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Suchbegriff Nr. 1

Was könntewohl der meistgesuchte Begriff bei Google & Co. sein? Ist es „Obama“ oder „Michel Jackson“? Nein, es ist ein ganz simpler einzelner Buchstabe, es ist das geheimnisvolle Ypsilon!
In der Suchergebnisseite, die sich täglich millionenfach auftut, steht Yahoo (gesponsort) auf Platz Eins, dann folgen:
„Y – Das Magazin der Bundeswehr“ und der Ypsilon-Artikel in Wikipedia.

Doch warum starren tagtäglich Millionen Menschen auf diese Suchergebnisseite, wo doch der Buchstabe Ypsilon spätestens seit Andrea Ypsilanti ein politisch-inkorrektes Schattendasein führen muß. Was ist da los, daß Hunderttausende immer und immer wieder den Buchstaben Y in ihre Browser-Suchleiste eintippen und dann minutenlang eine eher schmucklose und an Sinnbefreiung grenzende Suchergebnisseite anschauen?

Wir fragten Daniel B., Sachbearbeiter im Bereich Einwohnermeldeamt einer mittleren Stadtverwaltung, er sagt uns:

„Äh, ehm, ja…, das ist so, äh, ja nämlich, ach ja, ich suche manchmal Namen, die mit dem Buchstaben Y anfangen.“

Karl Z., Arbeitsvermittler bei der Bundesagentur für Nutzlosigkeit, sagt:

„Ich gebe Y immer nur in der Mittagspause ein, wenn kein Publikum mehr kommt. Es ist das reine Interesse an den seltenen Besonderheiten der deutschen Sprache.

Guido W., Parteichef einer Schwanz-wedelt-mit-dem-Hund-Partei, sagt unter dem Siegel der Verschwiegenheit:

„Machen Sie es nicht öffentlich, aber ich habe so breite Finger, daß ich immer versehentlich das Y treffe, eigentlich will ich das A, das S oder das X treffen.

Auch Hans-Peter-Wilhelm K., Horst-Schlämmer-Darsteller, gibt haptische Gründe an:

„Isch bin so unjeschickt, eijentlisch will isch die linke Shifttaste drücken.“

So oder so ähnlich lauten auch über 100 weitere Antworten, die wir auf die Frage nach der geheimnisvollen Y-Suche erhalten. Ist das Y wirklich nur ein Stiefkind, das versehentlich zum Liebling der Suchmaschinen hochgejubelt wird? Beruht die Popularität des Y nur auf einem simplen Irrtum und der Ungeschicktheit der Computerbenutzer?

Erst der arbeitslose Kuhglocken-Mechatroniker Klaus B. aus H. ist bereit, sich uns zu offenbaren. Wir treffen ihn spätabends im Zimmer 317 des Hotels Beau-Rivage in Genf. Hinter einer Schattenwand, ausgestattet mit falschem Schnurrbart, Perücke und großer Sonnenbrille gesteht er mit verstellter Stimme:

„Das Y ist ein Fehler, nichts als ein erbärmlicher Fehler. Keine Sau sucht ernsthaft nach dem Ypsilon. Jeder der nur das Ypsilon eintippt, tut das, um dann aus der aufklappenden Liste mit vorherigen Adressen eine ganz bestimmte Adresse anzuklicken. Wenn man dann nicht sorgfältig ist und vorschnell Enter drückt, geht eben die Suchergebnisseite für das dämliche Ypsilon auf.“

Wir werden investigativ, in uns erwacht der Niggemeier und wir haken nach:

„Was suchen die Leute denn wirklich?“

Unter einem Vorwand bittet Klaus B. um Bedenkzeit und wir warten Stunden um Stunden in der Lobby des Hotels auf seine Antwort. Am nächsten Morgen findet man ihn tot in seinem Zimmer, er hatte sich mit einer Überdosis Hubba-Bubba-Kaugummi vollgestopft und dann eine große, letzte Kaugummiblase geblasen, innerlich, schrecklich… Es wird Monate dauern, das Zimmer wieder sauber zu bekommen.

So bleibt die Frage ungeklärt, welche Internetseite, die mit Y anfängt, die Leute alle suchen, die versehentlich auf den Y-Suchergebnissen landen.
Schade eigentlich, oder hat irgendwer da draußen eine Idee???

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Das Internet hat fraglos unsere Welt revolutioniert.
Hier berichten wir über Technik, Programmierung, Browser und alles, was mit dem weiten Bereich des Internets zu tun hat.

Lesezeit ca.: 3 Minuten | Tippfehler melden | © Revision: 15. März 2015 | Peter Wilhelm 15. März 2015

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