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Fall Mirco: Kopf ab! – Umfrage

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Die Leiche des 10-jährigen Mirco auf Grefrath ist gefunden worden, der Täter ist gefasst!
Diese Nachricht ging gestern als Eilmeldung durch die Presse und heute verfolgen Millionen die Nachrichten, um Neues zu diesem spektakulären Fall zu erfahren.
Schnell werden die Rufe laut, man solle dem Täter den Kopf abschneiden, lebenslängliche Haft sei nicht genug als Strafe.

 

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Doch was ist von solchen Forderungen zu halten? Machen Sie mit bei der Abstimmung!

Schaut man sich im deutschen Rechtsstaat um, so könnte man auf den ersten Blick den Eindruck gewinnen, Steuerstraftaten oder kleine Betrügereien würden härter bestraft, als schwere Verbrechen gegen die körperliche Unversehrtheit anderer Menschen. Das ist zumindest mal die meinung „der Straße“. Wer sich aber die Urteile anschaut, der weiß, daß das nicht stimmt. In Wirklichkeit werden die Delikte Mord und Todschlag sehr hart bestraft. Tatsache ist aber, daß angesichts der Brutalität mancher Tat oder weil sie gegen Kinder, Frauen und Schwache gerichtet war, die Bestrafung bei den Tötungsdelikten, in der Wahrnehmung der Öffentlichkeit, als zu lasch empfunden wird. Gleichzeitig nimmt ein nicht zu unterschätzender Teil der Bevölkerung Straftaten, die einen Eingriff in das Vermögen anderer mit sich bringen, oder Steuervergehen, als Kavaliersdelikt wahr und ist offenbar der Meinung, solange nichts bemerkt wird oder solange Versicherungen oder Banken oder gar der Fiskus das Opfer ist, sei so etwas läßlich.

Demzufolge werden auch die Bestrafungen von Finanzdelikten als zu hart empfunden und in der öffentlichen Meinung schlägt sich das eben so nieder, daß gesagt wird: „Steuersünder sperrt man viele Jahre ein und Kindermörder lassen sie mit einer Fußfessel wieder laufen.“

Besonders laut wird der Ruf nach einer harten Bestrafung, wenn die Tat etwas mit dem Tod eines Kindes zu tun hat, so wie jetzt im „Fall Mirco“. dadurch, daß monatelang unter den Augen der Öffentlichkeit nach dem verschwundenen Jungen gesucht worden ist, steht das alles jetzt in ganz besonderem Licht der Öffentlichkeit. Die Erfahrung lehrt, daß Angeklagte in solchen Prozessen, wie jetzt wohl einer folgen wird, mit einer eher noch härteren Bestrafung zu rechnen haben, als es vielleicht der Fall gewesen wäre, wenn der öffentliche Rummel nicht so groß gewesen wäre.

Aber für den Kindermörder von Grefrath/Wachtendonk kommt vermutlich sowieso nur die lebenslange Strafe und vermutlich sogar die anschließende Sicherheitsverwahrung in Frage.

Dennoch rufen jetzt viele wieder nach der Todesstrafe.

Wie sieht es aus, was ist Ihre Meinung dazu?

{jb_chat}In der Seitenleiste finden Sie eine aktuelle Umfrage zu diesem Thema, bitte stimmen auch Sie mit ab!{/jb_chat}

Bild:Thomas Ihle, Wikimedia, GNU-Lizenz für freie Dokumentation, Version 1.2


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Lesezeit ca.: 3 Minuten | Tippfehler melden | © Revision: 26. November 2012 | Peter Wilhelm 26. November 2012

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