Mir ist es im Moment mal egal, ob Cat Stevens jetzt gerade mal Yussuf Islam heisst oder Muhammad Ali. Mir ist es auch egal, was er glaubt und was er die letzten Jahre gemacht hat. Mensch, ich habe doch auch nicht gewusst, was er dachte und machte, als er noch nur Cat Stevens hieß.
Ich jedenfalls bin mit „Father and Son“ und „Morning has broken“ groß geworden. Das war meine Musik und ich habe die Platten von Cat Stevens geliebt. Da konnte man so schön mit seiner Freundin kuscheln und ich bin sicher, als Anke und ich im zarten Alter von ungefähr 14 oder 15 Jahren mal so vorsichtig herumgeknutscht haben (JA KINDER! DAMALS HATTE MAN MIT 13 NOCH KEINEN SEX.) auf dem Plattenteller Cat Stevens seine Runden drehte.
Yussuf, wie er sich heute nennt, sagt zu den Vorwürfen, eine von ihm mitfinanzierte Stiftung habe terroristische Aktivitäten gesteuert, er komme sich vor, wie der Hauptdarsteller eines Filmes, von dem er nichtmals das Drehbuch kennt.
Der islamische Terrorismus, wie Terror allgemein, regt mich sehr auf. Die Ereignisse des 11. September werden mich sicherlich mein ganzes Leben begleiten, so etwas habe ich nicht für möglich gehalten und die Bilder haben sich bei mir eingegraben.
Ich habe Verständnis dafür, dass Amerika reagiert und sogar noch ein bisschen Verständnis, dass man überreagiert.
Aber wenn ich mir anschaue, was nun für eine Hexenjagd veranstaltet wird, stimmt mich das auch bedenklich. Nicht jeder Turban und jedes Kopftuch ist ein Zeichen für eine terroristische Gesinnung. Aber: Es muss auch nicht überall und in jeder Situation ein Kopftuch oder Turban nötig sein.
Wie dem auch sei: Meine Meinungsbildung ist in dieser Frage noch nicht abgeschlossen und ich habe zu vielen Dingen ein ambivalentes Verhältnis. Was Cat Stevens anbetrifft: Ich freu‘ mich so arg, dass der wieder singt!
Was hat der Mann für eine geile Stimme!
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