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Devolo Home Control Z-Wave seniorengerechtes, barrierefreies Zuhause

Senior Pixabay

In den vergangenen Wochen habe ich mich im Zuge der Recherche für ein neues Buch intensiv mit dem Thema Hausautomatisation (Smart Home) auseinandergesetzt.
Hierbei habe ich für mich verschiedene Systeme (Z-Wave, ZigBee, Eocean usw.) untersucht und bin zu dem Schluß gekommen, daß derzeit nur das Z-Wave-System zukunftssicher zu sein scheint.
Denn wenn man die (noch) recht teuren Module kauft, möchte man die ja auch über einen möglichst langen Zeitraum einsetzen können. Obwohl wir in einer technisch sehr schnellebigen Zeit leben, sieht das doch beim Thema Hausinstallation ein wenig anders aus.
Ein Handy, das weiß heute jeder, ist nach spätestens zwei Jahren unmodern oder vom Nachfolgemodell in den Schatten gestellt worden. Auch die sehr günstig gewordene Unterhaltungselektronik wird von uns meist bereitwillig nach recht kurzer Zeit gegen neue Komponenten ausgetauscht.

Im Falle der Hausautomatisation sieht das aber etwas anders aus. Sind die Komponenten, die nur in die Steckdose gesteckt oder an die Wand gehängt werden, noch vergleichsweise leicht auszutauschen, sieht das bei Komponenten, die in die Schalterdosen in der Wand eingebaut werden, doch etwas anders aus. Hier nach ein paar Jahren alles wieder ändern zu müssen, das wäre eine mit hohen Kosten verbundene Heidenarbeit.
Hier scheint derzeit Z-Wave aber die Nase vorne zu haben. Man darf damit rechnen, daß einmal getätigte Investitionen auch lange erhalten bleiben.

Der Grund, daß Menschen hier recht lange Investitionszyklen haben, liegt einfach darin, daß alles, was mit Hausleitungen zu tun hat, seit Jahrzehnten erprobt und weitestgehend ausgereift ist. Wie Schalter in Wänden, Lampen an Decken und Steckdosen beschaltet und verkabelt werden, weiß jeder Bauelektriker blind. So, wie Wasser- und Stromleitungen usw. in den Wänden verlegt und wie sie angeschlossen werden, ist das Ergebnis jahrzehntelanger Erfahrungen und so lange halten diese Installationen auch für gewöhnlich.
Nehmen wir zum Beispiel die Türklingel. Von jedem Klingelknopf führen zumeist zwei Drähte zur eigentlichen Klingel und dem Trafo. Drückt man den Knopf, klingelt es. Mehr hat man nie gebraucht und das System ist ausgereift.
Als Innovation kamen Verkabelungen mit mehr Drähten, die z.B. auch den Anschluß von Türsprech- und Türvideoanlagen ermöglichten.
Ganz modern macht man das aber heutzutage mit Funktechnik, denn gerade die Verkabelung einer Türöffne-, Klingel- und Türsprechanlage ist besonders in einem Mehrfamilienhaus nicht ohne.

Bei einer entsprechenden Z-Wave-Lösung (passende Komponenten wird es bald geben) müssen Türstation und Wohnungsstation nicht mehr miteinander verkabelt werden. An beiden Punkten reicht es, wenn Strom vorhanden ist, und der kann im Zweifelsfall auch noch aus Batterien kommen.

Es ist also nicht so, daß die bisherige im Grunde recht einfache und mit zunehmender Wohnungszahl immer komplizierter werdende Kabeltechnik überkommen oder nicht mehr zeitgemäß wäre, sondern durch Funktechnik wird die Installation vereinfacht und ist für zukünftige Änderungen offen.

Diese leichte Installierbarkeit, sogar neben und vor allem in Ergänzung bestehender Installationen macht Z-Wave Home Control so interessant.

Und damit ist das System prädestiniert für einen Bereich, der regelmäßig vor allem durch Nachrüstung erarbeitet werden muß: Die Schaffung eines barrierefreien- bzw. seniorengerechten Zuhauses.

Ältere oder in ihrer Beweglichkeit eingeschränkte Menschen können in ganz großartigem Ausmaß von der Z-Wave-Technologie profitieren.
Ohne die Wände aufreißen zu müssen, lassen sich Schalter durch einfachen Ankleben an die Wand in einer niedrigen und damit leichter erreichbaren Position anbringen.
Zum einen ist daran zu denken, Schalter für Rollstuhlfahrer beispielsweise etwas tiefer anzubringen, damit sie ohne Hilfsmittel bedient werden können.
Zum anderen bietet es sich aber an, weitere Lichtschalter beispielsweise an dem Ort anzubringen, wo sich der ältere Mensch am meisten aufhält, sodaß er zum Bedienen der Geräte nicht mehr so oft aufstehen muß.

Wir sind noch nicht alt, haben es aber als sehr bequem empfunden, in der Fernsehsitzecke weitere Wandschalter anzukleben, damit wir von dort das „große“ Licht im Wohnzimmer ausschalten und die indirekte Beleuchtung einschalten können.

Für motorisch weiter eingeschränkte Personen kann dann in weiterer Konsequenz sogar auf die Wandschalter verzichtet werden und eine Z-Wave-Fernbedienung in Griffweite genutzt werden.

