln und ich nach links zu den Tütensuppen. Aus dem Augenwinkel sehe ich, wie sich ein groß gewachsener, sonnengebräunter, dunkelhaariger junger Mann meiner Frau nähert. Er entblößt beim Sprechen eine Reihe schneeweißer Zähne. Sein Anzug sitzt fabelhaft und während er mit Anke spricht, spielt er mit einer Hand mit einem Porsche-Schlüssel, während die andere Hand auf der Schulter meiner Frau ruht. Auf der Schulter meiner Frau! Hat er nicht eben sogar die Haare der Allerliebsten liebkost?
Ich höre, wie sie lacht! Die lacht sogar mit diesem Typ! Dabei wiegt sie sich so mädchenhaft in den Hüften und stellt neckisch einen Fuß etwas vor. Das hat die bei mir noch nie gemacht. Ich wusste gar nicht, dass meine Frau sich überhaupt in der Hüftgegend so bewegen kann!
Eine dumme Alte steht mir mit ihrem Einkaufswagen im Weg und ich muss die Alte erst in das Tütensuppenregal stoßen, damit ich zu meiner Frau gelangen kann. Der Typ schreibt inzwischen etwas auf einen Zettel und gibt ihn meiner Frau, die ihn schnell in ihrer Jackentasche verschwinden lässt. Aha! Ich höre, wie sie den Typ ‚Sven’ nennt.
Die Sache ist doch klar! Da macht sich dieser abgelegte Jugendfreund wieder an meine Anke heran, AN MEINE ANKE!
Soll ich noch schnell am Regal mit den langen Küchenmessern vorbeifahren? Wenn ich ihn gleich hier umbringe, dann kann ich seine Leiche direkt in die Tiefkühltruhe mit dem Fleisch werfen!
Was haben die zwei da zu tuscheln? Reicht meine Manneskraft nicht mehr aus? Warum spricht sie überhaupt mit anderen Männern? Bin ich ihr kein guter Ehemann mehr? So groß ist meine Glatze schließlich auch wieder nicht!
Endlich schaffe ich es, bei den beiden anzukommen. Der Typ strahlt mich mit seinen weißen Zähnen an. Wenn der wüsste, wie schnell er die gleich los sein wird!
Anke tut so als ob gar nichts sei und lächelt mir zu. „Das ist Sven!“
Ich denke: DAS WAR SVEN!
Sie fügt hinzu: „Das ist der Sohn von Tante Käthe, den kennst du noch gar nicht, das ist mein Cousin!“
Ja, ja, ich habe natürlich wieder vollkommen überreagiert und sie hat keinerlei Verständnis dafür, dass ich zwei lange Messer zwischen den Zähnen hatte. Klar, Frauen werden es nie verstehen, wie sehr wir Männer um die Ehre und Unversehrtheit unserer Frauen bemüht sind. Sie werden es nie verstehen! Nie!
Wenn wir irgendwo eingeladen sind, müssen wir meistens irgendwas mitbringen. Bevor ich eine Möglichkeit zur Entsorgung von Magdas Marzipan gefunden hatte, war das immer ein Marzipanbrot. Seitdem stehen wir aber wieder vor dem Problem, ein geeignetes Geschenk zu finden. Ich weiß ja immer was! Im Elektronikmarkt meines Vertrauens gibt es so schöne Sachen mit lauter kleinen Blinklichtern, Knöpfen und vor allem mit Batteriebetrieb. Da könnte ich spielend leicht für jeden irgendetwas finden.
Anke schlägt dann aber so etwas vor, wie ein Herz aus Stroh mit ein paar Trockenblumen und Schleifen. Wer will denn so etwas haben?
Also, ich sag es jetzt mal klipp und klar: Wenn mir jemand irgendwann einmal ein Strohherz mit Trockenblumen schenkt, dem stopfe ich das Teil unverzüglich in den Schlund! Ehrlich!
Ellen hat Geburtstag. Ich wüsste da ein wunderschönes elektronisches Glockenspiel, das 624 verschiedene Melodien chipgesteuert spielen kann. Dazu blinken dann 24 Leuchtdioden im Rhythmus.
