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Gottschalk live – ein Reinfall erster Güte

thomasgottschalkJetzt talkt Thomas Gottschalk also im Ersten. Von 19:20 Uhr bis 19:50 Uhr präsentiert das angebliche Multitalent „Gottschalk Live“.
So ganz sicher, ob ich die richtige Sendung schaue, war ich mir gestern nicht. Die HARIBO-Reklame zu Beginn und das buntkarierte HARIBO-Jackett des Protagonisten verwirren mich, vor allem weil die Gästecouch auch voller Kinder sitzt. Es sind dies die Hauptdarsteller des neuen „Fünf-Freunde-Films“ und Gottschalk bemüht sich um sichtlich bemühten Smalltalk mit den Kindern, die oft gar nicht so recht zu wissen scheinen, was der grinsende Onkel da von ihnen will.
Ganz wie Harald Schmidt zeigt Gottschalk dann Bildtafeln mit den Konterfeis Prominenter, macht dazu dumme Witze aus der untersten Schublade des längst verblichenen Heinz Maegerlein und versucht mühsam mit den Kindern einen Pseudo-Talk über Promi-Klatsch.

Zweimal wird die halbstündige Sendung von Werbung und Wetter unterbrochen, beworben werden die Produkte für die Zielgruppe: Alten-Medikamente.
Die erste Sendung am vergangenen Montag kann man durchaus als missglückt beurteilen, sie wirkte wie eine unaufgeräumte Stellprobe mit zuviel Werbung.
Das quittierten die Zuschauer auch sogleich, indem am Dienstag nur noch rund die Hälfte einschaltete. (4,34 Millionen schauten die Premiere, die zweite Sendung am Dienstag wollten hingegen nur noch 2,43 Millionen Menschen sehen.)
Die anvisierte Zielgruppe der 14-49jährigen hingegen fehlte bei den Zuschauern fast völlig. Nur noch 480.000 (rd. 5% Marktanteil) schalteten am Dienstag ein. Damit ist Gottschalk nach nur zwei Sendungen im Tal des Todes der Fernsehunterhaltung angekommen; ein klassischer Fehlstart.

Am Mittwoch durfte noch Anna Netrebko mit ihrem Partner auf die Couch, doch auch hier sind die Diskussionsversuche eher bemüht und wenig unterhaltsam.

 

Bleibt die Frage, wer eigentlich auf die Idee gekommen ist, diesen merkwürdigen Sendeplatz auszusuchen. Da sind selbst die Senioren noch mit Fußpflege und Schnittchenschmieren beschäftigt und die Serienkonkurrenz auf den anderen Kanälen ist groß. Da muss man schon mehr bieten, als den Gute-Laune-HARIBO-Onkel in gebremster Plauderlaune.

Vielleicht kommt so ein Mist dabei heraus, wenn man einen vermeintlich viel zu großen Star nicht wirklich in den Ring des Late-Night-Talks schicken will, wo er sich mit Harald Schmidt und Quatschmacher Stefan Raab messen müsste.

Auf diesem Sendeplatz, in diesem Format jedenfalls, da hat Gottschalk kaum eine Chance zur vortagesschaulichen Institution zu werden. Da wird er abkacken, um es mal heftig auszudrücken; und man kann abwarten bis der ARD was Neues, Besseres einfällt.

Bildquelle: ipernity, Siebbi

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Lesezeit ca.: 3 Minuten | Tippfehler melden | © Revision: 26. November 2012 | Peter Wilhelm 26. November 2012

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