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Träume – unsere nächtlichen Begleiter

Ich renne weg. Immer schneller, habe Angst. Etwas verfolgt mich. Oder jemand? Ich weiß nur, dass es gefährlich ist und ich um mein Leben fürchten muss. Und dann sehe ich ihn plötzlich: Einen Flamingo mit Hut!

Ich wache auf und bin verwirrt. Der Traum hinterlässt ein komisches Gefühl und gleichzeitig die befriedigende Gewissheit, dass es eben nur ein Phantasiegespinst war. Dann gleite ich zurück in den Schlaf – diesmal traumlos.

Wir tun es jede Nacht. Manchmal erinnern wir uns daran, manchmal nicht. Manchmal sind unsere nächtlichen Ausflüge in die Traumwelt furchteinflößend, manchmal erwecken sie Sehnsüchte – und ab und zu sind sie völlig verrückt. Was im Körper während des Träumens passiert, beschäftigt Forscher schon seit Anfang des 19. Jahrhunderts. Auch ich frage mich regelmäßig, woher meine Träume eigentlich kommen. Die Grenze zwischen tatsächlichen Fakten über Träume und spirituelle Deutungen ist dabei nicht immer eindeutig und oft unscharf. Doch was steckt nun eigentlich hinter unseren nächtlichen Träumereien und wie entstehen sie?

Nachts arbeitet das Gehirn weiter und der Körper schläft

Vereinfacht gesagt verarbeitet das Gehirn, während wir schlafen, die Erlebnisse des Tages. Daraus entstehen Träume, und zwar vier bis fünf jede Nacht. Untersuchungen ergaben, dass wir in den sogenannten REM-Phasen unseres Schlafes träumen (von engl. Rapid Eye Movement, weil sich in dieser Phase unsere Augen trotz geschlossener Lider sehr schnell bewegen). Was wir träumen, ist dabei fast immer einzigartig. Brigitte Holzinger, Leiterin des Instituts für Bewusstseins- und Traumforschung, erläutert: „Träume sind Gefühle in bewegten Bildern dargestellt.“ Sie erklärt, dass starke Gefühle der Motor der Träume seien, allerdings meist kein Eins-zu-eins-Abbild des Erlebten darstellen würden. Stattdessen würde Erlebtes surreal abgewandelt.

Ein anderer psychologischer Ansatz besagt, dass Träume für die Gehirnentwicklung und -reifung verantwortlich sind. Anhänger dieser Theorie verweisen darauf, dass bei Neugeborenen die REM-Phasen besonders stark ausgeprägt sind.

Traumdeutung als Hilfe

Astrologen, Spirituelle und in unseren modernen Zeiten natürlich auch zunehmend Psychologen versuchen der Bedeutung von Träumen auf die Spur zu kommen. Ein großer Teil der Traumforschung beschäftigt sich speziell mit der Traumdeutung, denn viele Kulturen werten Träume als Schlüssel zum Verständnis der eigenen Seele. Träume sind schließlich häufig Hinweise auf Wünsche, Sehnsüchte und Ängste des Träumenden.

So verwundert es kaum, dass viele Menschen bei Problemen hoffen, Traumdeutung könne ihnen weiterhelfen: Sei es bei Beziehungsproblemen oder einem immer wiederkehrenden Alptraum. Die Seite Questico bietet Beispiele für typische Traumsymbole und ihre Bedeutung. Allerdings ist die Auswahl an Traumsymbolen dort natürlich begrenzt und solche Traumsymbol-Erklärungen können nicht die individuellen Erfahrungen jedes Lesers berücksichtigen. Wer wirklich eine ausführliche Analyse seiner Träume wünscht, der sollte daher die Hilfe eines Traumdeuters bzw. eines darauf spezialisierten Psychologen in Anspruch nehmen.

Zur Gänze ausdeuten lassen sich Träume jedoch meist nicht – und so bleiben sie ein Mysterium. Vielleicht bringt die Hirnforschung mit der Zeit etwas mehr Licht ins Dunkel der Träume.


Bildrechte: Flickr Dreamcatchers Ashleigh Nushawg CC BY 2.0 Bestimmte Rechte vorbehalten

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Lesezeit ca.: 4 Minuten | Tippfehler melden | © Revision: 6. Juli 2020 | Thomas von Görditz 6. Juli 2020

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