Die Allerliebste hat überhaupt kein Verständnis für meinen Vorschlag. Sie votiert für ein geflochtenes Irgendwas mit rosafarbenen Bommeln. Ich habe nicht die geringste Ahnung, wozu ein menschliches Wesen so etwas gebrauchen könnte.
Ich melde Protest an und die Allerliebste zeigt sich von ihrer unweiblichen Seite, nämlich diplomatisch. „Wir kaufen eben beides!“
Ja genau! Das ist eine gute Idee. Dann wird Anke nämlich erkennen müssen von welch überlegener Klugheit meine Wahl ist!
Wir bringen Ellen unsere Geschenke. Erwartungsvoll blicke ich sie an, während sie alles auspackt. Mein wunderschönes und höchst praktisches elektronisches Glockenspiel erntet nur ein höfliches Lächeln und verschwindet dann, mitsamt Ellens Mann Norbert im Nebenzimmer. Wenigstens einer, der was davon versteht!
Über Ankes Bommel-Flechterei gerät Ellen hingegen in reinste Verzückung. Muss man das verstehen?
Wenn eines Tages ein Raumschiff von einem fernen Planeten hier auf der Erde landet und nach dem Aussterben der menschlichen Rasse Ausgrabungen anstellt, was werden die wohl denken, wenn sie diese Bommelsache finden? Sie werden uns für eine primitive Rasse halten, die einem Bommelgott huldigt! Würden sie hingegen mein wunderschönes Ding-Dong finden, dann wüssten sie etwas vom hohen kulturellen Standard der Menschheit!
Musik! Ich höre ja alles ganz gern. Alles zu seiner Zeit und von allem ein bisschen. Mal Beethoven, mal Bach, mal Händel. Vielleicht hin und wieder auch ein bisschen Mozart. Ich finde, das ist schon eine ganze Menge und empfinde das als wahnsinnig breites musikalisches Spektrum.
Was hören Frauen? Peter Maffay!
Kann mir mal irgendeiner erklären, was Frauen an dem finden? Erstmal ist der doch klein. Sehr klein sogar und ich kenne keine Frau, die ernsthaft auf kleine Männer steht. Warum wollen die dann alle Peter Maffay? Außerdem kommt der aus Rumänien. Ich habe nichts, aber gar nichts gegen Rumänen oder Rumäniendeutsche und so. Peter Maffay finden alle Frauen Klasse. Begegnen sie aber irgendeinem anderen Mann, der aus Rumänien kommt, kontrollieren sie sofort ob ihre Handtasche noch da ist.
Was soll ich machen? Auch meine Allerliebste hat einige Scheiben von Peter Maffay. Ab und zu sagt sie: „Können wir es uns mal gemütlich machen und ein bisschen Maffay hören?“
Was soll ich da sagen? Soll ich sagen: „Gemütlich machen ist gut, zieh dich schon mal aus, aber lass den Rumänenzwerg weg!“
Nein, ich bin ein guter Ehemann und sage: „Aber natürlich, wenn du das so möchtest.“
Dann sitzen wir ganz nah nebeneinander und Maffay singt. Die Musik ist mir zu rockig. Viel rockiger als Beethoven. Außerdem verstehe ich die Hälfte, von dem was er singt, gar nicht! Vielleicht hätte ich auch Beethoven nicht verstanden, aber glücklicherweise hat der ja auch nie gesungen. Beethoven war aber auch ziemlich groß.
Wir könnten uns in diesem Zusammenhang auch noch über Sex unterhalten. Dreibeine denken immer und ausschließlich nur an das Eine, an Sex. So behaupten es zumindest die Frauen. Männer hingegen sehen die Sache anders. Ihrer Ansicht nach wollen Frauen nie. Oder nur ganz selten, aber meistens eben nicht.
Frauen und Männer sind in dieser Hinsicht inkompatibel. Frauen und Dreibeine hingegen, was die Steigerung bedeutet, leben auf völlig unterschiedlichen Planeten.
Es ist ein schöner Abend und ich kaufe eine Flasche Prosecco. In der Küche fabriziere ich eine wunderbare Pizza und versuche die Allerliebste von einem romantische Tete-a-tete im Schlafzimmer zu überzeugen. Ich habe extra einen schönen Film besorgt und in der Stereoanlage im Schlafzimmer liegt eine der romantischsten Scheiben, die ich finden kann.
