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Paracetamol – So kommt es zur tödlichen Überdosierung

Das kann auch Dir passieren, tödliche Überdosierung mit harmlosen Medikamenten

Ich bin ewig ein Fan von Aspirin gewesen. Es ist ein sehr schlankes Monopräparat, dessen Wirkungsweise recht gut erforscht ist. Vor allem die entzündungshemmende Wirkung war mir immer sehr willkommen.
Aber aufgrund anderer Umstände vertrage ich ASS nicht mehr so gut.

Ich habe persönlich folgende Erfahrungen gemacht:
Paracetamol wirkt bei mir am besten, wenn „der Kopf zu“ ist. Also bei reinen Kopfschmerzen, Erkältung usw.
Diclofenac wirkt am besten, wenn Knochen und Gelenke betroffen sind.
Ibuprofen ist bei mir besonders wirksam, wenn es um Zähne, Muskeln und allg. Kopfschmerzen geht.

Vor allem vermeide ich die Dauereinnahme eines bestimmten Präparates.

Jetzt steht Paracetamol zunehmend in der Diskussion.
Mehrere Todesfälle und Fälle von schwersten Leberschädigungen haben das Mittel in die Diskussion gebracht.

Gegen Paracetamol ist im Grunde nichts zu sagen, zumindest nicht mehr als bei anderen Schmerzmitteln auch.
Aber es ist eben zu einem Allerweltsprodukt geworden, das als Zutat in vielen anderen Präparaten enthalten ist. Und genau da liegt die Gefahr: Patienten wissen evtl. um die Gefahr von Paracetamol, erkennen aber nicht, dass sie in einem Kombipräparat eine hohe Dosis davon zu sich nehmen.

Wick Medinait enthält beispielsweise 2 Gramm Paracetamol in 100 ml.
30 ml soll man abends davon nehmen. Patienten glauben aber oft, viel helfe auch viel und nehmen das Doppelte bis Dreifache, vor allem damit die schlaffördernde Wirkung schneller einsetzt.
Einige nehmen ein halbes Trinkglas voll ein, das sind rund 100 ml und somit 2000 mg Wirkstoff.
Damit ist dann schon die Hälfte der Tageshöchstdosis erreicht.

Nimmt der Patient jetzt noch die Wick Daymed-Kapseln ein, verschlimmert sich die Situation.
Jede Kapsel enthält 325 mg Paracetamol, bis zu acht Kapseln darf man am Tag, laut Beipackzettel, zu sich nehmen.
Das sind mithin schon 2600 mg Paracetamol.

Selbst bei bestimmungsgemäßer Einnahme des Nachtsaftes (also 30 ml) kommt der Patient nun schon auf 3300 ml Paracetamol.
Wer sich dann noch einige Paracetamol-Tabletten einwirft, kommt schnell über die 4000 mg.
Nun will der Patient genau das vermeiden und greift zusätzlich unter hohem Leidensdruck zu einem Präparat, das nicht das Wort Paracetamol im Namen trägt, wie beispielsweise Thomapyrin intensiv und pfeift sich gemäß Beipackzettel nochmals max. 1500 mg Paracetamol ein.

So etwas kommt schnell zustande. Der Erkrankte wankt in die Apotheke, kauft sich die Wick-Produkte, wird auch von der Apothekerin belehrt. Weil es ihm aber so schlecht geht, kauft seine Frau aus lauter Liebe noch ein paar Präparate, damit es ihm schnell besser geht. Da das alles frei verkäufliche Sachen sind und vor allem Wick-Medinait eher die Anmutung eines harmlosen Hustensaftes hat, ist die Leberschädigung vorprogrammiert.

Fazit: Abgabe frei verkäuflicher Medikamente nur gegen Vorlage der Gesundheitskarte. Abspeicherung des bisher erfolgten Käufe auf der Karte. Warnhinweis bei gefährlichen Kombinationen mit entsprechender Aufklärung durch den Apotheker.
Nur so kann verhindert werden, dass durch Ärzte- oder Apothekenhopping eine tödliche Überdosierung erfolgen kann.

§ Hinweis:

Diese Einschätzung beruht auf meinen persönlichen Erfahrungen und gibt ausschließlich meine Meinung wieder. Zu Rechts-, Steuer- und medizinischen Themen sollten Sie immer einen ausgewiesenen Fachmann fragen. Das ist oft günstiger als man denkt. Verlassen Sie sich nie auf Erkenntnisse, die Sie sich nur im Internet zusammengefischt haben!

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Haushaltsprodukte, Kochrezepte, Putzmittel und das gesamte Gebiet der Gesundheit inkl. Ärzte/Kassen und Behörden gehören in diese Kategorie.

Sie dient aber nur zu Informationszwecken. Die Texte ersetzen keinesfalls Beratung oder Behandlung durch Diabetologen, Ernährungsexperten, Hörakustiker und Ärzte. Sie dürfen nicht dazu dienen, eigenständig Diagnosen zu stellen, Behandlungen zu beginnen oder abzusetzen. Anleitungen, Tipps & Tricks sowie Ratgeber dienen nur zur Veranschaulichung; holen Sie immer den Rat von Experten, beispielsweise Handwerksmeistern ein.

Lesezeit ca.: 4 Minuten | Tippfehler melden | © Revision: 3. Februar 2020 | Peter Wilhelm 3. Februar 2020

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