{"id":13633,"date":"2016-08-23T15:56:51","date_gmt":"2016-08-23T13:56:51","guid":{"rendered":"http:\/\/dreibeinblog.de\/?p=13633"},"modified":"2016-08-23T15:56:51","modified_gmt":"2016-08-23T13:56:51","slug":"das-familienportrait-3-0-ich-brauch-nur-einen-selfiestick","status":"publish","type":"post","link":"https:\/\/dreibeinblog.de\/das-familienportrait-3-0-ich-brauch-nur-einen-selfiestick\/","title":{"rendered":"Das Familienportrait 3.0 \u2013 Ich brauch‘ nur einen Selfiestick"},"content":{"rendered":"

Einmal j\u00e4hrlich haben meine Eltern, meine Geschwister und ich uns so richtig rausgeputzt.
\nRaus aus Karottenjeans und T-Shirt und rein in ein neues T-Shirt und eine bessere Jeans \u2013 es waren schlie\u00dflich die 70er. <\/p>\n

Der Fotograf stellte alle einmal in einer Reihe auf, forderte meine Mutter auf, doch bitte einmal den Arm auf meines Vaters Schulter zu legen, w\u00e4hrend diese uns Kinder wiederum dazu antrieb, den R\u00fccken gerade zu machen, damit wir auf dem Foto nicht wie sitzende Faultiere aussehen.
\nEinmal „Cheese“, schon war das Foto im Kasten und sp\u00e4ter Teil unseres Familienalbums.
\nMeiner Intuition nach gibt es heute \u2013 verglichen zu den Zeiten, als hochgeschnittene Hosen tats\u00e4chlich noch ein neuer Trend und kein Trend-Revival waren \u2013 sehr wenige Familien, die regelm\u00e4\u00dfig Familienportraits anfertigen lassen. <\/p>\n

Als ich erst k\u00fcrzlich die Idee hatte, die alten Familienportraits hier<\/a> in einem Fotobuch zusammenzustellen, meinte n\u00e4mlich ein Freund von mir, der zwei kleine S\u00f6hne hat, dass er bisher kein einziges richtiges Familienfoto bes\u00e4\u00dfe. Kommt vielleicht noch, dachte ich mir, wenn er sich erstmal einen Selfiestick besorgt\u2026 <\/p>\n

\"stick3\"<\/a><\/p>\n

Das Familienportrait 1.0: Horrorfilm 1.0<\/h3>\n

Eines haben ja alle Fotos von damals gemeinsam: Sie sind schwarz-wei\u00df und keiner lacht. Wenn ich mir Familienfotos von anno dazumal ansehe, befinden sich meist etliche Personen auf dem Bild und starren so in die Linse, als ob sich darin ein Kinofilm abspielen w\u00fcrde. Vielleicht war es aber auch das erste Mal, dass sie \u00fcberhaupt eine Kamera gesehen haben und der Blitz hat sie so sehr erschreckt, wie mich der Anblick des Ergebnisses seinerzeit. Frauen tragen lange Kleider, M\u00e4nner einen Anzug und die M\u00e4dchen kleine Kleidchen und Schleifen, wie sie sie auch die Zwillinge in Stephen King’s Horrorstreifen-Adaption „Shining“ getragen haben<\/a>. Ein richtiger Schauer l\u00e4uft einem \u00fcber den R\u00fccken, wenn die Knirpse einen Matrosenanzug tragen. <\/p>\n

Das Familienportrait 2.0: „Cheese“<\/h3>\n

Dieser Generation geh\u00f6re ich an: Lachen ist auf Familienfotos (wieder oder noch) erlaubt, Vater, Mutter und Kind versammeln sich und wirken \u2013 trotz t\u00e4glicher Reibereien \u2013 wie beste Freunde. Zwar besa\u00dfen damals schon viele Familien eine eigene Kamera, aber die war nichts im Gegensatz zur dicken, fetten vom Fotografen. Au\u00dferdem wusste der immer, in welche Richtung man den Film legt, sodass man am Ende nicht nur schwarze Negative bekam. Ein paarmal „Cheese“ aus verschiedenen Perspektiven, und das Foto war im Kasten.<\/p>\n

Das Familienportrait 3.0: Ist mein Arm lang genug?<\/h3>\n

Mein besagter Freund hat zwar kein einziges professionell angefertigtes Familienfoto, daf\u00fcr aber mindestens 1000 selbstgeschossene. Ein Fotograf? Wozu? Der Selfiestick tut’s schlie\u00dflich auch. Ein Fotostudio? Der Eiffelturm als Hintergrund eignet sich doch viel besser und ist tats\u00e4chlich \u2013 man mag es kaum glauben \u2013 ein legales Hintergrundmotiv<\/a>. Fotobearbeitung? Macht die App \u2013 und fertig ist das Familien-Selfie. Manchmal fehlt da halt nur noch die Familie. <\/p>\n

\"stick2\"<\/a><\/p>\n

Selfie-Stick online kaufen<\/a><\/p>\n

Bildrechte: Flickr Family selfie<\/a> knitsteel<\/a> CC BY-ND 2.0 Bestimmte Rechte vorbehalten<\/a><\/p>\n

Bildquellen:<\/strong>