Da war ich vor geraumer Zeit mal wieder bei ALDI. Aber was war das? In den Gängen stehen überall unausgepackte Warenpakete, sodass man kaum mit dem Einkaufswagen durchkommt. Viele Waren sind ausverkauft, zumindest die Regale leer. An den beiden geöffneten Kassen lange, sehr lange Schlangen.
Normalerweise wuseln da zwei, drei Frauen herum und alles klappt. Die ALDI-Filiale ist immer aufgeräumt und gut bestückt, die Frauen sind freundlich und selbst im größten Kassenstress klappt alles reibungslos.
Dieses Mal waren zwei Männer in der Kasse. Einer davon ein Auszubildender, vielleicht will er mal Filiallleiter oder Bezirksleiter werden. So ein kleiner arroganter Schnösel mit einer hochgeklebten Pinseläffchenkurzhaarfrisur. Und genau der war Schuld am ganzen Chaos.
Er schaffte es, so langsam zu kassieren und dabei noch Hektik zu verbreiten, dass sich zunehmend die Leute aufregten. Als ich an der Reihe war, schob er die Sachen so schnell über den Scanner, dass ich kaum Zeit hatte, sie in den Wagen zu legen; und ICH BIN SCHNELL!
Kaum stand der Endbetrag fest, nahm er schon in vorauseilendem Gehorsam das mutmaßlich passende Wechselgeld aus der Kasse und als ich ihm meinen Schein gab, knallte er die Münzen auf die Theke.
Wie sehr hasse ich das! Ich habe kurze, gepflegte Fingernägel und bekomme die Münzen kaum von diesem blöden Riffelmetall hoch. Seitlich runterschieben? Geht auch nicht, da ist so eine blöde Kante.
So dauert es sagenhafte 20 Sekunden, bis ich meine Münzen aufgeklaubt habe. Und was macht der Pinselaffe? Er kassiert den Nächsten ab und schiebt dessen Waren über meine Münzen. Der Nächste, ein Rentner, weiß natürlich nichts Besseres zu tun, als mir in die Hacken zu fahren. Was soll er auch sonst machen, Rentner haben ja sowieso keine Zeit und außerdem muss er ja Angst haben, dass der Pinselaffe seine Sachen gleich auf den Boden wirft.
Endlich habe ich meine Münzen und trete an die Seite, damit der Kampfrentner einpacken kann. Da unterbricht der Pinselaffe seinen Kassiervorgang. Er hat in der Schlange Sven entdeckt. Ich weiß nicht wer Sven ist, erfahre aber, dass er sich, wie der Pinselaffe, für Fußball interessiert. Und darüber unterhalten sie die beiden. Die Schlange wird unterdessen immer länger, weiter hinten bahnen sich schon blutige Szenen an. Lauter Rentner, die sich da, wie bei einem Auffahrunfall, immer mehr ineinanderschieben und zu verkeilen drohen.
Dabei war gar nicht so viel los an diesem Tag.
Und alle gucken mich an. In ihren Augen bin ich Schuld, dass es nicht weitergegangen ist.
Als ich wieder zu Hause bin ärgere ich mich immer noch. Das bringt mich dazu, ALDI eine E-Mail zu schreiben. Ich beschwere mich nie, das liegt mir nicht so. Aber ich finde, ein Auszubildender sollte ein Mindestmaß an Freundlichkeit haben. Wenn die zwei Frauen da arbeiten, geht es doch auch!
Einige Tage später bekomme ich eine E-Mail. Man würde mein Anliegen bearbeiten und sich dann bei mir melden.
Das tut dann 14 Tage später auch der zuständige Bezirksleiter. Er bedankt sich für den Hinweis und findet das alles ganz wichtig. Er wird jetzt mit dem Mitarbeiter sprechen und mich dann informieren.
Auch das tut er. Wieder 14 Tage später ruft er mich erneut an und berichtet, dass er den in einem ernsthaften Mitarbeitergespräch mal wieder auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt habe.
Nun wolle er noch meine Adresse, weil er wiederum in 14 Tagen mal bei mir vorbeikommen und uns ein herrliches Präsent bringen wolle.
Ja und darauf warte ich heute nach drei Monaten noch und deshalb finde ich ALDI doof.
So!
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