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OB-Wahl in Mannheim entschieden

Überraschend hat es der Kandidat der SPD Dr. Peter Kurz gleich im ersten Anlauf geschafft, bei der gestrigen Wahl mit 50,5% Oberbürgermeister von Mannheim zu werden. Sein Kontrahent Ingo Wellenreuther, der von der CDU und der ML (Mannheimer Liste) unterstützt wurde, erreichte beachtliche, aber nicht ausreichende 32,1 %. Diese 18,4% Unterschied reichten dem SPD-Mann zur absoluten Mehrheit. Damit wird ein zweiter Wahlgang nicht mehr notwendig. (Die örtliche Tageszeitung, in obrigkeitsdienernder Hofberichterstattung geübt, rechnete die 18.4% dann auch in einem Kommentar keck auf „fast 20%“ hoch, ein aberwitziger Prozentsprung, den sie sich bei einer Berichterstattung über die Mehrwertsteuer sicherlich versagt hätte.)

Recht gut in seiner Prognose lag Wilhelm Entenmann von „Schoggo-TV“, der lediglich die absolute Mehrheit nicht vorauszusagen wagte, zu viele Wähler waren seinerzeit noch unentschlossen.


Der Grünen-Kandidat Raufelder hatte von vornherein keine Chance und das erfüllt nicht nur mich mit großer Zufriedenheit. Zu oft sind die Grünen als Quertreiber, unnötige Bedenkenträger und Bremser aufgefallen.

Mich persönlich erstaunt, daß der ortsfremde (aus Karlsruhe stammende) CDU-Mann Wellenreuther überhaupt so eine hohe Stimmenzahl erreicht hat. Zugereiste haben es in Mannheim naturgemäß schwer und hinzu kommt die desolate Situation bei den Christdemokraten. Zwar werden die CDUler nicht müde, zu beteuern, die internen Querelen seien nun beendet, doch haben die Bürger Mannheims offenbar ein vollkommen anderes Bild von der Situation in der Partei. Bürger sprechen von „Klüngel, Filz und Bonzentum“ und meinen damit nicht zuletzt daß jämmerliche Drama um den ehemaligen Shooting-Star der CDU Dr. Sven-Joachim Otto. Otto, der es vor acht Jahren gar als Witzfigur in die Harald Schmidt Show schaffte, heuchelte nicht nur mit einem bei Nachbarn ausgeliehenen Hund broschürenwirksame Tierliebe, sondern schaufelte sich selbst durch Beteiligung an der unrühmlichen „Froschkönig-Affäre“ sein politisches (Mannheimer) Grab. Der Jurist war, soweit ich mich erinnere, darin verstrickt, daß unter falschen Namen, unter anderem dem Nicknamen „Froschkönig“ ein politischer Gegner in einem Online-Forum denunziert, beleidigt und herabgewürdigt worden war. Von der Zurückverfolgbarkeit von Internetadresse, IP-Nummern usw. scheint der promovierte Jurist noch nie etwas gehört zu haben. Jedenfalls hat es damals nicht lange gedauert, bis offenbar wurde, daß der ja ach so korrekte Hardliner mit schmutzigen Methoden operierte.

Ein schweres Erbe für den jetzigen CDU-Kandidaten Wellenreuther, der zudem noch in einer Stadt antrat, der man nachsagt, man könne einem Dackel eine rote Schleife an den Schwanz binden, dann würde auch der gewählt.

So gesehen, war das Ergebnis zu erwarten; überraschend allein ist der deutliche Ausgang gleich im ersten Wahlgang. Gewöhnt ist man eher, daß es am ersten Wahlsonntag nicht reicht; benötigt wird die absolute Mehrheit. Bei der Stichwahl, die in drei Wochen gewesen wäre, hätte dann derjenige gewonnen, der die meisten Stimmen erhalten hätte.

Nun, dazu wird es jetzt nicht kommen, über Mannheim weht weiterhin die rote Fahne, die ja immer schon als Entschuldigung für politischen Nonsens gestanden hat.

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Lesezeit ca.: 3 Minuten | Tippfehler melden | © Revision: 26. November 2012 | Peter Wilhelm 26. November 2012

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