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Satire

Ich bin schuld!

Ist wirklich wahr. Wenn Du verheiratet bist und Kinder hast, so wie ich, dann stellt sich die Frage, wer schuld an etwas ist, überhaupt nicht.
Das bist immer Du.

Es spielt dabei überhaupt gar keine Rolle, ob es nicht vielleicht doch die Kinder waren, die etwas kaputt gemacht haben. Die Allerliebste ist immer ganz schnell in ihrem Urteil: „Mann, Du Nichtsnutz, Du bist schuld!“

Allerdings gibt es da so ein paar Kleinigkeiten, die darf auch mal der Hund gewesen sein.
Der Labrador an sich ist ja gefräßig ohne Ende. Aufgrund seiner Körpergröße kommt der Lümmel auch überall prima dran.
So ist es natürlich für mich als alleinigem Schuldinhaber eine super Idee, für diverse Mißgeschicke dem Hund die Schuld zuzuweisen.

Die Allerliebste hat von einer Freundin eine Flasche Likör geschenkt bekommen. So ungelenkig, wie ich bin, werfe ich die Flasche um. Sie poltert zu Boden, entscheidet sich, im Kampf mit den Bodenfliesen zu unterliegen und zerbirst.

(Übrigens: Es ist eine ganz klasse Idee, das Wort Fliese oder Fliesen mit nur einem s zu schreiben. Ich kann gar nicht sagen, wie oft mir das Wort schon im Web mit Doppel-S begegnet ist. Offenbar sprechen die meisten Leute das Wort Fliese mit ß aus und schreiben es dann auch so. Wer es nicht glauben mag:

fliessen

oder gerne auch hier:

fliesse

Aber wahrscheinlich wird mir jetzt wieder ein Philologe schreiben, die deutsche Sprache sei ständig in Entwicklung und man müsse das Wort Fliesse mit doppeltem S hinnehmen, weil das des Volkes Maul entspräche. Ja, meinetwegen, aber falsch ist es trotzdem.)

Und weil nun die Likörflasche zerbrochen ist, fürchte ich mich vor dem Zorne des Weibes.
Also beschließe ich, dem Hund die Schuld in die Schuhe zu schieben. Die trägt er natürlich nicht, weder die Schuhe, noch die Schuld. Ich tue aber so.
Die Reaktion des Weibes ist entsprechend. Sie scheucht das Tier einmal zornig hinfort, dann krault sie es wieder und alles ist gut.

Hätte ich meine Schuld am zerborstenen Likör eingestanden, ich wäre nicht gekrault worden. Dabei kann ich auch gucken wie ein Dackel.

An häuslichen Dingen trage also immer ich die Schuld.
An allem was ringsherum so passiert, da sind es abwechselnd entweder der „Islamische Staat“, die Flüchtlinge oder Frau Merkel.

In einem Satz zusammengefaßt hatte das eines der Tratschweiber, die ich täglich zu belauschen gezwungen bin. Sie bleiben nämlich gerne unter meinem Fenster stehen, meist im Rudel, und reden im hiesigen Dialekt über Gott und die Welt. Und eines der Merkmale des hiesigen Dialektes ist es, daß man ihn laut vortragen muß.

Das Tratschweib sagte: „Wir haben Mäuse im Garten! Die kommen, weil die Flüchtlinge vom Islamischen Staat, die die Frau Merkel nach Edingen gebracht hat, Ihr Essen bei uns in den Garten werfen.“

Zustimmendes Nicken bei den anderen Weiber. Eine sagt: „Und die ganzen Vergewaltigungen! Hier wird ja ständig ein Mädchen vergewaltigt. Das sind ja auch diese Islamisten!“

Mir persönlich tut ja dieses Mädchen, das da ständig von Islamisten vergewaltigt wird, sehr leid. Aber gehört habe ich von diesen Vorkommnissen noch nichts. Auch ein drittes Tratschweib hatte davon nichts gehört und fragte: „Wann soll das denn gewesen sein? Hier wohnt doch bloß eine Handvoll Flüchtlinge. Wann haben die denn Essen weggeworfen und Frauen vergewaltigt?“

Und dann folgt die Erklärung für den herrschenden Informationsmangel: „Ja, sowas schreiben die nicht in der Zeitung. Das wird alles untern Tisch gekehrt!“

Untern Tisch! Jawoll, das wird es sein!
Horden von muselmanischen Vergewaltigern liegen auf einem Edinger Mädchen und die Presse, gekauft von links und bezahlt von rechts, wagt nicht, darüber zu berichten.

kumi bekenner

Kumi: https://grafikpolizei.wordpress.com/2016/07/19/bekenner/

Und zur allumfassenden Schuld der Kanzlerin an allem, hat Kumi ebenfalls was gezeichnet:

merkel ist schuld

Kumi: https://grafikpolizei.wordpress.com/2016/06/16/mutti-ist-schuld/

Was lernen wir daraus? Fliesen schreibt man mit einem S und wenn es nicht so gemacht wird, sind entweder unser Labrador oder Frau Merkel und ihre Islamisten schuld daran.

So einfach kann es sein!

Satire

Satire ist eine Kunstform, mit der Personen, Ereignisse oder Zustände kritisiert, verspottet oder angeprangert werden. Typische Stilmittel der Satire sind die Übertreibung als Überhöhung oder die Untertreibung als bewusste Bagatellisierung bis ins Lächerliche oder Absurde.

Üblicherweise ist Satire eine Kritik von unten (Bürgerempfinden) gegen oben (Repräsentanz der Macht), vorzugsweise in den Feldern Politik, Gesellschaft, Wirtschaft oder Kultur.

Lesezeit ca.: 5 Minuten | Tippfehler melden | © Revision: | Peter Wilhelm 19. September 2016

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