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Ungeplanter Erfolg: 7 Erfindungen, die per Zufall entstanden sind

Ungeplanter Erfolg: Sieben Erfindungen, die per Zufall entstanden sind

Manche Erfindungen sind geplant und es wird gezielt nach Lösungen gesucht. Es gibt aber auch Erfindungen, die durch reinen Zufall entstanden sind. In diesem Beitrag stellen wir Ihnen sieben Erfindungen vor, die es ohne den Faktor Glück vielleicht nicht geben würde.

Vaseline – Das Glibberzeug vom Ölbohrturm

Robert Chesebrough handelte mit Kerosin, aber das Geschäft lief schlecht und er stand vor dem Bankrott. Deswegen hat er sich nach weiteren Geschäftsbereichen umgesehen und stieg in den Handel mit Erdöl ein.
An den Bohrgestängen befand sich eine glibberige Masse. Sie verstopfte zum Unmut der Arbeiter die Pumpen, allerdings haben sie durch Zufall auch herausgefunden, dass Wunden damit schneller heilen, wenn man sie mit damit behandelt.
Chesebrough nahm mehrere Proben des Abfallprodukts mit. Im Jahre 1870 gelang es ihm, den Grundbestandteil zu extrahieren und er stellte die erste Vaseline her. Am Anfang nannte sich der Stoff noch Petroleumgallert oder auf Englisch Petroleum Jelly.

Reifen – Der Gummi auf der Herdplatte

Wäre dem Amerikanischen Erfinder Charles Nelson Goodyear seine Mischung aus Schwefel und Kautschuk nicht auf die heiße Herdplatte gefallen, hätten wir heutzutage ein Problem mit den Transportmitteln.
Kautschuk hat die ungünstige Eigenschaft, bei Kälte brüchig und bei Hitze weich und klebrig zu sein. Goodyear hat nach einer Methode gesucht, den Kautschuk so mit anderen Materialien zu mischen, dass er gegen Temperaturen unempfindlich wird.
Seine Kautschuk-Schwefel-Mischung fiel ihm aus Versehen auf eine heiße Herdplatte. Dabei kam eine elastische Substanz heraus, die wir heute als Gummi kennen. Was Goodyear damit im Endeffekt per Zufall erfunden hat, ist gemeinhin als Vulkanisation bekannt.

Penicillin – Das offene Fenster

Hätte Alexander Fleming im Jahre 1928 sein Fenster geschlossen, dann gäbe es vielleicht eines der wichtigsten Medikamente des vorherigen Jahrhunderts nicht. Die Rede ist natürlich vom antibiotischem Penizillin. Fleming experimentierte mit Eitererregern und bevor er in den Urlaub ging, vergaß er, das Fenster in seinem Labor zu schließen. Auf diese Weise gelangten Pilzsporen des Pilzes Penicillium in das Labor und sie wiederum töteten die Bakterienkultur ab.
Ob man das als Entdeckung oder Wiederentdeckung bezeichnen möchte, wird ebenfalls diskutiert. Im Jahre 1874 wurde der hemmende Effekt auf das Wachstum von Bakterien bereits vom Chirurgen Theodor Billroth erkannt.
Heutzutage gibt es schon einige Bakterienstämme, die gegen das Antibiotikum resistent sind. Dennoch wird Penizillin weltweit immer noch erfolgreich eingesetzt.


Porzellan – lange streng geheim

Im Kaiserreich China wurde Porzellan schon seit dem Jahre 620 hergestellt. Das Verfahren wurde damals aber geheim gehalten und eine Herstellung fand in Europa erst 1000 Jahre später statt.

Sachsens Kurfürst August der Starke wollte mehr Gold haben und Johann Friedrich Böttger versuchte, Silber in Gold umzuwandeln. Im Zuge dieser Versuche wurden Wasser, Quarz sowie Tonerde mit Feldspat gemischt. Das Konstrukt hat Böttcher gebrannt und das Ergebnis ist als Europäisches Hartporzellan bekannt.

Am 6. Juni 1710 wurde in der Albrechtsburg zu Meißen die erste Produktionsstädte für europäisches Hartporzellan eingerichtet. Meißner Porzellan ist bis in die heutige Zeit bekannt. Porzellan wird übrigens auch weißes Gold genannt.

Eis am Stiel – Der wahrscheinlich leckerste Zufall aller Zeiten

Eigenen Angaben zufolge war Frank Epperson lediglich elf Jahre alt, als er 1905 ein Glas Limonade mit Löffel im Freien vergessen hatte. Über Nacht ist die Limonade gefroren und es entstand das erste überlieferte Eis am Stiel. Im Jahre 1923 hat er dann die Idee patentieren lassen.

Sein Eppsicle Ice Pop wurde später zu einem Popsicle. Das ist bis zum heutigen Tag ein geschützter Markenname für ein gewisses Wassereis.

Roulette – Dem Mann war angeblich langweilig

Der französische Mathematiker Blaise Pascal soll angeblich roulette aus Langeweile erfunden haben, um sich seine Zeit in einem Kloster zu vertreiben. Das stimmt aber nicht, sondern ist ein häufiges Missverständnis. Er hat im Jahre 1658 Histoire de la roulette und Suite de l‘histoire de la roulette geschrieben, aber die Werke drehen sich nicht um das Spiel Roulette, sondern um Zykloide, die in Frankreich ebenfalls Roulette genannt werden.
Stattdessen haben anscheinend die Italiener im 17. Jahrhundert das Große Roulette mit 38 Zahlen erfunden. Das sind die 00, die 0 und die Zahlen 1 bis 36. Der Ursprung des Spiels Roulette ist wohl im Rad der Fortuna aus dem Mittelalter zu finden.


Mikrowelle – eigentlich Mikrowellenherd

Percy Spencer hat per Zufall beim Bau von Radaranlagen entdeckt, dass sich Nahrung mithilfe von Mikrowellenstrahlung erwärmen lässt. Genauer genommen ist ein Schokoriegel in seiner Tasche geschmolzen.
Vor ihm hatten das Phänomen angeblich schon andere beobachtet. Er aber verstand, welches Potenzial sich hinter der Entdeckung verbarg. Popcorn war die erste Nahrung, die mithilfe eines Mikrowellenherds gezielt zubereitet wurde. Popcorn aus der Mikrowelle ist in Nordamerika immer noch sehr beliebt.

Bildquellen

  • medizin-pixapay: pixabay

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Lesezeit ca.: 5 Minuten | Tippfehler melden | © Revision: 17. September 2020 | Peter Wilhelm 17. September 2020

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