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Da fühlt sich jemand ertappt

Jetzt geht das wieder los! Mein neuestes Buch ist ja seit Anfang September auf dem Markt und so allmählich verbreitet es sich. Mittlerweile haben sich auch die Nachbarn ganz augenscheinlich mit druckfrischen Exemplaren versorgt.

Wer meine Bücher noch nicht kennt (warum eigentlich?), dem sei kurz erläutert: Es handelt sich um humoristische Familiengeschichten. Hierbei bildet meine Familie und eine Vielzahl fiktiver Personen den Handlungsrahmen für meine Satiren.
Ich bin inzwischen zum zweiten Mal verheiratet, vielleicht 6 oder 7 mal umgezogen und habe so viele Beziehungen gehabt, dass es eine ganze Reihe von Leuten gibt, die als Vorlage für die geschilderten Personen in Frage kämen.

Mir ist aber aufgefallen, dass Leute, die ich ganz genau beschreibe, bei denen ich Dialoge wortwörtlich wiedergebe, sich nie wiedererkennen. So z.B. eine Frau aus unserer Nachbarschaft, die in meinen Geschichten eine immer wiederkehrende Rolle spielt. Nahezu alles was ich über sie schreibe, ist fast 1:1 aus dem wahren Leben gegriffen. Diese Frau ist so urkomisch, dass ich gar nichts hinzuerfinden muss.
Sie hat das Buch gelesen und versichert mir heute freudestrahlend, sie fände ja diese erfundene Nachbarin ganz besonders lustig. Da hätte ich aber schon ziemlich übertrieben und sowas gäbe es ja in Wirklichkeit gar nicht.

In einem anderen Fall habe ich ein Ehepaar komplett erfunden. Denen dichte ich in meinen Geschichten so allerlei dämliches Verhalten an und spare nicht an Übertreibung und Überzeichnung. Merkwürdigerweise fühlen sich gleich mehrere Ehepaare aus unserem Bekanntenkreis angesprochen und bilden sich ein, ich hätte ausgerechnet sie und nur sie damit gemeint.

Da mir dieses Phänomen aber bekannt ist, nehme ich inzwischen überhaupt gar keine Rücksicht mehr auf real existierende Personen. Es dreht sich ja jeder seine Sichtweise sowieso so, wie er es will.

Manchmal denke ich, dass die sich nur ertappt fühlen. Mir geht es ja gar nicht darum, wirkliche Personen zu schildern, die real handeln. Sondern mir geht es um das Spannungsverhältnis von Mann und Frau, zwischen Eltern und Kindern und um gesellschaftliche Vorkommnisse, die ich nur in einen gemeinsamen Kontext stelle, um eine gewisse Stringenz zu erzielen.

Wenn dann aber jemand, den ich überhaupt nicht als Vorlage ‚benutzt‘ habe, sich hinterher ausgerechnet mit einem besonders dämlichen und überzeichneten Verhalten identifiziert, lässt das doch tief blicken. Mindestens genauso tief, wie diejenigen Ignoranten, die sich nicht wiedererkennen.


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Lesezeit ca.: 3 Minuten | Tippfehler melden | © Revision: 16. Juli 2013 | Peter Wilhelm 16. Juli 2013

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