{"id":3258,"date":"2010-01-19T06:24:19","date_gmt":"2010-01-19T05:24:19","guid":{"rendered":"http:\/\/dreibeinblog.de\/die-folienleichen\/"},"modified":"2012-11-26T20:13:56","modified_gmt":"2012-11-26T20:13:56","slug":"die-folienleichen","status":"publish","type":"post","link":"https:\/\/dreibeinblog.de\/die-folienleichen\/","title":{"rendered":"Die Folienleichen"},"content":{"rendered":"

Kennen auch Sie Folienleichen? Nein? Dann schauen Sie mal ganz genau in Ihrem B\u00fccherregal nach! Auch bei den Musik-CDs und in der DVD-Filmsammlung kann man da leicht f\u00fcndig werden. Folienleichen sind die B\u00fccher, Musik-CDs oder Filmscheiben, die noch unausgepackt in ihrer Verkaufsfolie stecken und ein etwas vergessenes Schattendasein im jeweiligen Regal f\u00fchren.
\nBei mir sind es vorzugsweise B\u00fccher, die so im Regal landen und ihrer Bestattung oder Wiederauferstehung harren. Das liegt daran, da\u00df man mir recht viele B\u00fccher unaufgefordert zur Besprechung und zum Kennenlernen zuschickt. Aber auch CDs und DVDs bekomme ich zugesandt. Entweder sie werden eines Tages ausgepackt und doch gelesen, geh\u00f6rt oder angeschaut oder aber sie landen irgendwann bei Ebay oder als Geschenk auf dem Gabentisch irgendeines Geburtstagskindes.<\/p>\n

Mir ist aufgefallen, da\u00df bei mir vor allem H\u00f6rb\u00fccher im Regal verhungern, irgendwie kann ich mich immer noch nicht mit den gesprochenen B\u00fcchern anfreunden.
\nSeit ich ein iPhone habe, h\u00f6re ich regelm\u00e4\u00dfig Podcasts und andere MP3-Inhalte. Vorher war mir das zu umst\u00e4ndlich und zu frickelig. Aber in der Zusammenarbeit zwischen der St\u00fcckverwaltung iTunes und den daf\u00fcr geschaffenen iPods sehe ich viel Potential und habe das f\u00fcr mich als eine ideale L\u00f6sung f\u00fcr die so genannten mobilen Inhalte entdeckt.
\nEs sind aber vorzugsweise kurze Inhalte von maximal 15 Minuten L\u00e4nge und vorwiegend geschichtliche, politische oder wissenschaftliche Themen, die ich abonniert habe.
\nF\u00fcr die Unterhaltung m\u00fcssen die immer wieder gerne geh\u00f6rten Folgen der NDR-Comedy „Stenkelfeld“ ausreichen.
\nAber diese Inhalte haben alle eines gemeinsam: Sie sind fl\u00fcchtig, bestehen nur aus Bits und Bytes, werden auf den Player geladen und nach dem Abspielen automatisch gel\u00f6scht.
\nDa bleiben keine in Folie eingeschwei\u00dfte Leichen im Regal zur\u00fcck.<\/p>\n

Die seltsamste Folienleiche des letzten Jahres war eine CD von DSDS-Gewinner Daniel Schuhmacher. Irgendjemand meinte, er k\u00f6nne mir damit eine Freude machen, jedoch den Weg aus der Folie und in den Abspielschacht meiner Anlage hat die CD nie gefunden. Die erstaunlichste Folienleiche ist eine riesengro\u00dfe, dreib\u00e4ndige Ausgabe eines Universallexikons.
\nMein erstes Lexikon, die allseits bekannte 20-b\u00e4ndige Bertelsmann-Ausgabe, habe ich seit den 70ern und sie ist inzwischen schon ziemlich zerlesen. Aber ich brauche kein neues Lexikon mehr, w\u00fcrde f\u00fcr so etwas auch nicht mehr viel Geld ausgeben, das Internet informiert mich schneller.<\/p>\n

Es gibt ja manche, die prophezeien dem Buch sowieso das baldige Ende. Ich will mal nicht hoffen, da\u00df das wirklich eines Tages wahr wird. B\u00fccher haben einfach etwas, das alle E-Book-Reader zusammen nicht haben und niemals haben werden. Wenn ich mir aber anschaue, wie desinteressiert unsere Jugendlichen B\u00fcchern und dem Lesen an sich gegen\u00fcberstehen und das auch noch als erstrebenswerten Zustand wie ein Plakat vor sich her tragen, dann stimmt mich das schon etwas bedenklich. Aber wie oft hat man dem Buch schon sein baldiges Ende vorausgesagt und immer war nichts dran. Naja, hoffen wir mal das Beste; ich jedenfalls werde heute mal einige der Folienleichen ihres Plastikkleides berauben und in Betrieb nehmen.<\/p>\n","protected":false},"excerpt":{"rendered":"

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