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Contentklau der besonderen Art

Manchmal fasse ich mich an den Kopf, um zu prüfen, ob ich Fieber habe und halluziniere, oder ob das was um mich herum geschieht alles wirklich so passiert.

Auf der Welt passieren tagtäglich Millionen von Ereignissen. Die meisten sind klein und unbedeutend, sodaß man gar nicht oder allenfalls im Familienkreis darüber redet. Andere Dinge erscheinen einem bedeutsamer und man möchte es mehr Leuten erzählen. Manche machen aus dem Berichten über Neuigkeiten einen Beruf. Sie sind dann beispielsweise Journalist. Nun ist es aber so, daß kein Journalist dieser Welt Nachrichten und Neuigkeiten erfindet, sondern er berichtet nur darüber. Seine Quellen können mannigfaltig sein. Er kann selbst dabei gewesen sein, er kann es von Augenzeugen erfahren haben, er kann es aber auch irgendwo gelesen haben.
Meistens lesen Journalisten Neuigkeiten in anderen Zeitungen, vor allem aber in den Tickermeldungen der Nachrichtenagenturen. Heute lesen sie vieles auch im Internet.

Ja, und dadrüber wird dann etwas geschrieben. Nun ergibt es sich aber oft, daß Berichte sich ähneln. Sie ähneln sich umso mehr, als sie über reine Fakten berichten und keine Hintergründe beleuchten. Klaus-Jürgen Wussow ist gestorben, darüber wurde viel berichtet. Nun hat aber dieser Wussow ein Leben geführt, das viele möglicherweise interessante Nebenaspekte bietet, die man in seine Berichterstattung einfliessen lassen kann.
Anders sieht das aus, wenn beispielsweise über den heise-Ticker eine Meldung hereinkommt, daß die Firma XYZ dieses oder jenes Produkt auf den Markt gebracht hat. Selbst bei einer so ausdrucksstarken Sprache wie der deutschen Sprache, fällt es einem da oft schwer, die vielleicht 12 Fakten, die es da zu berichten gibt, auch noch in eigene Worte zu kleiden.

In schöner Regelmäßigkeit berichte ich ja hier über meine Lust und meinen Frust beim Umstieg auf Linux. Immer wieder schreibe ich auch über die Programme die Google bereitstellt, vor allem dann, wenn von Google endlich mal wieder etwas Neues für Linux kommt. Über solche Sachen lasse ich mich durch den Google-Alert und meine Feeds informieren und suche auch sonst im Web danach.

Jetzt am Wochenende war es wieder soweit. Google brachte den Google-Desktop für Linux heraus. Davon habe ich via YiGG erfahren, weil dort die Seite http://www.woschod.de (Das Rote Blog – Sozialismus 2.0) über dieses neue Programm berichtete. Ich habe mir dann das Programm heruntergeladen und installiert. Im Wesentlichen fand ich die Ausführungen von woschod.de hinsichtlich des Programms an sich, des Funktionsumfangs und der Bedienung bestätigt und habe dann ebenfalls in meinem Weblog darüber berichtet.

In eigenen Worten gab ich das wieder, was ich beim „Roten Blog“ gelesen und selbst ausprobiert habe. Da ich den Artikel des Sozialismus-Blogs als Grundlage für meinen Artikel verwendet habe, habe ich das auch ordnungsgemäß in meinem Quellenverzeichnis angegeben. Das ist für Autoren und Journalisten etwas Selbstverständliches und genauso selbstverständlich ist es, daß letztlich bei solchen Nachrichten über Neuigkeiten alle mehr oder weniger das Selbe berichten.

Wiegesagt, es geht um ein altes längst bekanntes Programm von Google, das es jetzt auch für Linux gibt. Ob in der reinen Berichterstattung über die Funktionen eines Programmes und seine Anwendbarkeit überhaupt eine ausreichende Schöpfungshöhe erreicht werden kann, bleibt ohnehin fraglich.

Ich denke, wenn man irgendwo im Web von einer bestimmten Software erfährt und dann etwas darüber schreibt und dann auch noch die Stelle, wo man davon erfahren hat, als Quelle angibt, hat man nun wirklich genug getan.

Für das „Rote Blog -Sozialismus 2.0“ ist das aber nicht genug.
Der Autor beklagt sich öffentlich und verwendet die Überschrift: „Einfach mal einen Artikel abschreiben“ und führt dann aus, daß er zwischen meinem und seinem Artikel große Ähnlichkeiten feststellt. Klar, das stellt ja auch niemand in Abrede, denn zum einen habe ich seinen Artikel als Informationsquelle genommen und zum anderen auch als solche in meinem Quellenverzeichnis angegeben.
So muss der Autor dann auch einlenken, indem er weiter schreibt:

Ich will 3-Bein hier nicht vorwerfen, einfach bei mir abgeschrieben zu haben, das ist in der Tat nicht so.

Ja, was will er denn dann?

In einer Tabelle stellt er dann akribisch seine und meine Sätze nebeneinander, beweist dadurch letztlich nur, daß ich eben doch nicht bei ihm abgeschrieben habe, sondern daß wir nur über dasselbe geschrieben haben. Die einzigen identischen Passagen ergeben sich daraus, daß er ebenfalls nur zitiert und ich diese Zitate übernommen habe.

Für mich sieht das eher so aus, als habe da jemand Web 2.0 falsch verstanden. Waren es nicht die Sozialisten, die uns alle gleichmachen wollten und der Meinung sind, alles gehöre allen? Soll das jetzt bei reinen Informationen nicht mehr so sein. Was ist wenn demnächst ein neues Eingabemedium für Computer erfunden wird. Darf dann auch nur ein einziger darüber schreiben und alle anderen, die davon erfahren, müssen schweigen?

Web 2.0 lebt doch unter anderem davon, daß Inhalte wieder aufgegriffen und weiterverbreitet werden. Das kann man auf vielfältige Weise tun: Man kann jemanden zitieren, man kann einen Trackback auf bestimmte Artikel setzen, man kann in seinem Artikel Bezug auf die Ursprungsnachricht nehmen, man kann unter seinen Artikel „via xyz“ schreiben oder eben in einem Quellenverzeichnis zentral auflisten, was man woher hat. Ich mach das mal so, mal so, wie es mir gerade in den Kram passt, aber ich mache es immer.
Damit die arme rote Seele aber ihren Frieden finden kann, habe ich den reinen Hinweis in meinem Quellenverzeichnis jetzt auch noch auf seine Seite verlinkt. Mehr kann man nicht tun.


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Deshalb stehen rund 2.000 Artikel in dieser Rubrik hier. Nach und nach, so wie ich die Zeit finde, räume ich hier auf.

Lesezeit ca.: 6 Minuten | Tippfehler melden | © Revision: 15. März 2015 | Peter Wilhelm 15. März 2015

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