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Banken auf Datenpirsch?

Eltern von schulpflichtigen Kindern kennen das, es vergeht kaum ein Tag an dem die lieben Kleinen nicht irgendwelches Papier nach Hause schleppen, das wir Eltern lesen und möglichst noch unterschreiben sollen. Teilweise ist es, gelinde gesagt, der größte Quatsch und teilweise auch nur der orthographisch erbrachte Beweis der Sinnlosigkeit des Tuns der Lehrer unserer Kinder.

Was sich da an Rechtschreib-, Grammatik- und Sinnfehlern präsentiert, das schlägt dem Faß den Boden aus.

Viele Eltern, das weiß ich, schmeißen den ganzen Kram einfach weg, andere unterschreiben alles blind und planlos, weil es ja „von oben“ kommt. Aber kommt da wirklich alles von oben und ist da wirklich alles zum Wohle meines Kindes?

Heute kommt der Große und möchte die schriftliche Einwilligung zur Teilnahme am Berufsnavigator.
Dazu heißt es in dem zum Zwecke der Papierverschwendung nur einseitig bedruckten A3-Plakat, auf dem man einfach zwei A4-Zettel abkopiert hat:

„Der Berufsnavigator ist ein Instrument, das Aufschluss über die verschiedenen Begabungen ihres Sohnes geben kann, zum Beispiel für den Beruf des Bäckers oder des Tischlers. Es besteht das Angebot … Kontakte zu einzelnen Firmen oder Verbänden herzustellen, damit Ihrem Sohn von dort Fördermöglichkeiten und Informationen direkt angeboten werden können.“

Das klingt auf den ersten Blick vernünftig. Seit man weiß, daß es kein Arbeitsamt mehr gibt, sondern nur noch eine Arbeitslosigkeitsverwaltungsstelle mit Sozialhilfeausschüttung, könnte es durchaus von Nutzen sein, wenn sich eine „Berufsnavigator GmbH“ auch noch ein wenig um die Berufsfindung der Kinder kümmert.

Aber worum geht es denen wirklich?
Das offenbart sich gleich darunter:

„Zudem erhält die VR-Bank Rhein-Neckar eG, Name, Adresse und Telefonnummer ihres Sohnes zur Vermittlung von Informationen zum Berufs- und Finanzstart.“

Na, das klingt dann doch schon ein wenig anders. Da möchte also eine Firma im Auftrag der Sponsor-Bank die Fähigkeiten der Schüler testen, Aufschlüsse über deren Hintergründe erlangen um ihnen dann Informationen zum Finanzstart anbieten zu können. Klar gesagt: Die wollen unseren Kindern ihre Bankprodukte verkaufen, nehme ich an.

Na toll! Aber gut, die haben ja eine Homepage, also gehe ich mal auf berufsnavigator.de, dort kann man sich ja sicherlich wunderbar über die Hintergründe informieren:


Nicht besonders aufschlussreich, sondern eher stümperhaft. Aber gut, klicken wir den Link auf der Seite mal an und dann auf „Partner“, ich will ja schließlich wissen, wer da alles dahintersteckt:

Hier sind also auch keine Informationen zu bekommen.
Fakt: Da will ein Unternehmen die Daten meines Kindes in einer von mir nicht zu kontrollierenden Weise erheben und dann die Adressdaten an Firmen, Verbände, potentielle Arbeitgeber und zur Information über den Finanzstart an eine Bank weitergeben, lässt die Eltern aber auf der angegebenen Internetseite absolut im Unklaren über diese möglichen Partner.

Nein, meine Lieben, so nicht! Denn auch uns liegt das Wohl unserer Kinder am Herzen und das scheint mir im Moment ohne Bankenwerbung zum Finanzstart am Besten geschützt.

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Lesezeit ca.: 3 Minuten | Tippfehler melden | © Revision: 15. März 2015 | Peter Wilhelm 15. März 2015

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