{"id":1738,"date":"2016-10-07T07:19:23","date_gmt":"2016-10-07T05:19:23","guid":{"rendered":"http:\/\/dreibeinblog.de\/auf-der-suche-nach-herrn-grunemuhl-ii\/"},"modified":"2016-10-07T09:12:36","modified_gmt":"2016-10-07T07:12:36","slug":"auf-der-suche-nach-herrn-grunemuhl-ii","status":"publish","type":"post","link":"https:\/\/dreibeinblog.de\/auf-der-suche-nach-herrn-grunemuhl-ii\/","title":{"rendered":"Auf der Suche nach Herrn Gr\u00fcnem\u00fchl II"},"content":{"rendered":"

Die Suche nach dem geheimnisvollen Herrn Gr\u00fcnem\u00fchl gestaltet sich schwieriger als gedacht.
\nDummerweise hatte sich die Paketzustellung an den omin\u00f6sen Herrn Gr\u00fcnem\u00fchl an einem Freitag zugetragen.
\nWeder am Freitag, noch am Samstag konnten wir diesen Mann ausfindig machen und auch der Paketzusteller wurde in unserem Viertel nicht gesehen.<\/p>\n

Montagmorgen gehe ich also in die Klamotten-Reinigungsannahme-Postfiliale und die Dame hinterm Schalter guckt mich verst\u00e4ndnislos an.
\n„Gr\u00fcnem\u00fchl? Ein Herr Gr\u00fcnem\u00fchl arbeitet bei uns nicht!“<\/p>\n

„Nein, nein, Sie haben mich falsch verstanden. Vielleicht habe ich aber auch die Frequenz meiner Wortbildung etwas zu hoch gew\u00e4hlt. Ich sage es gerne noch einmal: Der Paketzusteller, dessen Name ich nicht wei\u00df, hat ein Paket f\u00fcr mich dabei gehabt. Das hat er bei einem Herrn Gr\u00fcnem\u00fchl abgegeben. Aber ich wei\u00df nicht, wer Herr Gr\u00fcnem\u00fchl ist und wo der wohnt.“<\/p>\n

„Ei, warum schw\u00e4tze Sie dann so langsam?“<\/p>\n

„Um Ihnen eine Erleichterung bei der Aufnahme meiner Worte zu bieten.“<\/p>\n

„Was? Also, isch sags Ihne nochmal: Isch kenn k\u00e4\u00e4n Gr\u00fcnem\u00fchl und der schafft auch bei uns nicht. Wann Sie ein Paket aufgebe wolle, m\u00fcsse Sie mir des do auf die Waage lege.“<\/p>\n

Ich merke, die Frau will sich meiner Problematik nicht annehmen, oder sie kann es nicht.
\nDer Zusteller, das sagt sie mir noch beim Rausgehen, der habe aber jetzt erstmal drei Tage frei. Genauer gesagt meinte sie: „Der T\u00fcrk kommt erscht am Dunnerschdag widda.“
\n<\/p>\n

Also gut, es vergeht auch der Montag ergebnislos. Am Dienstag klingelt der Vertreter unseres Zustellers und bringt was von Amazon.
\nEr kann kein einziges Wort Deutsch, nickt nur immer l\u00e4chelnd und sagt auf jede meiner Fragen immer nur: „Kollege Donnerstag!“<\/p>\n

Wir haben also immer noch nicht den blassesten Schimmer, wo den mein Paket geblieben sein k\u00f6nnte. <\/p>\n

Auch weitere intensive Nachforschungen in der Nachbarschaft blieben ergebnislos, niemand kennt hier diese Familie Gr\u00fcnem\u00fchl.
\nEine Nachbarin meint, versonnen in die Ferne sinnend, es h\u00e4tte mal so um 1939 eine Familie Gr\u00fcnspan gegeben. Jakob oder Isaak, ob ich die wohl meinen k\u00f6nnte…<\/p>\n

Nein, die meine ich nicht. Es ist aber auch v\u00f6llig unverst\u00e4ndlich, da\u00df der Paketbote das P\u00e4ckchen nicht direkt bei den unmittelbaren Nachbarn abgibt.
\nMittlerweile kenne ich alle meine unmittelbaren und mittelbaren Nachbarn, schon allein durch die Suche nach den Gr\u00fcnem\u00fchls.
\nWarum gibt er mein Paket bei irgendeiner omin\u00f6sen Familie ab, die offenbar in v\u00f6lliger Anonymit\u00e4t ohne Namensschild an der T\u00fcr, ohne Telefonanschlu\u00df und g\u00e4nzlich unbemerkt von der \u00fcbrigen Nachbarschaft irgendwo hier lebt.
\nUnd warum schreibt er mit auf die blaue Karte nicht deren Adresse auf?<\/p>\n

Inzwischen ist es Donnerstag. Ich nehme mir vor, den heutigen Vormittag vor dem Haus zubringen, um den schuldigen Paketboten abzupassen und dann zur Rede zu stellen.
\nDem T\u00fcrk‘ werde ich mal ordentlich die Meinung sagen.
\nUnd wie ich da so vor der Haust\u00fcre stehe und \u00fcber den t\u00fcrkischen Zusteller nachdenke, da f\u00e4llt mein Blick nach rechts…<\/p>\n

\"tonne.jpg\" <\/p>\n

Gr\u00fcnem\u00fchl?<\/p>\n

Gr\u00fcne M\u00fchl?<\/p>\n

Gr\u00fcne M\u00fcll!<\/p>\n

Soll das wirklich wahr sein?<\/p>\n

Ich \u00f6ffne den Deckel unserer gr\u00fcnen M\u00fclltonne…
\nUnd siehe da: Dort liegt brav und friedlich mein Paket! <\/p>\n

Es gibt \u00fcberhaupt keinen Herrn Gr\u00fcnem\u00fchl!
\nDer Paketbote hatte das P\u00e4ckchen freundlicherweise in die trockene und nur f\u00fcr Verpackungsmaterial gedachte gr\u00fcne M\u00fclltonne gelegt.
\nDamit wir es nicht versehentlich mit entsorgen, hat er uns die blaue Karte dagelassen.<\/p>\n

Klar, f\u00fcr ihn ist Gr\u00fcnem\u00fchl eben der absolut schl\u00fcssige Hinweis auf den gr\u00fcnen M\u00fcll… <\/p>\n

Dummdidelumm dummdammd\u00fcdel\u00fc.<\/p>\n

\n

Lesen Sie alle Folgen von \" <\/span>Gr\u00fcnem\u00fchl <\/span>\":<\/span><\/h3>\n
    \n
  1. Auf der Suche nach Herrn Gr\u00fcnem\u00fchl<\/a><\/li>\n
  2. Auf der Suche nach Herrn Gr\u00fcnem\u00fchl II<\/a><\/li>\n<\/ol>\n<\/div>\n\n

    \u00a9 2008<\/p>\n","protected":false},"excerpt":{"rendered":"

    Die Suche nach dem geheimnisvollen Herrn Gr\u00fcnem\u00fchl gestaltet sich schwieriger als gedacht. Dummerweise hatte sich die Paketzustellung an den omin\u00f6sen Herrn Gr\u00fcnem\u00fchl an einem Freitag zugetragen. Weder am Freitag, noch<\/p>\n