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SchufaMobil – Handys trotz schlechter Schufa-Auskunft

„Bei uns steht der Mensch im Mittelpunkt“, sagt der Björn. Der Björn ist der Björn Brost, der uns schon bei GetMobile drei „Motorrollers“ schenkte: zwei Motorola-Handys und einen Motorroller, der ganz wenig Benzin braucht. Dafür mußte man nur für rund 80 Mark im Monat telefonieren.

Jetzt hat der Björn ein Herz für alle, die eine schlechte Bonität haben und bei der bösen Schufa eingetragen sind. Auch die bekommen jetzt, so sagt der Björn, ein Handy und einen Handyvertrag. Isser nich lieb, der Björn?

Sicher, manchmal steht man schneller in der Schufa, als es einem lieb ist und, schwupss, schon bekommt man keinen Handyvertrag mehr; da hat man ja schon einiges gehört. Aber es soll ja auch Leute geben, die absichtlich ihre Rechnungen nicht bezahlen und ganz zu Recht bei der Schufa eingetragen sind und bei denen die Handels- und Kreditauskunfteien auch gerne mal unter die Bonitätsauskunft schreiben: „Vor der Vergabe von Krediten oder der Einräumung von Zahlungszielen wird gewarnt.“

Aber der Björn, der macht’s möglich! Jetzt kriegt bei ihm jeder ein Handy. Weil bei ihm ja der Mensch im Mittelpunkt steht. Ob das nun ein Mensch ist, der bloß ärgerlicherweise bei der Schufa gemeldet ist oder einer, der gerne mal bescheißt, das wird der Björn nie erfahren, denn die Schufa-Auskunft interessiert ihn ja nicht. Guter Björn! Gutgläubiger Björn!

Aber im Netz wird man schnell fündig. Im Pressnetwork, einer freien Plattform zur Veröffentlichung von Pressetexten und -mitteilungen, lesen wir:

Getmobile hat anscheinend über Ihren neuen Unternehmenszweig „Schufamobil“ eine Möglichkeit gefunden, über die „Debitel AG“ Bürgern & Bürgerinnen einen Handyvertrag ohne Bonitätsprüfung anzubieten. Wir haben es getestet, und kommen zu dem Ergebnis „VORSICHT“

Ach nee? Sollte denn da wirklich ein Haken an der Sache sein? Das kann doch nicht sein, der Björn ist doch so nett und hat uns doch schon so viele geile Sachen angeboten.

Weiter heißt es im Pressnetwork:

Ein neuer Handyvertrag mit einem neuen Handy und das bei einer negativen Bonität verspricht „Schufamobil“ in Ihrem Werbespot bei RTL “bei uns steht der Mensch im Mittelpunkt” seinen Kunden. Wer uns was steckt wirklich hinter Schufamobil? Wir haben den Test gemacht! Freitagmorgen 6.59 Uhr RTL Teleshopping – Grade läuft der Teleshopping Block von Schufamobil, und der junge Moderator verspricht den Zuschauern, einen neuen Handyvertrag und ein Top Modernes Handy. 5 verschiedene Handymodelle werden den Zuschauern präsentiert, oder der Optimale Handytarif versprochen.

Tja, und dann haben die das Angebot, bei dem der Mensch im Mittelpunkt steht, mal ausprobiert, den Björn beim Wort genommen und da angerufen. Die Hotline ist gebührenpflichtig, aber am anderen Ende war dann gar nicht der Björn, aber damit war ja auch nicht zu rechnen, denn der Björn ist ein hübscher Kerl und viele notgeile Kundinnen würden gern man mit dem …
… telefonieren, deshalb gehen beim Björn auch immer nette Mitarbeiterinnen dran. Diesmal aber nicht, da passierte Folgendes:

Am anderen Ende war jedoch kein Mitarbeiter/in von Schufamobil sonder eine Computerstimme die unsere Telefonnummer speichert, und uns mitteilt „dass alle Mitarbeiter/innen im Gespräch sin und das wir die 1 drücken sollen wenn wir morgen zurück gerufen werden wollten“.

Ja und dann haben die die 1 gedrückt und wurden schon am selben Tag 11.24 Uhr von einer Mitarbeiterin der Schufamobil zurückgerufen. Und dann wurde es höchst dubios. Die Dame erklärte, „dass Sie jetzt meine Daten aufnehmen könne und in den nächsten 5 Tagen dürfe man den Anruf einer netten Kollegin erwarten, die dann die Vertragseinzelheiten besprechen würde und bei der man sich dann auch eines der versprochenen tollen Handys aussuchen dürfe.

Klasse! Denn der tolle Björn macht es sogar möglich, daß man sich eines der geilen Dolce und Galbana Handys raussuchen darf. Die wurden ja sonst schon monatelang mit der Aussage, davon gäbe es nur ganz wenige, angeboten die Sauerbier. Und der Björn, der hat noch welche! Toll!

So gaben also die Tester ihre Daten an, auch die E-Mail-Adresse und das war’s dann schon, ging ja unkompliziert.

Schon 8 Minuten später kommt dann eine E-Mail. Boah ey, so schnell? Tatsächlich:

… Bestellbestätigung per E-Mail vom getmobile.de Customer Care Service … in der sowohl ein Tarif mit verschiedenen Optionen und ein Handy aufgeführt werden, was wir nicht bestellt haben.

Hmmm, wie war das nochmal? Hatte der Björn nicht gesagt, daß man sich das Handy aussuchen darf?
Naja, wenn man schon eine schlechte Schufa hat und nichtmals mehr beim Türken an der Ecke ein Handy bekommt, das vom Lastwagen gefallen ist, dann muß man wohl nehmen, was man kriegt. Sollen die Schufa-Gelisteten doch froh sein, daß sie überhaupt ein Handy bekommen! Oder?

Wenigstens will der Björn keine Schufa-Auskunft und gibt seine Handys auch an Leute mit Schulden ab. Oder stimmt das etwa auch nicht? In der Bestellbestätigungsmail heißt es nämlich:

BITTE BEACHTEN!
Falls Sie innerhalb des letzten Jahres umgezogen sind, teilen Sie uns bitte Ihre vorige Anschrift per eMail an service@getmobile.de mit. Wir benötigen diese für die Bonitätsprüfung des von Ihnen gewählten Serviceprovider oder Netzbetreibers. Vielen Dank.

Komisch, jetzt wollen die doch eine Bonitätsprüfung machen? Tja, was mag denn bei dieser wohl herauskommen, auch wenn sie vielleicht nicht bei der Schufa gemacht wird, sondern bei Bürgel, Creditreform usw.? Das Angebot des netten Björn wendet sich doch ausdrücklich an Leute, die Schulden haben und deshalb keinen Handyvertrag bekommen. Die werden ganz sicher auch bei anderen Auskunfteien mit sogenannten Negativmerkmalen gespeichert sein.

Sollte es am Ende so sein, daß man vielleicht doch gar kein Handy bekommt, vom lieben, netten Björn?

siehe auch IQ-Atrophie



Textauszüge: Veröffentlichung honorarfrei genehmigt von:
Dotreff.de
Thorsten Diederichs
44328 Dortmund


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Lesezeit ca.: 7 Minuten | Tippfehler melden | © Revision: 11. Februar 2014 | Peter Wilhelm 11. Februar 2014

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