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Deutsche im Ausland

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Peter Roskothen sinniert in seinem Blog über die Frage, auf was man stolz sein kann.

Dazu schrieb ich folgenden Kommentar:

Ich bezweifle, ob man nur auf Dinge stolz sein kann, zu denen man selbst aktiv etwas beigetragen hat. Was bleibt denn dann noch? Dieser Stolz, wenn man mal wieder was selbst gemacht hat, wie uns die Hornbach-Reklame weismachen will?

Stolz hat IMHO auch etwas damit zu tun, daß man sich über etwas freut, daß man sich mit etwas identifizieren kann, daß man für sich persönlich Individualität oder auch Gemeinsamkeit erkennt und begreift.

Vielleicht ist stolz aber auch einfach die falsche Vokabel… Jedenfalls bin ich stolz darauf, daß mich so groß bin. Das gefällt mir gut und ich finde es äußerst praktisch. Sie glauben gar nicht, wie oft ich in Supermärkten von hübschen jungen Frauen angesprochen werde, um mal eben was oben aus dem Regal zu holen. Und daß sich diese jungen Frauen an mich herantrauen, liegt wiederum an meinem Bauch. So ein Kuschelbär ist nicht gefährlich (Gruß an Bruno!). Also bin ich auch ein wenig stolz auf meinen Bauch (zu dem ich übrigens tatsächlich aktiv etwas beigetragen habe!) ((aber das wird Herr Roskothen nach intensivem Gebrauch seiner neuen DELIZIO-Eismaschine ja dann auch noch sehen 🙂 )).

Stolz bin ich darauf, daß ich seit 1979 den Führerschein habe und noch nie einen Unfall verschuldet habe. Ich bin auch stolz darauf, daß ich nicht doof bin und vor allem bin ich stolz darauf, daß ich nicht so bin wie viele andere.

Stolz darauf, ein Deutscher zu sein, war ich eigentlich noch nie. Anke und ich sprechen immer Kauderwelsch oder Englisch, wenn wir im Ausland sind, damit wir nicht mit den anderen Deutschen über einen Kamm geschoren werden.

Ich erinnere mich an meine Kanada-Reise vor mehr als 10 Jahren. Ich stehe mit meiner Frau an den berühmten Niagara-Fällen und bewundere die Landschaft und das Getöse. Neben uns baut sich eine Gruppe echter Deutscher auf. Die Männer tragen Shorts, Kniestrümpfe und Sandalen. Die Frauen tragen vorwiegend Taubstummenhosen (man hört nix, sieht aber, wie die Lippen sich bewegen). Allen gemeinsam sind T-Shirts mit der Aufschrift “Deutscher Kampftrinker”.
Dann stehen sie endlich in Reih’ und Glied und singen sehr atonal: “Warum ist es am Rhein so schön?”
In der nahegelegenen Snackbar machen sie danach Theater, weil es keine Schnitzel und keine Rollmöpse gibt und weil der (kostenlose!) Kaffee nicht vorschriftsmäßig gebrüht ist.
Die Frauen nehmen Sagrotan mit aufs Klo und schimpfen, noch bevor sie überhaupt pinkeln waren, über die mangelnde Hygiene.

Nee, da möchte ich lieber für einen Holländer oder einen ungarischen Triebtäter gehalten werden, ehrlich!


Ich habe noch einmal die wichtigsten Schlagwörter (Hashtags) dieses Artikels für Sie zusammengestellt, damit Sie sich besser orientieren können:

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Lesezeit ca.: 3 Minuten | Tippfehler melden | © Revision: 26. November 2012 | Peter Wilhelm 26. November 2012

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