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Thomas Al-Kaida Edison und der Caremashinedriver

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Wenn ich die aktuelle Berichterstattung verfolge, drängt sich mir der Eindruck auf, als habe man alle Warnzeichen der Vergangenheit völlig ignoriert und beeile sich jetzt, alles auf einmal nachzuholen.

Das Wort Feinstaub hatte ich bislang überhaupt nicht gehört. Staub, ja den kenne ich, aber Feinstaub?
Vor allem die bei Journalisten so beliebte Pluralform „Feinstäube“ war mir völlig ungeläufig.
Ich meine, Staub ist doch immer sehr klein, so klein, daß man ihn normalerweise nicht sieht. Erst wenn sich einiges an Staub angesammelt hat, dann bemerkt man ihn. Wäre er nicht so klein, würde man ja jedes einzelne Staubkörnchen hereinkommen sehen.

„Ey, du Staubkorn, bleib draußen!“, würde man sagen und vermutlich hätte schon irgendjemand etwas erfunden, das diese einzelnen Staubkörner irgendwie abschießt oder so.
Staubfäden sind wie die Typen, die bei uns vor dem Dönerladen herumlungern. So einen einzelnen nimmst du gar nicht wahr, erst wenn es mehrere sind, wird es lästig.


In Diskotheken soll die Feinstaubbelastung ja besonders hoch sein, sagt unsere besorgte Regierung. Meine Güte, das hätte ich überhaupt nicht gedacht. In Diskotheken!
Wo kommt denn da der ganze Feinstaub bloß her? Da fährt doch niemand mit einem Dieselauto herum.
Vielleicht liegt es an der Musik! Wenn da viel Musik gespielt wird, bei der sich die jungen Leute schütteln und vor allem ihre Köpfe hin und her werfen, dann löst sich dieser ganze Staub bestimmt aus ihren Haupthaaren.
Die jungen Leute nehmen heute doch alle dieses GEIL GEL, dieses klebrige Glibberzeug, um sich zu stylen. Wir haben ja früher nur einen Stielkamm und ein bißchen Wasser gebraucht und bei uns hat das auch nicht stylen, sondern aufbretzeln geheißen. Und ich bin mir sicher, daß es früher in Ullis Tanzbude keinen Feinstaub gab.
Ich meine, da hat ja noch Konrad Adenauer regiert und der hätte es dem Feinstaub einfach verboten, in die Tanzlokale zu kommen.

Schuld ist also einerseits die sozial-liberale Koalition, die wir unter Willly Brandt und Helmut Schmidt (Bergedorf) hatten. Damals muß das mit diesem ekligen Feinstaub losgegangen sein, denn die waren doch so lasch, sagt man.

Heute hat die Regierung ja gar keine Macht mehr. Gefordert ist also die Haarpflege- und Shampoo-Industrie. Die müssen endlich etwas herstellen, das die Partikel auf dem Kopf festhält und verhindert, daß es beim Tanzen und Schütteln in der Disco herumfliegt.

Die Regierung trägt ja sowieso nie an etwas Schuld. Das waren immer die Umstände. Und gerade jetzt, wo man eine große Koalition hat, kann man immer prima alles auf den anderen Koalitionspartner schieben.

Man kann natürlich auch nicht sagen, daß die Regierung gar nichts macht. Jetzt will der Koalitions-Erzengel, Herr Gabriel, die Glühbirnen verbieten. Das hat er bei den Australiern gesehen.
Die leiden ja, da unten auf der südlichen Halbkugel schon seit bestimmt 20 Jahren am allermeisten unter den klimatischen Veränderungen. Glutheiße Sommer, noch heißere Winter und immer alles schön umgekehrt, also ganz anders als bei uns.
Ja wirklich, die Australier haben Sommer, wenn bei uns Winter ist! Ich vermute ja, daß das daran liegt, daß das alles mal Engländer waren und so. Die Engländer sind ja dafür bekannt, immer alles ein bißchen anders zu machen, als wir. Man muß sich ja nur mal ankucken, auf welcher Straßenseite die fahren!
Aber gut, denen bleibt ja auch gar nichts anderes übrig, die meisten Autos haben in England das Steuer auf der falschen Seite, da ist es dann vielleicht praktischer, wenn man auch noch auf der anderen Seite der Straße fährt.
Neulich kam mir hier unsere große orangefarbene Kehrmaschine entgegen. Die fuhr auch auf der falschen Straßenseite und der Fahrer saß auch verkehrt. Ich habe ihm gewunken und zugerufen: „Good morning Mr. Caremashinedriver!“
Er hat mich aber nur ganz blöd angeschaut, vermutlich hat er mich nicht verstanden, die Maschine ist ja auch sehr laut.