Und wo die technischen Grenzen (Anzahl der Tasten) einer Fernbedienung überschritten werden müssen, ist die Bedienung aller Z-Wave-Komponenten auch von einem Tablett-Computer oder Smartphone via Touchscreen möglich.

Um nun technische Geräte via Z-Wave steuern zu können, sind bestimmte Bedingungen seitens dieser Geräte zu erfüllen. Entweder müssen sie einen Z-Wave-Chip beinhalten, was künftig bei immer mehr Geräten der Fall sein wird, oder sie müssen grundsätzlich direkt auf Stromfluß reagieren.
Was damit gemeint ist, möchte ich an einem Beispiel erläutern:

Eine klassische Kaffeemaschine kann mit Wasser, Filter und Kaffeemehl bestückt werden und beginnt nach dem Einschalten Kaffee zu kochen.
In eingeschaltetem Zustand kann sie aber auch in eine Zeitschaltuhr eingestöpselt werden und beginnt dann mit der Kaffeeproduktion, wenn die eingestellte Uhrzeit erreicht ist.
Und damit ist sie auch für den Einsatz in einem Z-Wave-Netzwerk geeignet. Denn statt der Zeitschaltuhr, kann ich eine Z-Wave-Schaltsteckdose verwenden und die Uhrzeitsteuerung der Z-Wave-Zentrale mit der Software überlassen.
Das Kaffeekochen muß nun nicht mehr starr von eine Schaltuhr zu einem immer gleichen Zeitpunkt erfolgen, sondern kann Bestandteil einer Regel oder eines Szenarios in der Haussteuerung sein.
Das mit dem Kaffeekochen findet ja bei einer Schaltuhr immer zum gleichen Zeitpunkt statt. Kann man mal eine Stunde länger schlafen, muß die Maschine den Kaffee eine Stunde lang warm halten. Das macht den Kaffee nicht leckerer und kostet unnötig Energie.
Denkbar wäre daher ein Szenario „Aufstehen“. Dieses Szenario könnte schon das eigentliche Wecken beinhalten. Zur vorgegebenen Zeit wird die Stereoanlage angeschaltet und spielt Musik zum Wecken. Gleichzeitig wird die Heizung im Bad kurzzeitig voll aufgedreht und in der Küche das Kaffeekochen in Gang gesetzt.

Den Zeitpunkt dafür kann man schon abends zuvor planen. Alles geschieht just in time, genau zum richtigen Zeitpunkt.

Aber eben nur, wenn z.B. die Kaffeemaschine auch sofort nach dem Versorgen mit Strom anfängt zu arbeiten.
Und das tun nur herkömmliche einfache Kaffeemaschinen.
Vollautomaten, Padmaschinen oder Kapselautomaten tun das nicht.
Sie kann man zwar auch mit allem Notwendigen bestücken und eingeschaltet in eine Zeitschaltuhr oder Funksteckdose einstecken, jedoch reagieren sie nach dem Einschalten der Stromzufuhr nur mit einem Hochfahren des Systems bzw. mit der Warmwasserzubereitung.

Man sieht: Es ist erforderlich, daß die zu steuernden Geräte auch via Stromzufluß so gesteuert werden können, daß sie das gewünschte Ergebnis bringen.
Selbst Geräte, die via LAN oder WLAN ins Heimnetzwerk eingebunden sind, wie Smart-TVs, können über sogenannte virtuelle Module über Z-Wave gesteuert werden, selbst wenn sie keinen Z-Wave-Chip enthalten. In das so genannte virtuelle Modul in der Zentralensoftware kann man nämlich die wichtigsten Steuerbefehle der TV-Fernbedienung einprogrammieren und dann per Z-Wave die Funktionen der Fernbedienung steuern. Jedoch muß der Fernsehapparat dafür auch das entsprechende Power-ON oder Wake-up-Kommando verstehen, sonst bleibt er stur im Standby-Modus und muß erst mit der richtigen Fernbedienung eingeschaltet werden, bevor Z-Wave die Steuerung übernehmen kann.
Damit das alles möglich wird und Geräte auch ohne Z-Wave-Chip gesteuert werden können, müssen sie aber die Bedingung erfüllen, daß sie bei Power-On mit der erwarteten Funktion antworten, und es müssen die Hersteller die entsprechenden Steuerbefehle zugänglich machen.

Das werden immer mehr Hersteller tun und es wird auch immer mehr Geräte mit Z-Wave-Vorbereitung auf den Markt kommen.
Für ein seniorengerechtes Zuhause haben wir schon Wandschalter, Fernbedienungen, Schaltsteckdosen und Switch-Relais. Es folgen bald Türsprechstationen, Kameras und weitere Komponenten, die es möglich machen, eine Wohnung oder ein Haus im Bereich der Elektroinstallation seniorengerecht und barrierefreier zu machen. Und das ohne große bauliche Veränderungen, ohne Kabelschlitze und ohne Dreck.


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In dieser Rubrik schreibe ich über Elektronik und Gadgets, über meine Experimente mit dem Raspberry Pi, Apple-Computer, iphone und über das weite Feld der Hausautomatisiserung.

Lesezeit ca.: 9 Minuten | Tippfehler melden | © Revision: 11. Juni 2016 | Peter Wilhelm 11. Juni 2016

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