Viele Nutzerinnen und Nutzer von devolo Home Control (DHC) stehen gerade vor demselben Problem: Zum 31.12.2025 schaltet devolo seine Server ab. Das heißt: App, Webportal und Cloud-Funktionen funktionieren dann nicht mehr wie gewohnt. Wer sein bestehendes Smart-Home-System trotzdem weiter nutzen möchte, landet schnell beim Kölner Anbieter Rockethome, der anbietet, die bisherigen DHC-Gateways weiter zu unterstützen.
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- Was passiert überhaupt zum 31.12.2025?
- Was macht Rockethome anders?
- Die devolo Sirene unter Rockethome: eingeschränkte Unterstützung
- Was ist der Expertenmodus?
- Beispiele: Alarmdauer und Ton im Expertenmodus einstellen
- Was Rockethome nicht (oder nur eingeschränkt) kann
- Tipps für alle, die jetzt zu Rockethome wechseln
- Fazit: Weiterbetrieb mit Rockethome – möglich, aber mit Bastelanteil
In diesem Beitrag möchte ich erklären, was das in der Praxis bedeutet – vor allem am Beispiel der devolo Sirene. Denn hier zeigt sich sehr deutlich, wie unterschiedlich die Welt von devolo und Rockethome tickt, insbesondere im sogenannten Expertenmodus.
Was passiert überhaupt zum 31.12.2025?
devolo stellt die Server für Devolo Home Control zum Jahresende 2025 ein. Das hat mehrere Folgen:
- Das devolo-Webportal wird nicht mehr erreichbar sein.
- Die DHC-App wird aus den App-Stores verschwinden und keine Funktion mehr haben.
- Neue Regeln, Szenen und Zeitsteuerungen können nicht mehr konfiguriert werden.
- Die bisherigen Gateways funktionieren nur noch eingeschränkt – ohne Cloud-Funktionen.
Viele bleiben auf einer ansonsten funktionierenden Technik sitzen: Z-Wave-Gateways, praktische Aktoren, Sensoren – und eben auch Sirenen. Genau hier kommt Rockethome ins Spiel.
Was macht Rockethome anders?
Rockethome bietet an, die vorhandenen DHC-Gateways (also die zentralen Steuerboxen) weiter zu betreiben. Dazu zieht das System auf eine neue Plattform um. Die gute Nachricht:
- Viele devolo-Geräte können weiterhin genutzt werden.
- Die Hardware muss nicht zwingend entsorgt werden.
Die weniger gute Nachricht:
- Die Oberfläche (App/Web) ist eine andere – gewohnte Menüs gibt es so nicht mehr.
- Automationen, Regeln, Szenen werden nicht automatisch übernommen, sondern müssen neu angelegt werden.
- Einige Geräte funktionieren nur noch eingeschränkt, insbesondere, wenn devolo sehr spezifische Sonderfunktionen eingebaut hatte.
Ein solches Sorgenkind ist die beliebte devolo Sirene.
Die devolo Sirene unter Rockethome: eingeschränkte Unterstützung
Die devolo Home Control Sirene ist ein Z-Wave-Gerät, das sich über sogenannte Z-Wave-Konfigurationsparameter steuern lässt. Unter devolo Home Control wurde das meiste davon komfortabel über die Oberfläche abgebildet – unter Rockethome hingegen werden manche Funktionen nur sehr reduziert angezeigt.
Die Sirene gehört bei Rockethome zu den Geräten mit „eingeschränkter Unterstützung“. Das bedeutet konkret:
- In der normalen App lassen sich Sirenen in der Regel nur grob ein- oder ausschalten.
- Feineinstellungen (z. B. Alarmdauer, tonloser Betrieb) sind nur über den Expertenmodus erreichbar.
- Eine komfortable Ton-Auswahl („Klingel“, „Alarm“, „Signalton“) wie bei devolo gibt es meistens nicht mehr als grafisches Menü.
Stattdessen arbeitet man mit nackten Zahlenwerten – den Z-Wave-Parametern des Geräts.
Was ist der Expertenmodus?
Der Expertenmodus (oder Advanced Mode) erlaubt es, Z-Wave-Geräte direkt über ihre internen Konfigurationsparameter zu steuern. Diese Parameter sind vom Hersteller in der Geräte-Firmware hinterlegt und lassen sich numerisch setzen. Es gibt keine hübschen Schieberegler oder Auswahlmenüs, sondern Eingabefelder für:
- Parameternummer (z. B. 7, 29, 31)
- Wert (0, 1, 8, 16, …)
- ggf. Datentyp (Byte, Integer)
Damit das nicht zum Blindflug wird, braucht man die Parametertabelle des Geräts. Für die devolo Sirene sind insbesondere folgende Parameter interessant:
Die wichtigsten Parameter der devolo Sirene
| Parameter | Funktion | Wertebereich | Bedeutung |
|---|---|---|---|
| 7 | Customer Function (u. a. Ton an/aus) | 0, 8 (und weitere Kombinationen) | 0 = Ton aktiv, 8 = Ton deaktiviert (nur „stiller“ Alarm bzw. LED/Benachrichtigung, sofern unterstützt) |
| 29 | Disable Alarm | 0 oder 1 | 0 = Alarm aktiviert, 1 = Alarm komplett deaktiviert |
| 31 | Alarm Duration (Alarmdauer) | 1 … 127 | Die Sirene läuft in Einheiten von je ca. 30 Sekunden. Wert 1 = ca. 30 s, Wert 2 = ca. 60 s, Wert 6 = ca. 3 min, Wert 10 = ca. 5 min, usw. |
Unter devolo wurden diese Einstellungen im Hintergrund gesetzt, wenn man im Frontend „Alarmdauer“ oder „Klingeldauer“ auswählte. Unter Rockethome muss man diese Werte im Zweifel selbst im Expertenmodus eintragen.
