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Alkohol an Kinder verkauft mit Waffen und Amoklauf!

Skrupellose Tankstellenbedienungen verkaufen Alkohol an Kinder. Das ist die Botschaft, die durch das ganze Land ging und die letztendlich in Baden-Württemberg dazu geführt hat, daß nach 22 Uhr keine alkoholischen Getränke mehr verkauft werden dürfen.
Wie war das? Früher machten die Läden alle mal um 18.30 Uhr zu. Wer dann noch was brauchte, der mußte es an einem Kiosk kaufen, an den Bahnhof fahren oder er hatte das Glück und kannte einen Ladenbesitzer, bei dem er mal ans Wohnzimmerfenster klopfen konnte. Doch die kleinen Läden sind rar geworden und mancher Supermarkt hat mittlerweile auch bis 22 Uhr geöffnet. Im Laufe der Jahre haben sich auch die Tankstellen zu regelrechten kleinen Supermärkten entwickelt, in denen man vom Tampon über die Batterie bis hin zu Topfsets alles Mögliche kaufen kann. Natürlich gibt es dort neben Zeitschriften, Zigaretten und Süßigkeiten auch Alkohol.

Da kommen überraschend Gäste ins Haus, man hat nicht genug Bier, und wohin führte dann für manche immer der Weg? An die Tanke.
Jetzt ist das verboten, zumindest nach 22 Uhr und natürlich nur zum Schutz der Jugendlichen und zur Eindämmung des Alkoholmißbrauchs. Wobei allein schon das Wort Mißbrauch hier vollkommener Blödsinn ist, denn abgesehen von homöopathischen Dosen in der Medizin und zu Reinigungszwecken gibt es im Grunde für Alkohol aus medizinischer Sicht keinen sinnvollen Gebrauch, ergo auch keinen Mißbrauch. Dieses Wort wird ja inzwischen ohnehin permanent vergewaltigt, kann man doch inzwischen, glaubt man den allgegenwärtigen Fehlverwendern dieses Wortes, sogar Kinder mißbrauchen. Dabei gibt es für vieles einen regelrechten Gebrauch, etwa wenn man einen Kamm zum Haarekämmen nimmt und einen Mißbrauch des Kamms, wenn man ihn zum Beispiel zur Reinigung der Fußnägel heranzieht. Man kann also z.B. Gegenstände ge- und mißbrauchen, nichts anderes besagt dieses an sich harmlose Wort. Erst durch die mißbräuchliche Benutzung des Wortes Mißbrauch hat es diesen ekelhaften Beigeschmack von Vergewaltigung, Pädophilie, Befummeln, Betatschen, Beglotzen und Onanie bekommen. Dabei handelt es sich um einen klassischen Euphemismus, eine Verschönerungs- und Abmilderungsform der eigentlich in Rede stehenden Taten. Was und wer wurde in letzter Zeit nicht alles mißbraucht? Und was wurde mal eben in einem Aufwasch alles unter diesem Euphemismus abgehandelt. Einmal wird damit ein Vater als Kindesmißbraucher bezeichnet, der seine drei Töchter über 18 Jahre hinweg mehr als 1.000 mal vergewaltigt hat und ein anderes Mal muß sich ein katholischer Pfarrer den gleichen Stempel aufdrücken lassen, weil er in einem katholischen Jugendzeltlager die Kinder genötigt hat, nackt in einem Zuber mit kaltem Wasser zu baden. (Weils schon 1969 geschah, als sowas noch als normal galt, weils kein warmes Wasser gab und weil die Kinder schlicht und ergreifend dreckig waren.) Ein Bischof gar muß sich nun öffentlich an den Pranger stellen lassen, weil er als Heimpfarrer vor Jahrzehnten Kindern was auf den Hintern gehauen hat. Ob richtig oder falsch, das war eben früher so, überall und in fast allen Familien. Wenn’s darum ginge, wäre auch ich ein Mißbrauchsopfer, ich habe vom Geschichtslehre mal eine Backpfeife bekommen und der Kaplan hat mir mal den Hintern versohlt, diese perversen Schweine… Perverse Schweine? Nein, gutherzige aber autoritäre Männer, die meinen Lebensweg ganz eindeutig positiv beeinflusst haben. Aber würde mir RTL jetzt sagen wir mal 10.000 Euro bieten, würde ich mich auch hinter die Schattenwand setzen und denen was vorflennen.
Und 10.000 Euro sind da schon eine ganze Menge, mancher Dauer-Arbeitssuchende flennt schon für 700 Euro.

