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Xavier Naidoo, NDR steht unter Beschuss

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Noch vor wenigen Tagen rechtfertigte NDR-Unterhaltungschef Thomas Schreiber die Entscheidung, den Mannheimer Xavier Naidoo als Interpret des deutschen Beitrags zum Eurovision Song Contest (ESC) zu schicken, mit den Worten: „Xavier Naidoo steht für Toleranz allen Lebensentwürfen gegenüber, die es in dieser Republik gibt.“
Dabei wird dem Mannheimer schon länger von bösen Zungen unterstellt, er sei homophob und fremdenfeindlich.

„Xavier Naidoo steht für Toleranz allen Lebensentwürfen gegenüber, die es in dieser Republik gibt.“

Nach Bekanntwerden der Teilnahme von Xavier Naidoo entflammte auf Twitter und in Facebook ein massiver Shitstorm. Es wurde sogar eine Petition gegen Naidoos Teilnahme am ESC gestartet.

Doch am Wochenende dann die Hammermeldung: Der NDR knickte ein, beugte sich dem öffentlichen Druck und beeilte sich Rechtfertigungspolitik zu betreiben. Rechtfertigung für die Entscheidung Naidoo ausgewählt zu haben, Rechtfertigung für die Tatsache, daß man das Publikum über den Interpreten nicht abstimmen lassen wollte, ja und letztendlich auch Rechtfertigung dafür, es nun am Ende doch nicht so zu machen wie vorher mit allen Rechtfertigungen beschlossen.

Am vergangenen Wochenende knickte der NDR trotz aller Rechtfertigung dann doch unter dem öffentlichen Druck ein und gab bekannt, dass Xavier Naidoo nicht zum ESC fahre. Er sei zwar weiterhin davon überzeugt, dass der Sänger weder rassistisch noch homophob sei, betonte NDR-Unterhaltungschef Thomas Schreiber. Doch die Wucht der Diskussion habe ihn überrascht und könnte dem ESC ernsthaft schaden. Naidoo selber erklärte bei Facebook, der Rückzug sei eine einseitige Entscheidung des Senders gewesen.
ARD kritisiert einsame Entscheidung des NDR

Er sei zwar weiterhin davon überzeugt, dass der Sänger weder rassistisch noch homophob sei, betonte NDR-Unterhaltungschef Thomas Schreiber.

Meedia berichtet:

Offenbar hat der NDR im Alleingang gehandelt – was bei der ARD für massive Missstimmung sorgt. ARD-Programmdirektor Volker Herres distanzierte sich in der Welt am Sonntag öffentlich vom NDR: „Die Nominierungsentscheidung liegt beim NDR, der den ESC allein verantwortet und in das ARD-Gemeinschaftsprogramm einbringt.“ Schon mit der Entscheidung, Naidoo überhaupt zum ESC zu schicken, sei er nicht einverstanden gewesen. „Xavier Naidoo hat mehrfach Äußerungen getätigt, die man nicht gutheißen kann und missbilligen muss“, so Herres weiter. Ob ihn das als begnadeten Künstler für eine Teilnahme am ESC disqualifiziere, sei eine Frage, die man kontrovers diskutieren müsse. „Ich hätte es begrüßt, wenn diese Diskussion ARD-intern hätte geführt werden können, bevor mit der Nominierung Fakten geschaffen wurden. So ist das alles sehr unglücklich gelaufen.“

ESC-Legende, der Journalist Jan Feddersen, sieht das anders: „Für den ESC ist der Rückzug Xavier Naidoos ein krasser Rückschritt. Die allermeisten Pop-Musiker aus Soul, HipHop, Funk, Rock oder Elektro haben sich mit diesem Mannheimer solidarisiert, haben gesagt, Naidoo sei weder Rassist, noch homophob oder rechtsradikal.“

Wie die Welt am Sonntag weiter berichtet, will die ARD in Kürze bekanntgeben, wie es weitergehen soll. Einen nochmaligen Alleingang des NDR m Bezug auf den ESC wird Volker Herres wahrscheinlich zu verhindern wissen.

Quelle der Meldung: Meedia

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Lesezeit ca.: 3 Minuten | Tippfehler melden | © Revision: 26. November 2015 | Peter Wilhelm 26. November 2015

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