Beispiele: Alarmdauer und Ton im Expertenmodus einstellen
1. Alarmdauer einstellen (Parameter 31)
Angenommen, Sie möchten, dass die Sirene bei einem Alarm etwa eine Minute lang läuft:
- Parameter: 31
- Wert: 2 (2 × 30 Sekunden = ca. 60 Sekunden)
Für ungefähr drei Minuten würden Sie wählen:
- Parameter: 31
- Wert: 6 (6 × 30 Sekunden = ca. 180 Sekunden)
Für rund fünf Minuten:
- Parameter: 31
- Wert: 10 (10 × 30 Sekunden = ca. 300 Sekunden)
2. Ton ein- oder ausschalten (Parameter 7)
Wenn Sie die Sirene stumm schalten wollen (z. B. nur visuelle Anzeige oder Statusmeldung):
- Parameter: 7
- Wert: 8 → Ton aus
Falls Sie wieder einen normalen akustischen Alarm wollen:
- Parameter: 7
- Wert: 0 → Ton an
Wichtig: Je nach Firmware können beim Parameter 7 mehrere Bits kombiniert werden (z. B. für verschiedene Funktionen). Wer ganz sicher gehen möchte, wirft einen Blick in das ausführliche Gerätemanual der Sirene.
3. Alarm komplett deaktivieren (Parameter 29)
Falls Sie die Sirene zwar als Gerät im System behalten, aber den Alarm vollständig ausschalten möchten:
- Parameter: 29
- Wert: 1 → Alarm grundsätzlich deaktiviert
Mit Wert 0 wird sie wieder normal aktiv.
Was Rockethome nicht (oder nur eingeschränkt) kann
Während devolo in seiner Oberfläche teils eigene Funktionen und Klänge bereitgestellt hat, ist Rockethome eher auf den Standard-Z-Wave-Funktionsumfang fokussiert. Das heißt in der Praxis:
- Die Auswahl verschiedener Klingeltöne ist oft nicht mehr als Menü vorhanden.
- Die Dauer muss über Parameter gesetzt werden, statt über eine Komfortauswahl.
- „Schöner Komfort“ weicht eher technischer Direktkonfiguration.
Für technisch Interessierte ist das kein Drama, für alle anderen allerdings gewöhnungsbedürftig.
Tipps für alle, die jetzt zu Rockethome wechseln
- Vor dem Umzug: Notieren Sie sich, wie Ihre Sirene bisher funktioniert hat (Dauer, Verhalten, ggf. Szenen).
- Nach dem Umzug: Prüfen Sie bei der Sirene, ob Rockethome sie als „eingeschränkt unterstützt“ kennzeichnet.
- Expertenmodus suchen: In der Rockethome-Oberfläche nach dem Bereich suchen, in dem man „Geräteparameter“ oder „Erweiterte Einstellungen“ setzen kann.
- Parameter Stück für Stück setzen: Erst Alarmdauer (31), dann Ton (7), dann ggf. Alarm-Aus (29). Zwischendurch immer testen.
- Alles dokumentieren: Schreiben Sie sich auf, welche Parameter Sie wie gesetzt haben – dann findet man sich auch nach Monaten noch zurecht.
Fazit: Weiterbetrieb mit Rockethome – möglich, aber mit Bastelanteil
Der Wechsel von devolo Home Control zu Rockethome rettet viele Smart-Home-Installationen vor dem Elektroschrott. Aber man muss sich klar machen, dass:
- die gewohnte devolo-Komfortoberfläche verschwindet,
- nicht alle Geräte zu 100 % wie früher funktionieren,
- und einige Feinheiten – wie bei der Sirene – nur noch über Expertenparameter erreichbar sind.
Wer bereit ist, sich ein wenig mit Z-Wave-Parametern zu beschäftigen, kann seine Sirene weiter sinnvoll nutzen: Alarmdauer festlegen, Ton an- oder ausschalten, Verhalten im System definieren. Wer das nicht möchte, wird über kurz oder lang überlegen, ob er kritische Komponenten wie Sirenen gegen moderner und nativ unterstützte Geräte austauscht.
In jedem Fall gilt: Vor übereiltem Wegwerfen lohnt sich ein Blick in den Expertenmodus – oft steckt in den Geräten mehr, als die Oberfläche zunächst vermuten lässt.
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