Nee, ist aber wirklich wahr. Die Australier waren fast alle mal Engländer. Die Engländer haben früher irgendwann mal aussortiert. Die ganzen Verbrecher haben die nach Australien geschickt und die ganzen Blöden nach Amerika.

Ja und jetzt sind die Australier darauf gekommen, daß es klug sei, die Glühbirne zu verbieten.
Thomas Al-Kaida Edison hat die ja erfunden. Dieser Verbrecher!
Auch ein Amerikaner, merkt ihr was?

Und Herr Gabriel und seine Kollegen wollen jetzt auch bei uns die Glühbirnen verbieten. Die strahlen nämlich fast 90% Wärme ab und verbrutzeln den ganzen Strom, den sie verbrauchen um heiß zu werden, statt zu leuchten.
Solche Energiesparlampen sind da viel besser. Die brauchen nur ein Achtel Strom, leuchten genauso hell, kosten ein Schweinegeld und gehen genauso schnell kaputt. Bei uns zumindest.

Ich finde das ja gut, daß die Regierung uns jetzt die Glühbirnen verbieten will. Wenn es da etwas Besseres gibt, das besser mit der Energie umgeht, warum nicht?
Aber irgendwie paßt das alles mal wieder nicht ganz zusammen. 80% der Beleuchtungsenergie wird nämlich im öffentlichen Bereich verbraucht, für die Straßenbeleuchtung, die Beleuchtung von Schulen, Behörden und Kanzlerämtern.
Und dann habe ich jetzt gelesen, daß ein Drittel der bundesweiten Straßenbeleuchtung noch auf dem technischen Stand der 60er Jahre ist.
Wenn die uns die Glühbirnen verbieten, also uns, die wir nur 20% des Beleuchtungsstroms verbrauchen, machen die dann auch in alle öffentlichen Fassungen neue Birnen rein?

Ein Arbeitsloser würde 6 Millionen Jahre brauchen, um alle öffentlichen Glühbirnen auszuwechseln. Und das müßten irgendwelche neuen Leute machen, denn habt ihr schon mal einen öffentlichen Hausmeister gesehen, der Glühbirnen wechselt? Schulhausmeister zum Beispiel. Schulhausmeister ist wie Papst. Oder vielleicht doch nicht, der Papst arbeitet bestimmt irgendwas. Der schreibt ja viel und ob Hausmeister schreiben können, kann man oft bezweifeln. Mir sagte mal einer, daß diejenigen, die vom Müllwagen hinten immer runtergefallen sind, als Hausmeister bei den Schulen eingesetzt werden. Die Stadt wirft ja niemanden raus.

Also wenn ein Arbeitsloser 6 Millionen Jahre bräuchte, dann würden 10 Arbeitslose 600.000 Jahre brauchen. 1000 Arbeitslose bräuchten 6.000 Jahre, aber das ist immer noch zu lang, dann gibt es wahrscheinlich keinen Strom mehr oder man hat sich doch wieder auf die Atomenergie besonnen und es kommt gar nicht mehr darauf an.
100.000 Arbeitslose bräuchten immer noch 60 Jahre. Ah, wir nähern uns einer brauchbaren Zahl: 2 Millionen Arbeitslose würden 3 Jahre brauchen! Das ist doch ein überschaubarer Zeitraum.
Die anderen zwei Millionen Arbeitslosen könnten dann die ganzen benötigten Energiesparlampen herstellen und verpacken.

Thomas A. Edison war also gar nicht blöd, denn im Grunde hat er uns das Ende der Massenarbeitslosigkeit beschert.

Ist doch auch mal was, oder?


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Lesezeit ca.: 7 Minuten | Tippfehler melden | © Revision: 26. November 2012 | Peter Wilhelm 26. November 2012

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