{"id":8158,"date":"2014-06-30T09:00:53","date_gmt":"2014-06-30T07:00:53","guid":{"rendered":"http:\/\/dreibeinblog.de\/?p=8158"},"modified":"2014-06-30T09:00:53","modified_gmt":"2014-06-30T07:00:53","slug":"wie-kann-man-spam-verhindern-ich-bin-ein-hund","status":"publish","type":"post","link":"https:\/\/dreibeinblog.de\/wie-kann-man-spam-verhindern-ich-bin-ein-hund\/","title":{"rendered":"Wie kann man Spam verhindern? Ich bin ein Hund!"},"content":{"rendered":"

\"ichbineinhund\"<\/p>\n

Wie kann man Absender von SPAM herausfinden? Das ist die Frage, die sich vor allem j\u00fcngere Leute oft stellen.
\nMan m\u00fc\u00dfte meinen, da\u00df die nachwachsende Generation \u00fcber immer mehr Medienkompetenz und Internetwissen verf\u00fcgt, weil sie ja damit aufgewachsen und wesentlich besser ge\u00fcbt ist, als wir alte Knochen.
\nAber erschreckenderweise ist meiner Meinung nach genau das Gegenteil der Fall.<\/p>\n

Besonders die eleganten Oberfl\u00e4chen der sozialen Netzwerke f\u00fchren dazu, da\u00df sich junge Menschen fast ausschlie\u00dflich auf diesen Plattformen bewegen und immer weniger frei im Netz surfen.
\nNeulich beobachtete ich ein junges M\u00e4dchen, das im Zug gro\u00dfspurig zu ihren Freundinnen sagte, sie w\u00fcrde das man eben nachgoogeln und dann tippte sie ihre Frage in Whatsapp ein, einer Messenger-Software, die den SMS-Versand \u00fcberfl\u00fcssig machen soll\/kann.
\nOffenbar setzte sie auf das Schwarmwissen der dort verf\u00fcgbaren Kontaktpartner. Ob sie eine Antwort auf ihre Frage bekommen hat, das wei\u00df ich nicht.<\/p>\n

Dennoch ist es so, da\u00df viele Jugendliche mittlerweile fast nur noch mit Facebook, Whatsapp und allenfalls zwei, drei Spieleapps v\u00f6llig ausreichend versorgt sind.
\nSogar die Bedienung der Ebay-Oberfl\u00e4che f\u00e4llt ihnen schwer, das Abfragen von Wikipedia und die Nutzung von Google in einem sinnvollen Ma\u00dfe sind b\u00f6hmische D\u00f6rfer.<\/p>\n

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Vor allem wenn viele andere Seitenbesuche direkt aus Facebook heraus erfolgen oder wenn zum Anmelden bei anderen Diensten und Seite bequemerweise die Funktion „mit Deinen Facebook-Daten anmelden“ genutzt wird, geht die Kontrolle, mit welchem Datenpaket man sich dort anmeldet fast vollkommen verloren.<\/p>\n

Dann h\u00f6rt man auf einmal: „Ich wei\u00df gar nicht wie ausgerechnet DIE an meine Mailadresse kommen.“ oder „Woher die meine Mobilnummer haben? Keine Ahnung?“<\/p>\n

Normalerweise sollte man sich vor Spam ein wenig sch\u00fctzen. Das tut man beispielsweise, indem man eine wirklich private Mailadresse hat und eine zum Herumsurfen.
\nDie wirklich private Mailadresse, die nimmt man ausschlie\u00dflich, um sie Freunden, Gesch\u00e4ftspartnern oder Familienmitgliedern zu geben. F\u00fcr alle anderen Zwecke h\u00e4lt man sie geheim.
\nDie zweite Adresse, das kann ruhig eine aus einem Kostenlospaket sein, die nimmt man, wenn man irgendwo im Web seine Mailadresse angeben mu\u00df oder f\u00fcr Newsletter usw.<\/p>\n

Sp\u00e4ter wird man dann feststellen, da\u00df auf dieser zweiten Adresse immer mehr Mails eintreffen, mit denen man gar nicht gerechnet hat und die Produkte oder Dienste anbieten, die man gar nicht haben m\u00f6chte.
\nHier wird die russische Svetlana (19) um einen Ofen betteln und hier wird Dr. Mokumba Offigami einem eine Erbschaft von 19 Millionen US-Dollar anbieten. Auch Viagra, gef\u00e4lschte Rolexuhren und Systeme zum Abnehmen in 2 Tagen werden hier beworben werden.<\/p>\n

