{"id":941,"date":"2007-04-02T08:01:36","date_gmt":"2007-04-02T06:01:36","guid":{"rendered":"http:\/\/dreibeinblog.de\/my-blog-is-my-castle\/"},"modified":"2012-11-26T20:12:33","modified_gmt":"2012-11-26T20:12:33","slug":"my-blog-is-my-castle","status":"publish","type":"post","link":"https:\/\/dreibeinblog.de\/my-blog-is-my-castle\/","title":{"rendered":"My blog is my castle"},"content":{"rendered":"

Der Engl\u00e4nder sagt ja gerne mal: „My home is my castle.“ Das sagen die Engl\u00e4nder deshalb, weil sie einerseits besser Englisch k\u00f6nnen als die meisten von uns und weil der Engl\u00e4nder an sich ja auch mal gerne in einer Burg wohnt. Sie wollen damit sagen, dass sie in ihren eigenen vier W\u00e4nden machen k\u00f6nnen\/wollen, was sie m\u00f6chten und dieses Gut auch sch\u00fctzenswert finden. Besonders sch\u00fctzenswert finden das die Neuengl\u00e4nder in Neuengland und den angrenzenden Staaten, dort darf man nichtmals durch das Schlafzimmerfenster schauen, ohne Gefahr zu laufen, mit dem Pumpgun niedergestreckt zu werden. Aber warum sinniere ich dar\u00fcber und warum setze ich das in Bezug zu meinem Weblog? Nun, ganz einfach: In den vergangenen Wochen dr\u00e4ngten mich einige andere Blogger, ich solle doch meine Stimme mehr zu tagesaktuellen Ereignissen und zu politischen Themen erheben. Es sei heute wichtig, in den Weblogs einen gewichtigen Gegenpol zu den „weichgesp\u00fclten“ Medien und zur „Hofberichterstattung“ der „gesteuerten Presse“ zu haben. <\/p>\n

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Zum einen ist es aber so, da\u00df ich in meinen Weblogs zu den Themen etwas schreibe, von denen ICH meine, da\u00df dazu etwas geschrieben werden mu\u00df. Zum anderen gibt es doch gen\u00fcgend Blogger, die sich gierig auf jedes sich bietende Thema im politischen Bereich st\u00fcrzen und Tag f\u00fcr Tag in das unwichtigste Gew\u00e4sch, das Politker absondern, immer wieder skandal\u00f6se Hintergr\u00fcnde hineininterpretieren. F\u00fcr die Medienwelt da drau\u00dfen haben solche privaten Weblogs keinerlei Bedeutung. Ich bilde mir mal ein, mein Weblog ist ein recht gut besuchtes. Vielleicht eine Million Menschen schauen in einem Jahr hier vorbei, wenn ich Gl\u00fcck habe und die Entwicklung anh\u00e4lt, vielleicht doppelt so viel. Das ist eine ganze Menge, m\u00f6chte man meinen. Doch im Vergleich zu Printmedien oder g\u00e4ngigen Fernsehformaten ist das ein Nichts. Sicherlich bringen viele Weblogs hochinteressante Gesichtspunkte und die dort dargelegten Meinungen sind fundiert und interessant, jedoch sind sie aus den Augen der breiten \u00d6ffentlichkeit und der Journalie nichts weiter als privat ge\u00e4u\u00dferte Meinungen. So gesehen unterscheiden sich Weblogs nicht vom Gerede an irgendwelchen Stammtischen. Dort sitzen ja bekanntlich auch die besten Kanzler, Bundestrainer und Religionswissenschaftler der Welt, ist ja klar. Der wichtigste Unterschied zum Stammtischgep\u00f6bel, zum schnell dahingequatschten dummen Zeug in geselliger Bierlaune, besteht darin, da\u00df Weblogs bleibende Spuren hinterlassen, „Wer schreibt, der bleibt“, sagt der Volksmund. Das Gebloggte ist nachvollziehbar, weil abgespeichert, indiziert und archiviert. Somit kann das schnell Dahingeschriebene auch von denjenigen durchsucht, gelesen und rechtlich verfolgt werden, die vom Gerede am Stammtisch gar nichts mitbekommen. Im \u00dcbrigen ist es ja auch so, da\u00df es in vermeintlichen Krisenzeiten f\u00fcr den Unbedarften leichter ist, Themen zu finden; die Dinge liegen einfach mehr auf der Hand. Gerade in Zeiten, in denen sich politische Themen ergeben, die polarisieren (Gesundheitsreform, Arbeitlosigkeit, Globalisierung, Islam, Gro\u00dfe Koalition, um nur mal einige Stichpunkte zu nennen) findet auch der oft nur unzureichend informierte Laie viele Punkte, \u00fcber die es sich f\u00fcr ihn aufzuregen lohnt. Allenthalben bemerkt man aus diesem Grund und anderen Gr\u00fcnden, da\u00df sich Blogger von ihrem angestammten Themenkreis abwenden und sich rein politischen Themen zuwenden. Ob sie nun davon eine Ahnung haben oder nicht, das sei dahingestellt. Eine Meinung werden sie aber immer haben und genau das ist der Knackpunkt. Das immer wieder lautstark vorgetragene und f\u00fcr jeden Dummfug beanspruchte Recht auf freie Meinungs\u00e4u\u00dferung garantiert ja jedem, seine Meinung frei \u00e4u\u00dfern zu d\u00fcrfen. Aber nur weil Leute tagt\u00e4glich zu jedem Quark ihren Senf dazu geben, wird daraus noch keine ordentliche und sachgerechte Berichterstattung. Es ist und bleibt das, was es immer war: die \u00c4u\u00dferung von privaten Meinungen, eben jetzt nur in computergerechter Form eines Weblogs. Ich werde keinen solchen Wandel vollziehen, zumindest nicht, indem ich dieses Blog hier umwidme oder dann noch ein unkritisches Zweit- und Drittblog aufmache. Dieses Weblog hier ist ein buntes Weblog mit einer Vielzahl von Themen; durchaus auch mal politischer Art. Ich finde auch nicht, da\u00df es hilfreich ist, wenn sich jetzt viele Blogger auf die selben Themen st\u00fcrzen und unisono die, nach Meinung einiger, einzig richtige Sichtweise wiedergeben. Manchmal kommt es vor, da\u00df ich heute diese Meinung zu bestimmten Entwicklungen habe und morgen schon eine ganz andere. Das mag daran liegen, da\u00df ich heute schlechtere Laune habe als morgen oder aber auch daran, da\u00df ich mich inzwischen besser informiert habe. Nach \u00fcber 20 Jahren aktiver politischer Arbeit in den verschiedensten Gremien einer gro\u00dfen deutschen Volkspartei bilde ich mir ein, etwas von der Sache zu verstehen. Trotzdem verstehe ich nicht alles, was „da oben“ gemacht wird, einerseits weil es nicht mehr zu verstehen ist und andererseits weil ich eben doch kein Berufspolitker bin. Was ist das Fazit dieses Textes? Nun, ich betrachte die politischen und die politisch werdenden Blogs mit Wohlwollen und lese da auch immer wieder mal. Aber das Dreibeinblog bleibt ein buntes Weblog. Okay?<\/p>\n","protected":false},"excerpt":{"rendered":"

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