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ServiceWüste

Servicewüste – Hotel in Dresden

zahnpasta

Doppelzimmer kassiert, aber nur Einzelzimmer angeboten.

Wenn man alleine in ein Hotel kommt, bekommt man kein Doppelzimmer.

Also, wenn man verreist, hat man für gewöhnlich das Problem, daß man am Zielort seiner Reise einen Platz zum Schlafen braucht.
Da ich nun nicht in der deutschen Stadt eine liebe Tante mit Gästezimmer oder einen notgeilen weiblichen Fan habe, wo ich übernachten könnte, muß ich immer ins Hotel.

Außer in Böblingen, da hätte ich eine notgeile Tante, aber da will ich auch nicht hin.

Wenn ich ins Hotel gehe, dann buche ich immer ein Doppelzimmer. Das mache ich, weil ich gerne etwas mehr Platz hätte. Ich bin groß, umfangreich und mag keine kleinen, engen Räume.
Außerdem neige ich dazu, mich nachts im Bett herumzuwälzen.

Jetzt war ich vorletztes Wochenende in Dresden. Das Doppelzimmer hatte ich schon vorbestellt und auch im Voraus bezahlt.
Doch an der Rezeption des Hotels wurde ich mit einer arroganten Höflichkeit empfangen, die in etwa einer mittelgroßen deutschen Behörde im Bereich der Justizverwaltung entspricht.

„Sie reisen alleine?“

Ich nicke. Zack habe ich den Zimmerschlüssel und bekomme noch die Aussage: „Dann bekommen Sie ein Einzelzimmer. Ich wünsche Ihnen einen angenehmen Aufenthalt.“

Ich sage noch: „Aber ich habe für ein Doppelzimmer bezahlt…“, doch die „Freundliche“ hinterm Tresen lächelt nur unverbindlich und mir ist klar: Die Sphinx wäre gesprächiger.

Eigentlich meine ich ja, daß es den Rezeptionisten eines Hotels nicht das Geringste angeht, aus welchem Grund ein Gast ein Doppelzimmer möchte.
Vielleicht wälzt er sich im Schlaf herum und will deshalb ein Doppelbett.
Oder er mutiert nachts zu einem weißen Wal und benötigt den Platz.
Vielleicht lädt er sich aber auch notgeile Tanten zum Stelldichein.
Oder aber er ist eine gespaltene Persönlichkeit und will ein Bett auch für sein alter ego.

Egal warum, es hat den Rezeptionisten nicht zu interessieren. Der Gast bestellt ein Doppelzimmer, der Gast bezahlt ein Doppelzimmer und dann bekommt der Gast ein Doppelzimmer, Punkt.

Ist wider Erwarten ausnahmsweise dann doch kein solches Zimmer verfügbar, entschuldigt man sich beim Gast, fragt höflich, ob es denn ausnahmsweise auch ein Einzelzimmer sein darf und stellt ihm dann zum Dank für sein Verständnis wenigstens einen Obstkorb aufs Zimmer.

Aber leider ist das in Dresden wohl nicht so.

Vielleicht schwingt da noch SED-treue volkseigene Benimmkultur mit: Du nimmst, was Du kriegst und hältst gefälligst die Klappe!

Okay, ich habe der Booking-Firma geschrieben, habe dem Hotel eine Mail geschickt und bei Trip-Advisor eine entsprechende Bewertung geschrieben.
Dort wo es jeder lesen kann, bei Trip-Advisor, da hat einer der Verantwortlichen gleich geantwortet, man wolle alles tun, damit ich mich beim nächsten Mal wohl fühle… blabla blafasel.
Aber eine Antwort auf meine Mail sind Booking-Firma und Hotel noch schuldig.

Mal abgesehen davon fand ich das Zimmer auch so nicht toll. Vor allem störte mich, dass das Waschbecken noch mit Zahnpastaresten vom Voermieter verschmiert war.
Das zeugt nicht von besonderer Sauberkeit.

ServiceWüste

Mit der sogenannten Servicewüste ist gemeint, dass es weite Bereiche in Läden, bei Behörden und im Online-Handel gibt, wo sich Kunden nicht wohlfühlen oder schlecht behandelt werden.

In dieser Rubrik stellen wir entsprechende Beispiele vor.

Hier wird aber auch erwähnt, wenn Unternehmen in außerordentlicherweise KEINE SERVICEWÜSTE bieten.

Lesezeit ca.: 3 Minuten | Tippfehler melden | © Revision: 9. Juni 2016 | Peter Wilhelm 9. Juni 2016

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