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Ein verflucht schwerer Job

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Letztens sinnierte ich schon einmal nicht unsentimental über meinen verstorbenen Vater. Mir war an dem Tag danach. Gestern erinnerte mich Larko an die Situation, weil er es sich zu einer kleinen Tradition gemacht hat, in der Osternacht den orthodoxen Gottesdienst anzuschauen, obwohl er selbst kein gläubiger Mensch ist, weil aber sein Vater das immer angeschaut hat.

In seinem Blog kommentierten wir ein bißchen hin und her und Larko brachte mich auf ganz eigene neue Gedanken.


Er hat ja keine Kinder und deshalb ist die Erinnerung an den geliebten Vorfahren in eine Richtung gerichtet. Larko erinnerte mich daran, daß das bei mir ja anders ist. Ich habe zwei Kinder und bin ja für die das, was für mich mein Vater war.

Der Gedanke ist schon fast ein bißchen erschreckend für mich und das in mehrererlei Hinsicht.
Als Spätgeborener habe ich meinen Vater immer schon als „alt“ empfunden, bin ich etwa für meine Kinder auch schon so alt? Ich meine, das kann doch gar nicht sein, innen drin bin ich doch noch ganz jung!
Der andere Gesichtspunkt ist weniger lustig. Er beschäftigt sich mit der Frage, ob ich diesem Anspruch überhaupt gerecht werden kann. Passen mir die Schuhe meines Vaters oder sind sie viel zu groß für mich?

Ich erzähle meiner Frau und meinen Kindern immer sehr viel von früher. Das ist ein Anzeichen fortschreitender Alterung wenn man das tut, hat Peter Ustinov einmal gesagt.
Wenn ich aber so begeistert von früher erzähle, stelle ich fest, daß ich doch manches anders mache, als meine Eltern es gemacht haben und einiges wiederum genauso mache.
Vielleicht ist es keine schlechte Idee, wenn ich hingehe und mich noch mehr bemühe, die Methoden meiner Eltern anzuwenden.
Sicher, die Zeiten haben sich geändert und manches kann und muß man heute nicht mehr so machen. So wissen meiner Kinder, woher auch immer, in 26 Sprachen dieser Welt was ein Wichser ist, und das mit 9 und 12 Jahren. Ich glaube ich war bestimmt schon 16 als ich staunend erfahren und begriffen habe, was beispielsweise Schwule anders machen, als Heteros.
Ich sag ja, das waren andere Zeiten.

Aber dennoch: Nur weil die Zeiten moderner und freier geworden sind, muß das ja nicht heißen, daß alle Methoden, Vorgehensweisen und Umgangsformen, die man früher noch so kannte, heute fehl am Platze sind.

So erfüllt es mich beispielsweise mit Stolz, daß ich mit meinen Kindern überall hingehen kann, ohne daß sie mich jemals blamiert hätten. Und ganz froh bin ich, wenn ich sehe, wie höflich und aufmerksam sie sind und mit welchem Respekt sie anderen begegnen.
Vielleicht habe ich ja doch was von meinen Eltern geerbt, etwas, was viel wertvoller ist als Geld und Gold.

So gesehen, bin ich ein sehr reicher Mann.


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Lesezeit ca.: 3 Minuten | Tippfehler melden | © Revision: 26. November 2012 | Peter Wilhelm 26. November 2012

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