Nun wird also in Baden-Württemberg der Alkohol mißbraucht und das nach Ansicht der Gesetzgeber vor allem nach 22 Uhr. Deshalb darf nun seit dem 1. März zwischen 22 und 5 Uhr kein Alkohol mehr verkauft werden. Die Tankstellenpächter zucken mit den Achseln, sperren ihre Bier- und Schnapsregale ab oder hängen weiße Bettlaken davor und gut ist es.
Solche Regelungen, das hoffen die meisten, sind sowieso nicht von Bestand, denn sie werden zumeist im Hauruckverfahren, immer wenn das Kind schon in den Brunnen gefallen ist, ohne Sinn und Verstand gemacht und erfahren es oft genug, daß sie wieder abgeschafft oder durch andere Regelungen ersetzt werden. Das war mit dem Rauchverbot so und das wird zum Beispiel auch mit der Kontrolle bei den Waffenbesitzern so sein. Bei Letzterem hat man sich sozusagen in Lichtgeschwindigkeit nach den sogenannten Amokläufen überlegt, daß man nun die Besitzer von Waffen unangemeldet kontrolliert. Zack, beschlossen. Ja und dann stand man ziemlich doof da, als herauskam, dass jahrelang eine Verantwortliche beim Rhein-Neckar-Kreis höchst dubiose Geschäfte mit eingezogenen und beschlagnahmten Waffen betrieben hatte.
Der Bock als Gärtner…
Dann mußte man sich etwas einfallen lassen und im Nachhinein überlegen, wie man solche Kontrollen überhaupt sinnvoll durchführt. Wer soll das machen? Wie soll das gemacht werden? Wer soll den ganzen Quatsch bezahlen?
Die Kontrolleure suchte man als Hilfsjobber per Kleinanzeige in der Zeitung, über das Wie hat man sich bis heute noch keine vernünftigen Gedanken gemacht und bei der Bezahlung fällt den Oberen nichts Besseres ein, als auch noch die Waffenbesitzer mit den Kosten zu belegen.
Und dabei wird dann, weils der öffentlichen Meinung so prima schmeckt, so getan, als ob alle Waffenbesitzer per se schlummernde Straftäter seien.
Völlig außer Acht läßt man dabei, daß es eine Zahl X an angemeldeten Berufs-, Jagd-, Sport- und Sammlerwaffen gibt und eine Zahl X hoch irgendwas an „schwarzen“ Waffen.
Aber genau diese illegalen Waffen befinden sich in Händen von Leuten, die zumeist gewaltbereit sind, sich die Waffen ausdrücklich zu dem Zweck besorgt haben um damit Straftaten zu begehen oder Selbstjustiz zu üben und ganz genau diese unüberschaubare, nicht einmal durch Schätzungen erfassbare Zahl von Waffen kann niemand kontrollieren.
Aber genau von diesen Waffen geht die allergrößte Gefahr aus. Denn wenn man sich einmal die Kriminalstatistik anschaut, dann sind die Amokläufe -auch wenn sie ganz schlimm und dramatisch sein mögen- nur eine kleine Ausnahme- und Randerscheinung allerdings mit großem Öffentlichkeitspotential. Die Mehrzahl der Straftaten mit Schusswaffen werden mit illegalen Waffen begangen, die nirgendwo registriert sind.

Und ausgerechnet die Jäger, Waffensammler und Sportschützen, die ohnehin einer sehr umfangreichen Kontrolle unterliegen und die sowieso schon mehr als genug Auflagen zu erfüllen haben, schickt man nun Kontrollen ins Haus. Meinetwegen. Aber dann, so finde ich, sollte man nur dann Gebühren oder Bußgelder erheben, und sich daraus finanzieren, wenn irgendetwas zu beanstanden war. Wer sich innerhalb der Gesetze bewegt, alle Auflagen erfüllt und nichts falsch macht, der hat allein durch die unangemeldete Kontrolle schon genug Unannehmlichkeiten und sollte weiter nicht behelligt werden. Bezahlen sollen die Einsätze die, bei denen es etwas zu beanstanden gab.
Nachdenken könnte man auch über eine Art Waffensteuer, die jeder Waffenbesitzer für jeden Schießprügel abzuführen hat, dann zahlen alle. Denn beim bisher ausgedachten Verfahren, kommen diejenigen ganz ohne finanzielle Beteiligung weg, die nicht kontrolliert werden, denn flächendeckend kontrollieren können die Behörden derzeit noch nicht.