„Liebste, wie sieht es aus, wollen wir es uns heute Abend mal so richtig schön gemütlich machen, so im Bett meine ich“, sage ich zu meiner Frau.
Es gibt jetzt zwei Möglichkeiten. Entweder stuft sie mich unverzüglich als Dreibein ein und lehnt mein Ansinnen rundheraus ab. Oder sie erkennt, dass auch ich als Mann eine romantische Ader hat und geht tatsächlich auf meinen Wunsch ein.
Ich habe Glück! Die Allerliebste sagt: „Au ja, das könnten wir machen.“
Prima! Ich freue mich schon auf die romantischen Stunden und beeile mich, mit des Tages Müh’ und Werk fertig zu werden, damit wir es tatsächlich schaffen, früh ins Bett zu gehen. Und früh bedeutet irgendwas zwischen 20 und 21 Uhr.
Es ist 20.30 Uhr und ich scharre schon mit den Hufen, da fällt es der Allerliebsten ein, sie müsse nur noch eben irgendeiner Sylvia zum Geburtstag gratulieren. „Ich mache nur noch geschwind dieses Telefonat, mein Schatz.“
Okay, warum nicht. Das Telefonat zieht sich, weil Sylvia irgendein psychisches Problem hat, das sie nun in aller Ausführlichkeit besprechen will. Währenddessen habe ich im Schlafzimmer schon Kerzen angezündet und ‚Hot Chocolate’ klingt aus den Boxen.
Damit es beim Telefonieren nicht so langweilig ist und weil wir uns ja eigentlich einen schönen Abend machen wollten, öffnet die Allerliebste während des Telefonates eine Flasche Wein und gießt uns beiden ein. Die Flasche hatte ich beim Händler als lieblichen Wein gekauft. Es ist aber eine saure Drecksbrühe, die ich nicht mag. Ich mag keinen sauren Wein! Und dabei ist es mir egal, ob das Adjektiv sauer durch umschreibende Wie-Wörter wie beispielsweise herb oder trocken ersetzt wird.
Dieser Wein jedenfalls ist sauer. Anke findet ihn lecker. „Der schmeckt doch voll gut!“, findet sie und trinkt den Wein alleine. Die Pizza, die eigentlich in kleinen Stücken meine romantischen Bemühungen im Bett unterstreichen sollte, droht zu vertrocknen. Ich hole sie ins Wohnzimmer und esse das Meiste. Die Allerliebste nimmt sich auch ein Stück und mampft es während des Telefonats.
Ganz so lange wie sonst telefoniert sie dieses Mal nicht. Es ist erst 21.45 Uhr bis sie auflegt. Es war wirklich nur ein kurzer Geburtstagsgruß.
Im Schlafzimmer sind inzwischen die Kerzen runter gebrannt, der Prosecco ist warm geworden und die Scheibe von ‚Hot Chocolate’ hat schon zum dritten Mal von vorn angefangen.
Irgendwann ist es 23 Uhr und ich bin müde. Auf dem Sofa fallen mir immer wieder die Augen zu, während die Allerliebste zum vierten Male ihre letzte Zigarette des Tages raucht. Als ich einschlafe, weckt sie mich. „Wir wollten doch früh ins Bett. Wie sieht es denn damit aus? Du bist immer bloß müde!“
Den Vorwurf will ich nicht auf mir sitzen lassen und während meine Frau im Bad verschwindet, mache ich mir in der Küche zwei Tassen mit extra starkem Espresso.
Das wird mich wieder wach machen und zur Stärkung der Manneskraft schnuppere ich zusätzlich noch etwas am frischen Sellerie im Kühlschrank. Ich merke förmlich, wie es wirkt!
Schnell mache ich neue Kerzen an und lege mich erwartungsvoll ins Bett. Die Allerliebste schwebt herein. Sie ist schön, wie eine Märchenfee und in mir regt sich der Neandertaler.
Dann will sie kuscheln. Kuscheln ist schön! Wirklich! Aber für einen Mann ist Kuscheln eindeutig nur eine Vorstufe.
