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Katzenjammer in Mannheim 10.03.2015

Die Kamera im Gepäck, den Presseausweis dabei und trotzdem keine Fotos aus der Nähe und kein Video.
Miterlebt habe ich das Konzert der norwegischen Gruppe Katzenjammer am 10.3.2015 in der Maimarkthalle in Mannheim, genauergesagt im kleineren Maimarkt-Club (2.600 Zuschauer, ausverkauft).
Da man leider auf eine Bestuhlung verzichtet hatte, ergab sich das Problem, daß man recht früh da sein mußte, um einen vernünftigen Platz zu bekommen.
Vielleicht ist das typische Katzenjammer-Publikum ja eines, das gerne steht und herumhüpft. Ich bin aber sicher nicht (mehr) Teil dieser Gruppe. Nein, definitiv steht mein Entschluß nach diesem Konzert fest, daß ich auf keine Konzerte mehr gehe, bei denen man nicht sitzen kann.

Hier ein Video aus einem anderen Konzert:

Das sahen mit mir auch etliche andere Zuschauer so. Im Verlaufe des Abends ergriffen dann doch so an die 150 Personen vorzeitig die Flucht, weil die Luft in der Halle immer dicker und das lange, beengte Stehen immer beschwerlicher wurde.

Ein Kompromiß aus (etwas teureren) Sitzplätzen mit einer großen Fläche für die Stehfans wäre klasse gewesen.

Doch zum Konzert, das mich, abgesehen von der o.g. Unbequemlichkeit, begeistert hat.

Wie erwähnt, war die Halle so gut wie ausverkauft und damit strafte Katzenjammer all diejenigen Lügen, die zuvor in der Tagespresse noch von „Insider Band“ und „füllen noch keine großen Hallen“ geschrieben hatten.
Die Organisation um und in der Halle ließ nichts zu wünschen übrig, wenngleich ich mir einen Würstchenstand oder wenigstens ein paar belegte Brötchen gewünscht hätte. Mit „Rechtzeitig-Da-Sein“ und Vorprogramm hatte man ja schon zweieinhalb Stunden auf dem Zettel bis es endlich (mit Katzenjammer) losging.

Den Auftakt machte pünktlich um 20 Uhr eine weiße Lichtgestalt mit Sphärenklängen. Die norwegische Künstlerin Ine Hoem trat mit zwei etwas zaghaft musizierenden Begleitern an Keyboard und Gitarre auf.
Eine wunderschöne Stimme, eine schöne Frau. Das erste Lied klang bekannt in meinen Ohren, die übrigen Lieder waren mir zu langsam, zu verträumt und zu traurig. Meine Meinung: Wer zu Katzenjammer geht, der möchte gerne Temperament auf der Bühne sehen und keine verträumte norwegische Märchenprinzessin.

Entsprechend hoch war auch das, was Gudrun in ihrer Kritik (Link siehe unten) „Schwatzpegel“ nennt.
Vereinzelt wurde auch mal leise gepfiffen, aber die Freude über die Darbietung der fünf Lieder überwog dann doch, obwohl wohl keiner wirklich traurig war, als Ine Hoem dann nach einer knappen halben Stunde abging.

Setlist:
01: This year 
02: I will follow you 
03: When we were young 
04: Love song  
05: When we collide 

Nach ihrem Auftritt hatte ich Gelegenheit am Merchandise-Stand kurz mit Ine Hoem zu sprechen.
Die junge Norwegerin versteht ihr Vorprogramm als große Chance sich und ihre Kunst einem größeren Publikum bekannt zu machen. Sie steht offen für ihre eigene Musik ein und weiß, daß sie einen Kontrapunkt zum Katzenjammer-Programm setzt.
„Das tue ich bewußt, ich trete ja vor den Mädchen auf, da kann es ruhig etwas besinnlicher sein. Nachher, wenn die Leute aufgedreht sind durch die wilden Rhythmen von Katzenjammer, könnte ich mit meinen nachdenklichen Liedern nicht punkten.“

Nach Ine Hoems Auftritt war die Bühne in Windeseile leer geräumt und es war jedem Katzenjammer-Fan klar, daß es bis zum Auftritt des Hauptacts noch eine Weile dauern würde, denn 40 Instrumente müssen ja erst einmal aufgebaut und eingestöpselt werden.
Aber auch nachdem auf der Bühne alles klar war, was nur gut 10 Minuten gedauert hat, blieb das Licht dort aus und Katzenjammer ließ sein ungeduldiges Publikum noch rund 20 Minuten warten.
Das führte vor allem im hinteren Teil der Halle schon zu Unmut und Unruhe und vereinzelten Pfiffen.

Doch um 21 Uhr ging es los.

Und über das Konzert kann man einfach nur eins sagen: Genial!
Die Setlist von Ine Hoem und Katzenjammer habe ich aus Gudrun Thäters Blogpost übernommen, vielen lieben Dank, mir war nämlich ein Titel nicht mehr eingefallen.

Setlist:
01: Old de Spain
02: Ouch
03: Curvaceous Needs
04: Rock-Paper-Scissors
05: My Own Tune
06: Flash in the Dark
07: Driving After You
08: My Dear
09: I Will Dance
10: Bad Girl
11: Lady Grey
12: Rockland
13: God’s Great Dust Storm
14: Mother Superior
15: Demon Kitty Rag
16: Oh My God
17: Shine Like Neon Rays
18: A Bar in Amsterdam
19: Hey Ho on the Devil’s Back
20: Lady Marlene (Z)
21: Land of Confusion (Genesis cover, Z)

22: Ain’t No Thang (Z)

All das Warten und die mittlerweile schwer gewordenen Beine waren vergessen, als die vier Norwegerinnen Anne Marit Bergheim, Solveig Hello, Turid Jørgensen und Marianne Sveen die Bühne betraten und knapp zwei Stunden lang rockten.
Die Reise durch Folk-, Pop- und Rockklänge ging mit Old de Spain los und es dauerte keine drei Minuten, da hatte Katzenjammer das Publikum im Griff.
Für mich immer wieder faszinierend, wie vielseitig die Mädchen stimmlich und instrumental agieren. Da werden im wilden Flug Instrumente getauscht und die sind oft auch noch ziemlich abgefahren.

Der Eindruck mag täuschen und man weiß ja nicht, was hinter den Kulissen abgeht, aber es hat zumindest mal den Anschein, als wenn den vier Norwegerinnen Stutenbissigkeit und Zickenkrieg fremd sind, so souverän darf sich jede Einzelne in der Gruppe präsentieren und auf der Bühne ausleben.
Daß den Norwegerinnen das was sie tun Spaß bereitet, das sieht man und dieser Spaß springt auch auf die Zuschauer über.

Nie erscheint da etwas albern, sondern alles wirkt einfach spontan und oft lustig. Es macht einfach Spaß die Vier da auf der Bühne zu sehen und zu hören.

Auch Katzenjammer-Klassiker wie Rock Paper Scissor und die ganzen andere Lieblingsstücke fehlten nicht.

Der Abend verging wie im Fluge.

Ein paar brave Zugaben und dann zogen mich die bleischweren Beine direkt nach Ende des Konzerts in Richtung Auto.

Für Auge und Ohr war der Abend ein Schmaus, für die Beine eine Tortur.

Einen ganz hervorragenden Konzertbericht hat Gudrun Thäter hier veröffentlicht, den ich wärmstens empfehle.


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Lesezeit ca.: 7 Minuten | Tippfehler melden | © Revision: 12. März 2015 | Peter Wilhelm 12. März 2015

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