Damit wenigstens der Alkohol nun nicht mehr mißbraucht werden kann und damit die Kontrolleure von Polizei und Ordnungsamt noch was mehr zum Kontrollieren haben, ist also nun auch der Verkauf von Alkohol ab 10 Uhr abends verboten.
Doch dann ging ein Aufschrei durchs Ländle. Da sind angeblich einige Tankstellenpächter so clever gewesen und haben tagsüber Bestellungen und die Bezahlung für Spirituosen entgegengenommen und das Bier und den Schnaps nur noch „aufbewahrt“. Die eigentlichen Besitzer haben sich das dann nach 22 Uhr nur noch abgeholt, es fand also kein Verkauf statt. Eine tolle Idee! Sogar die gewerkschaftlich organisierten Polizisten sprangen auf diesen Entenzug auf und jammerten öffentlich über unzureichende Regelungen und Schlupflöcher.
Dabei handelte es sich bei dem beschriebenen Verfahren, also der Nutzung des vermeintlichen Schlupflochs (vermeintlich deshalb, weil nämlich nach 22 Uhr die Abgabe von Alkohol generell verboten ist und nicht nur explizit der Verkauf), um Einzelfälle.
Um Einzelfälle deshalb, weil dieser Trick jeden Sinns entbehrt. Was macht es für einen Sinn, nachmittags an die Tankstelle zu fahren, sich drei Sixpack Bitburger und zwei Flaschen Wodka zu bestellen und zu bezahlen, um sie dann irgendwann nachts abzuholen? Man könnte sie genausogut gleich mitnehmen und sparte sich den zweiten, sinnlosen Weg.
Der ganze Trick ist Blödsinn, zumindest so wie die Polizei ihn verstanden und kolportiert hat.

In Wirklichkeit funktioniert der Trick folgendermaßen: Der Tankstellenmann tippt schon tagsüber etliche Kassenbons für die gängigsten Kundenwünsche an Bier und Schnaps und legt diese Kassenbons beiseite. Kommt dann nach 22 Uhr jemand, dann bekommt er seine Ware, einen solchen Bon dazu und bezahlt. Falls das Ganze kontrolliert wird, behauptet man, und das kann man ja anhand des Kassenbelegs auch beweisen, es habe gar kein Verkauf stattgefunden, sondern der Kunde habe die Sachen nur nach der Aufbewahrung abgeholt.
Trotzdem ein Scheißtrick. Denn er wurde nur in Einzelfällen mal probiert.
Nötig hat das sowieso keine Tankstelle, denn allein hier in Mannheim haben 26 von den 56 in Frage kommenden Tankstellen sowieso eine Konzession, die es ihnen erlaubt Bier auch noch nach 22 Uhr zu verkaufen, so wie es jede Kneipe auch darf und auf dem flachen Land, wo der Polizeiposten nur bis 17 Uhr besetzt ist? Da schert sich doch sowieso keiner um solche sinnlosen Regelungen.
Und sind wir doch mal ehrlich: Die ganze Regelung, das ganze Verbot trifft doch sowieso nur die ganz Doofen, denn wer seine Sinne noch beisammen hat, der kennt doch Mittel und Wege, um immer und jederzeit Alkohol verfügbar zu haben. Das Praktische gerade bei Hochprozentigem ist doch, daß es ewig haltbar ist und nicht immer „just in time“ an der Tanke gekauft werden muß. Man kann sich den ganzen Tag über bei ALDI & Co. mit Suchtmitteln eindecken und dann abends in aller Gemütlichkeit wegpaffen und wegschlürfen, ohne daß man extra an die Tankstelle läuft und sich irgendwelcher idiotischer Tricks bedient, die im Zweifelsfall auch noch von 23 Kameras aufgezeichnet werden.

Das Ganze ist also ein Mißbrauch der Intelligenz der Menschen, mehr nicht.

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Lesezeit ca.: 11 Minuten | Tippfehler melden | © Revision: 26. November 2012 | Peter Wilhelm 26. November 2012

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