Während also die erste Stufe zündet und ich mit der Allerliebsten kuschele, höre ich, wie ihr Atem immer gleichmäßiger wird. Sie ist ganz offensichtlich eingeschlafen!
Der Sellerie zeigt seine Wirkung und der Espresso hält mich bis in die frühen Morgenstunden wach. Am anderen Morgen habe ich tiefe, dunkle Ränder unter den Augen und bin total erschöpft. Das kommt alles nur vom Sex!
Ich darf jetzt aber keinesfalls irgendetwas sagen! Denn dann stünde ich unweigerlich als dauergeiles Dreibein da. Außerdem passt ein Mann, der Prosecco kauft und Kerzen anmacht, sowieso nicht in das Weltbild einer Frau. So etwas machen Dreibeine nicht! Ein Dreibein hat Bier zu saufen, im Bett zu furzen und nicht „Hot Chocolate“ zu hören.
Ich bin also im Grunde gar kein typischer Vertreter dieser Gattung Mann, aber genau das macht mich ja so verdächtig und setzt mich umso mehr der Gefahr aus, immer wieder in das Klischee passen zu müssen.
Andere Männer kommen jeden Abend besoffen nach Hause, schreien gleich nach ihrem kalten Bier, schalten sich die Sportschau ein und halten sich für romantisch, wenn sie es ihrer vor dem Herd stehenden Frau beim Umrühren der Suppe von hinten besorgen, um dann mit der Bierflasche in der Hand vor dem Fernseher einzuschlafen. Wenn so ein Dreibein dann irgendwann einmal, getrieben durch die Werbung der Blumenläden, am Valentinstag oder am Muttertag eine einzige Rose kauft, gilt er als sooooowas von romantisch!
Gut, ich gebe zu, ich kaufe auch nicht oft Blumen. Aber das liegt daran, dass ich persönlich es für barbarisch halte, irgendwelchem Gemüse seine Geschlechtsteile abzuschneiden und in eine Vase mit bakterienverseuchtem Wasser zu stellen. Anke kann sich über Schnittblumen auch nicht richtig freuen. Sie freut sich mehr über andere Sachen. Also scheidet diese Form des Romantischseins für mich sowieso aus. Aber ich brauche auch keine Blumen, um so zu sein. Ich bin das, glaube ich, von Natur aus!
Aber ich könnte theoretisch jeden Tag mit frischen Rosen im Arm und drei romantischen Kerzen in meinem, für mein Alter noch recht üppigem, Haupthaar herumlaufen, sie würde das als völlig normal hinnehmen. Trinke ich aber irgendwann mal eine Flasche Bier oder will ich ein anderes Mal einen Boxkampf sehen oder will ich sie irgendwann einmal beim Suppekochen froh machen, dann bin ich sofort der absolute und typische Vertreter der Dreibein-Gilde!
Wenn wir durch die Stadt schlendern, kann es passieren, dass meine Frau auf einmal stehen bleibt und ruft: „Ach Gott, was ist der niedlich!“
„Wer ist niedlich?“
„Na, der kleine Frosch da!“, sagt meine Frau und zeigt auf ein Schaufenster. In dem Schaufenster stehen ungefähr 300 kleine Frösche aus Porzellan. Es gibt ja derzeit so eine Mode, Porzellanfrösche zu sammeln. Die 300 Frösche in diesem Fenster sehen alle gleich aus.
„Nein! Der eine der kuckt so niedlich!“
„Welcher?“
„Na, der da!“
Dieser Frosch ist eindeutig ein Fehlexemplar. Aus irgendeinem Grund ist die kleine Taiwanesin, die ihm das Gesicht aufgemalt hat, etwas abgerutscht und hat ihm beim Auftupfen des Auges einen Silberblick verpasst. „Ach Gott, was ist der niedlich!“
Bin ich jetzt wieder ein typisches Dreibein, nur weil ich keinen erkennbaren Grund weiß, warum man sich einen drei Zentimeter großen, schielenden, grünen Porzellanfrosch in die Wohnung stellen soll?
Wir haben sowieso nicht soviel Platz und viel besser fände ich irgendwas Elektronisches oder so ein hübsches Blechmodell von einem Ford. Aber Frösche?
