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ServiceWüste

Hey Mister Schornsteinfeger, Du interessierst mich einen Scheiß!

Ob man ihn nun Kaminkehrer oder Schornsteinfeger nennt, spielt keine Rolle. Eigentlich empfinde ich ihn als lästig. Er kommt ein- bis zweimal im Jahr, macht sinnloses Zeug, geht wieder und schickt dann eine Rechnung.
Wir haben eine hochmoderne Heizung, von der der Heizungsmann, der sie immer wartet, behauptet, man könne damit auch Zeitreisen unternehmen und zum Mars fliegen.
Da wird sogar das warme Kondensat im Kaminrohr noch einmal zurückgewonnen und in einem Wärmetauscher seiner Heizenergie beraubt.
Diese Heizungen erzeugen keinen Ruß mehr, das Kaminrohr ist immer blitzeblank, zu fegen gibt es da nichts.
Ja, der Kaminkehrer sagte letztes Jahr: „So, jetzt mach ich Ihnen höchstens mit meiner Bürste das Rohr schmutzig, Dreck ist da sowieso keiner drin.“
Ergo: Kehren völlig überflüssig. Muß er aber angeblich trotzdem machen, und kostet natürlich auch Geld.

Ja und dann die tolle Abgaswegemessung. Jedes Jahr hängt er seinen Computer an die Heizung, stellt jedes Jahr fest, daß unsere Marsrakete meilenweit von allen Grenzwerten entfernt ist und schreibt das immer brav auf.
Jedes Jahr dasselbe, jedes Jahr wird dafür kassiert.

Meine Meinung: Wenn da alles in Ordnung ist und man so weit von irgendwelchen Grenzwerten entfernt ist, würde eine Prüfung im Zwei- oder Dreijahresrhythmus vollkommen ausreichen. Wenn’s die Werte sich dann irgendwelchen schlimmen Grenzen nähern, kann er ja wieder jedes Jahr kommen.

Aber nein, die Schornsteinfeger wissen ihre Pfründe zu schützen und klappern natürlich alle Kunden Jahr für Jahr brav ab, das sichert ein gutes Einkommen.

Neuerdings kann man ja seinen Schlotputzer frei wählen. Man ist nicht mehr an den Bezirksschornsteinfegermeister gebunden.

Ja, und man stellt fest, die Freundlichkeit der schwarzen Buben hat enorm zugenommen. Man will sich ja die Kunden, die einen auch durch einen anderen Rohrputzer ersetzen können, nicht vergraulen.

In diesem Jahr war der Schornsteinfeger da, der auch letztes Jahr hier war. Wieder sein Spruch, daß unser Kaminrohr blitzeblank sei und wir mit der Heizung zum Mars fliegen könnten.
Alles okay, den Mann kannte ich, der mag auch unsere Hunde so gern.
Dann kommt die Rechnung und wir bezahlen die auch. Was sein muß, muß sein.

Aber dann. Dann ruft auf einmal ein völlig anderer Schornsteinfeger hier bei uns an, vermutlich hat dieser den hiesigen Bezirk übernommen, und beklagt sich, warum wir denn diesem Mann den Zutritt gewährt und seine Rechnung bezahlt hätten.
Der sei ja gar nicht mehr zuständig. Stattdessen hätte er kommen müssen.

Ernsthafte Frage: Ist das mein Problem?

Ich weiß nichts von irgendwelchen Bezirkswechseln und Zuständigkeiten.
Mir ist es ehrlich gesagt vollkommen scheißegal, welcher Schwarzrock da unnötigerweise kommt und ein blitzeblankes Rohr durchwischt.
Unnötig ist der eine wie der andere.

Jungs, macht das unter Euch aus! Mich interessiert das einen Scheiß!


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ServiceWüste

In der „Servicewüste“ navigieren wir durch die oft trockenen Landschaften des Einzelhandels, der Behörden und des Online-Shoppings, wo Kunden sich vernachlässigt oder ungerecht behandelt fühlen. Diese Rubrik beleuchtet prägnante Beispiele solcher Erfahrungen. Doch es geht nicht nur um Kritik: Wir heben auch jene Oasen hervor, wo Unternehmen sich durch außergewöhnlich guten Service abheben und beweisen, dass eine „Servicewüste“ nicht die Norm sein muss.

Entdecken Sie mehr darüber, wie einige Marken es schaffen, in einer Welt voller Herausforderungen positiv aufzufallen.

Lesezeit ca.: 3 Minuten | Tippfehler melden | © Revision: 3. Dezember 2020 | Peter Wilhelm 3. Dezember 2020

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