In einem zweiten Schritt wird man dann sein Mailprogramm so trainieren und \u00fcber Regeln so clever machen, da\u00df der gr\u00f6bste Dreck gleich ausgefiltert wird.
\nAnleitungen zum Aufstellen von Regeln zur Spamabwehr gibt es f\u00fcr alle Mailprogramme massenweise im Netz.<\/p>\n

Wer nun aber wissen will, wer daf\u00fcr verantwortlich ist, da\u00df einem so viel Spam ins Haus flattert, der k\u00f6nnte einen Schritt weitergehen. Bei vielen Maildiensten im Web und bei vielen Hostingpaketen besteht die M\u00f6glichkeit sehr viele verschiedene Mailadressen einzurichten. Meist kann man auch einen so genannten „Catch all“ einrichten, eine Mailadresse, die ungef\u00e4hr so aussehen k\u00f6nnte *@irgendwas.de<\/p>\n

So ein Catch-all-Filter holt alle Mails ab, die an die betreffende Domainendung gesandt werden, beispielsweise mistzeug@irgendwas.de oder drecksmuell@irgendwas.de.<\/p>\n

Und genau so erstellt man dann seine Mailadressen. Gehe ich auf die Seite von floetensimpel.de und bestelle dort etwas, gebe ich als Mailadresse z.B. floetensimpel@irgendwas.de ein. Bin ich auf der Seite von 1ahutschachtel.de, gebe ich dort als meine Mailadresse 1ahutschachtel@irgendwas.de ein.
\nKommt dann irgendwann Mail von Dr. Agono Masebuli, der einem 26 Milliarden Dollar schenken will oder erreicht mich dann Mail mit unerw\u00fcnschten Casino-Freichips, kann ich anhand des ersten Teils dieser Spam-Emailadresse (Empf\u00e4nger) nachschauen, welche angeblich seri\u00f6se Firma da entweder meine Daten lustig weitergegeben hat oder gar Angriff eines Datenklaus geworden ist.
\nEine einzelne Beschwerdemail wird da kaum etwas bewirken, aber wenn viele Leute das machen und sich konsequent bei diesen Firmen beschweren, wird das zumindest irgendwann mal l\u00e4stig f\u00fcr diese Unternehmen und sie k\u00f6nnten evtl. ihre Vorgehensweise \u00fcberdenken.<\/p>\n

Auf dem obigen Bild sieht man eine Mail an meinen Hund Tibor. Die Mailadresse lautet sogar ichbineinhund@xyz.de. Mit dieser Adresse hatte ich bei einem Spezialversand f\u00fcr extrem scharfe So\u00dfen ein paar Flaschen dieser So\u00dfen f\u00fcr meinen Schwager bestellt, der die extreme Sch\u00e4rfe liebt. Zuerst bekam ich auf diese Adresse die Bestellbest\u00e4tigung, dann die Rechnung und dann die Versandbenachrichtigung. Ohne, da\u00df ich zugestimmt h\u00e4tte, sendet mir diese Firma nun auch monatlich einen Newsletter, den man nat\u00fcrlich jederzeit abbestellen kann. Aber es verging ein halbes Jahr ohne weitere Bestellung bei dieser Firma und dann scheinen die diese Adresse hergegeben zu haben. Denn statt des monatlichen Newsletters treffen jetzt f\u00fcr den Hund Tibor beinahe t\u00e4glich Spam-Mails von russischen Frauen oder Einladungen zum Erotik-Chat ein. Ursache hierf\u00fcr sind Bl\u00f6dsinnsdaten, die ich ins Kundenprofil beim So\u00dfenversender eingegeben habe: alleinstehend, m\u00e4nnlich, Einkommen \u00fcber 10.000 Euro monatlich.
\nH\u00e4tte man nicht eingeben m\u00fcssen, habe ich aber gemacht, und zum Beweis, da\u00df diese Daten eben nicht f\u00fcr firmeninterne Statistikzwecke genutzt werden, sondern dazu dienen, die Mailadressen f\u00fcr einen Verkauf profitabler zu machen, der war f\u00fcr mich in dem Moment erbracht, als die erste Bettelmail f\u00fcr den Hund eintraf.<\/p>\n

Bildquellen:<\/strong>