{"id":2007,"date":"2007-05-10T11:10:10","date_gmt":"2007-05-10T09:10:10","guid":{"rendered":"http:\/\/dreibeinblog.de\/bier-ist-sauteuer\/"},"modified":"2014-02-11T13:14:29","modified_gmt":"2014-02-11T12:14:29","slug":"bier-ist-sauteuer","status":"publish","type":"post","link":"https:\/\/dreibeinblog.de\/bier-ist-sauteuer\/","title":{"rendered":"Bier ist sauteuer"},"content":{"rendered":"

Wir bekommen Besuch und die Allerliebste bittet mich, Saft, Limo und Bier einzukaufen. Im Getr\u00e4nkeladen stehe ich vor der schier unglaublichen F\u00fclle von Biersorten und \u00fcberlege, welches ich kaufen soll. Nehme ich ein billiges oder ein teures Bier, ist das nicht sowieso alles das Selbe?<\/p>\n

Da f\u00e4llt mein Blick auf ein Schild: „CARLSBERG SONDERPOSTEN“ und ich schaue mir das n\u00e4her an. Es ist WM-Bier der Firma Carlsberg, Haltbarkeitsdatum bis September 2007, Preis pro Halbliterdose 9 Cent.
\nDas nenne ich mal ein Angebot! Carlsberg ist bekannt, das ist kein Billigbier und 9 Cent ist ein sagenhafter Preis. Aber „Abgabe nur in haushalts\u00fcblichen Mengen“. Hmmm, was sind haushalts\u00fcbliche Mengen? Ich beschlie\u00dfe, zwei Paletten zu nehmen, das sind zusammen 48 Dosen.<\/p>\n

An der Kasse muss ich nur eine Dose vorzeigen, die wird eingescannt, ich sage dann: „48 St\u00fcck“ und der Kassierer nickt. Dann sagt er:<\/p>\n

„Eintausendsechshundertf\u00fcnfunddrei\u00dfig Euro und sechs Cent.“<\/p>\n


\nIch gucke etwas verwundert und frage mal vorsichtig: „Wof\u00fcr?“<\/p>\n

„F\u00fcrs Bier!“<\/p>\n

„So viel?“<\/p>\n

„Ja, Eintausendsechshundertf\u00fcnfunddrei\u00dfig Euro und sechs Cent.“<\/p>\n

„Sagen Sie mal, spinnen Sie?“, frage ich und bin mir der Tatsache bewu\u00dft, da\u00df der Kassierer beleidigt sein k\u00f6nnte, das nehme ich aber in Kauf, da hinter mir die Leute in der Schlange schon grummeln und nat\u00fcrlich mir allein die Schuld an der Verz\u00f6gerung geben. Aber ich stehe ja nicht da und bezahle mit einzelnen Centst\u00fccken, wie es Rentner gerne tun, sondern wehre mich dagegen, da\u00df in diesem Laden eine Dose Bier \u00fcber 34 Euro kosten soll.<\/p>\n

Durch meine Frage ist jetzt auch der Kassierer etwas irritiert und dr\u00fcckt die Taste, die den Kassenbon ein St\u00fcckchen aus der Kasse herausfahren l\u00e4sst, dann guckt er nach und sagt: „Stimmt alles, eine Dose kostet 9 Cent.“<\/p>\n

„Und warum kosten dann 48 Dosen \u00fcber Tausendsechshundert Euro?“<\/p>\n

„Das ist der Pfand!“<\/p>\n

„Ich bekomme also bei Ihnen pro Dose \u00fcber 33 Euro Pfand zur\u00fcck?“<\/p>\n

„N\u00f6, nur 25 Cent.“<\/p>\n

Jetzt kommt er langsam ins Gr\u00fcbeln und es d\u00e4mmert auch dieser, dem vierten Arbeitsmarkt entronnenen, Kreatur, da\u00df mit seiner Berechnung irgendetwas nicht stimmen kann. Vorsichtshalber l\u00e4sst er den Kassenbon noch ein St\u00fcckchen weiter raus und schaut nochmal nach. Dann kratzt er sich am Kopf und beugt sich neben die Kasse. Es sieht im ersten Moment so aus, als wolle er neben die Kasse kotzen, dann aber dr\u00fcckt er auf die Taste eines dort stehendes Mikrophones und ruft: „Herr Stillermann bitte Kasse 1!“<\/p>\n

Da\u00df die Kasse die Kasse Nummer 1 ist, ist schon aus dem Grund besonders sinnvoll, weil der Laden \u00fcberhaupt blo\u00df eine Kasse hat. Das wei\u00df auch Herr Stillermann, denn der findet die Kasse sofort und wirft ebenfalls einen Blick auf den Kassenzettel. Dann sagt Herr Stillermann zu mir: „Haben Sie das Geld nicht dabei, oder was?“<\/p>\n

„In der Tat, soviel Geld habe ich nicht dabei. Ich will nur 48 Dosen Bier kaufen, die sollen aber \u00fcber 1600 Euro kosten.“<\/p>\n

Herr Stillermann runzelt die Stirn, dann leuchtet es kurz in seinen Augen auf und er sagt:<\/p>\n

„Das ist wegen dem Pfand!“<\/p>\n

Seufzend blicke ich ihn an und sch\u00fcttele nur langsam den Kopf.<\/p>\n

„Geht’s da bald weiter?“ kr\u00e4ht von hinten eine fette Tante und schiebt mir, um ihren Kampfwillen zu unterstreichen, ihren Einkaufswagen in die Hacken. Herr Stillermann nimmt einen Taschenrechner und rechnet nochmals nach. Dabei kommt er zu dem Ergebnis: <\/p>\n

„Da stimmt was nicht!“<\/p>\n

„Ach was?“ sage ich.<\/p>\n

„Wir machen jetzt einen Storno“, beschlie\u00dft Herr Stillermann und steckt einen Schl\u00fcssel in die Kasse, tippt ein paar Tasten und will dann, um weitere Probleme zu umgehen: „Legen Sie mal die beiden Paletten aufs F\u00f6rderband!“<\/p>\n

Nun ziehen Herr Stillermann und der Kassierer tats\u00e4chlich alle 48 Bierdosen einzeln \u00fcber den Scanner.
\nDas dauert und hinter mir werden die ersten Messer gewetzt, um mich zu meucheln. Am Ende der Prozedur will man 16,32 Euro von mir und versichert mir, das sei jetzt inklusive Pfand.<\/p>\n

Ich bezahle das, bekomme den ellenlangen Kassenzettel und sehe, was passiert ist.
\nDer Kassierer hat nicht 48 x 09 eingegeben, sondern 4809 getippt und dann gescannt.
\nBleibt die Frage, ob 4809 Dosen Carlsberg Bier auch noch eine haushalts\u00fcbliche Menge sind.<\/p>\n","protected":false},"excerpt":{"rendered":"

Wir bekommen Besuch und die Allerliebste bittet mich, Saft, Limo und Bier einzukaufen. Im Getr\u00e4nkeladen stehe ich vor der schier unglaublichen F\u00fclle von Biersorten und \u00fcberlege, welches ich kaufen soll.<\/p>\n

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