Was soll man als Mann da machen? Soll man sagen: „Sag mal, bist du bescheuert? Warum soll ich sechs Euro für die Nachbildung von Teichungeziefer ausgeben?“ Oder soll man besser sagen: „Ja, du hast Recht! Der ist wirklich niedlich!“
Ich presse in solchen Fällen immer die Lippen zusammen und gebe mich ganz interessiert. Dann sage ich meistens: „Lass uns noch ein paar Läden weitergehen, da kommen bestimmt noch schönere Frösche!“
Beim anschließenden Rundgang durch die Stadt muss ich dann nur noch aufpassen, dass uns ja kein Fenster mit Fröschen mehr begegnet. Das ist auch der Grund, dass wir Männer alle größer sind als die Frauen, damit wir besser aus der Entfernung schon die Schaufenster abchecken können! Und genau aus diesem Grund sind italienische Wohnungen immer so überladen mit buntem Kitsch! Die Männer in Italien sind einfach zu klein!
Ich nenne es ja nicht Kitsch, aber ich finde irgendwelche Sachen, die manche Leute sich ins Auto hängen, ziemlich überflüssig. In der Regel haben die Hersteller doch alles an einem Auto angebracht, was man für den Betrieb des Fahrzeuges benötigt. Irgendwelche Möchtegerns mögen ja noch einen Sinn darin erkennen, sich irgendwelche zusätzlichen Auspuffrohre oder beleuchtete Schaltknüppel einzubauen, aber welchen Grund könnte es geben, sich ein kleines Plüschtier an den Innenspiegel zu hängen?
Anke sieht einen kleinen rosa Pinguin, der ein kleines Band an seinem Rücken hat. Sie will den kaufen und mir ins Auto hängen. Pinguine finde ich ganz witzig, vor allem, wenn sie am Südpol sind. In meinem Auto will ich keinen Pinguin und schon gar keinen rosafarbenen!
Die Allerliebste schmollt! Das Auto sei sowieso so unpersönlich! Ich hätte keine Bilder von den Kindern und von ihr am Armaturenbrett und ein paar niedliche Stofftiere würden das graue Interieur des Fahrzeuges auch etwas auflockern.
Ich will mit dem Auto fahren und keiner Schwulenpartys darin feiern! Außerdem weiß ich ganz genau, wie meine Familie aussieht und fahre sowieso kaum irgendwann mal alleine. Wozu sollte ich mir also ein Triptychon mit Familienbildern im Auto aufstellen?
Wenigstens auf ihrer Seite möchte sie gerne was machen. Na meinetwegen!
Wenn sie irgendwann einmal einen ziemlich großen VW-Bus sehen, der ziemlich stark nach rechts hängt und bei dem die rechte Seite des Autos mit Kuscheltieren zugehängt ist, dann könnte das ein mobiler Verkaufsstand für die Kirmes sein oder eben wir.
Frauen und Männer sind einfach inkompatibel! Ich schreibe ja ziemlich viel über meine Allerliebste und muss an dieser Stelle einmal meine übergroße Liebe zu ihr beteuern! Aber irgendwie laufen die elektrochemischen Vorgänge in den Ganglien ihres Gehirns vollkommen anders ab, als bei mir.
Das was ich für lebenswichtig halte, gehört bei ihr in den Bereich des Unwesentlichen und umgekehrt. Niemals würde ich es aber fertig bringen, Frauen im Allgemeinen oder meine Frau im Besonderen in irgendeiner Weise herabzuwürdigen! Mir fällt auch keine adäquate Entsprechung zu dem Wort Dreibein ein! (Das stimmt nur bedingt. Ich nenne Frauen, die mich als Dreibein bezeichnen, insgeheim Schlitzpinkler, würde dieses derbe Wort aber niemals in ein Buch schreiben!)
Mehr satirische Geschichten findest Du hier im Index und natürlich im aktuellen Buch des Autors Peter Wilhelm, das Du im Buchhandel oder hier bestellen kannst.
Ich habe noch einmal die wichtigsten Schlagwörter (Hashtags) dieses Artikels für Sie zusammengestellt, damit Sie sich besser orientieren können:
Keine Schlagwörter vorhanden